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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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dem Haus eine Bombe explodiert.
    Auf der Straße liefen Passanten schreiend und gestikulierend umher. MacCauley musste die Sirene einschalten, um sie zu zerstreuen und den Wagen vor den Hydranten lenken zu können. Kaum waren sie zum Stehen gekommen, als Rose das Feuer auch schon hörte – es knisterte und zischte und ächzte wie ein lebendes Wesen. Als sie vom Wagen sprangen, hatte Rose das Gefühl, dass ein eiserner Reif ihr die Brust einschnürte.
    »Seamus«, rief Wilcox, »hängen Sie sich an den Funk und fordern Sie vier Löschzüge an. Dann holen Sie uns Polizeiverstärkung ran, und halten Sie uns die Leute hier so lange vom Leib, bis die Polizei Sie ablöst.« Er wandte sich an die anderen. »Ihr drei rückt mit Atemschutz vor. Wir müssen zuerst mal mit einem Schlauch durch den Haupteingang rein und die Lage sichten.«
    Anschließend wandte Wilcox sich an die Besatzung der Drehleiter. »Ihr macht uns erst mal den Weg frei, und dann legt ihr eine Leiter aufs Dach. Und einer geht ums Gebäude herum und prüft, wie es dort aussieht.«
    Beide Gruppen machten sich sofort an die Arbeit. Es sah chaotisch aus, aber es war ein kontrolliertes Chaos, da alle wussten, was sie zu tun hatten und bereit waren, alles zu geben, was von ihnen verlangt wurde. Als Rose sich das Atemschutzgerät umschnallte und ihre Kontrollplakette abgab, auf der die Gerätenummer und die Füllmenge ihrer Pressluftflasche
vermerkt waren, spürte sie, wie der Druck auf ihrer Brust langsam nachließ. Sie stand jetzt unter Strom, war hellwach und voll konzentriert. Sie wusste, dass sie es schaffen würde.
    Sie hatte das Funkgerät des Angriffstrupps und war dafür verantwortlich, Wilcox zu melden, was sie im Gebäude vorfanden. Während sie den Schlauch abrollten, riss die Leiterbesatzung die Reste des Drahtzauns nieder und begann, die Türen des Haupteingangs mit Äxten zu attackieren. Bald splitterte das Holz unter ihren Schlägen. Rose sah für einen Sekundenbruchteil das Vorhängeschloss durch die Luft fliegen, und im nächsten Moment rückte sie bereits mit Bryan und Steven vor. Bryan stand an der Spritze.
    Heiße Luft schoss ihnen in einer Woge entgegen und warf sie zurück. Sie gingen in die Hocke und rückten erneut vor, während Bryan kontrollierte Wasserstöße in den dichten schwarzen Rauch spritzte. Der Strahl verwandelte sich augenblicklich in wirbelnden Dampf, und Rose spürte die enorme Hitze durch das Visier ihrer Maske.
    Bryan gab noch sechs weitere Wasserstöße ab, doch an der Temperatur änderte sich nichts. Sie konnten nichts erkennen, nur schwarze Rauchwolken, gemischt mit Wasserdampf – und dann entdeckte Rose aus dem Augenwinkel heraus ein Aufflackern inmitten der Dämpfe: Flashover!
    »Chef!«, rief sie ins Funkgerät. »Hier drin ist die Hölle los. Wir kriegen es nicht unter Kontrolle!«
    »Rückzug!«, tönte Wilcox’ Stimme in ihrem Ohr. »Sofort raus mit euch!«
    Sie packte Bryan und Steven an den Ärmeln und zog sie zurück; ihre Jacken waren an der Außenseite schon so heiß, dass sie es durch die Handschuhe hindurch spürte. »Rückzug«, wiederholte sie. »Wir gehen raus.«
    Rückwärts verließen sie das Gebäude, in der gleichen Formation, in der sie vorgerückt waren; Bryan gab weiter kurze Wasserstöße ab, während Rose die Jacken der beiden gepackt
hielt. Erst als Bryans Helm vor ihr aus dem Rauch auftauchte, wusste sie, dass sie die Tür erreicht hatten.
    Als sie sich wankend von dem Gebäude entfernten, hörten sie hinter sich ein dumpfes Grollen und dann einen Knall. Eine Stichflamme schoss aus der Tür hervor und hätte sie um ein Haar noch erfasst. »Junge, Junge«, hörte sie Steven wieder murmeln, während sie sich eilig in Sicherheit brachten.
    Als sie bei Wilcox und MacCauley ankamen, nahmen sie ihre Masken ab, und Rose sog gierig die frische Luft in ihre Lungen. In der Ferne war schwach der Doppelton einer Sirene zu hören.
    »Wir werden das verdammte Feuer von außen angreifen müssen«, sagte Wilcox. »Und wir werden Hilfe brauchen. Ich habe auf sechs Züge erhöht. Geht noch mal mit dem Schlauch an den Eingang …«
    »He!« Der Ruf kam aus der Menge der Schaulustigen. Ein Mann zeigte mit dem Finger auf das Lagerhaus; Rose erhaschte einen kurzen Blick auf ein blasses Gesicht und den Ärmel einer blauen Uniformjacke. »Da oben ist jemand! Ich hab da oben jemand gesehen!«
    »Wo?«, fragte Wilcox und blickte suchend zu dem Gebäude auf.
    »Dritter Stock«, rief der Mann. »Am Fenster. Drittes

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