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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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rieb sich das Kinn. »Aber das spielte letztlich keine Rolle mehr, falls das irgendein Trost ist. Sein Körper war durch
herabgefallene Trümmerteile teilweise vom Feuer abgeschirmt. Es war noch genug von ihm übrig, um feststellen zu können, dass er sich das Genick gebrochen hatte.«
    »O Gott.« Kincaid schluckte. »Und Rose Kearny?«
    Farrell zuckte mit den Achseln. »Sie haben sie natürlich vom Dienst befreit. Es war nicht ihre Schuld, obwohl ich bezweifle, dass sie sich davon überzeugen lassen wird. Die ersten ein bis anderthalb Meter Fußboden vor dem Fenster waren stabil, sie konnten also nicht ahnen, dass es dahinter nicht sicher war. Simms ist vor ihr gegangen.«
    »Und was ist mit dieser Person im dritten Stock? Konnte sie gerettet werden?«
    »Sie haben niemanden gefunden – jedenfalls bis jetzt nicht. Warten wir mal ab, was meine Leute nachher noch zu Tage fördern, wenn es richtig hell ist.«
    »Hatte sie Recht mit ihrer Vermutung?«, fragte Kincaid. Er dachte an die Unterlagen, die Rose Kearny ihm gegeben hatte und die er einen ganzen Tag lang achtlos mit sich herumgetragen hatte. War er in irgendeiner Weise verantwortlich für das, was hier passiert war? »Ist ein Muster zu erkennen?«
    »In dem Gebäude gab es einen Propangastank«, sagte Martinelli. »Ob Brandbeschleuniger benutzt wurde, werden wir erst wissen, wenn wir die Laborergebnisse haben. Aber wie bei den anderen Feuern gibt es offenbar nur einen Brandherd. Und der Räumtrupp hat ein paar Fetzen Karton sichergestellt, die als Zündmaterial verwendet worden sein könnten.«
    »Und das hier haben wir heute Morgen gefunden.« Farrell deutete auf eine Stelle am Boden, ein paar Meter von den verformten Türen entfernt. Es war ein massives Vorhängeschloss, fast ganz mit Rost überzogen; nur an einer Stelle blitzte das blanke Metall auf – wo der Bügel glatt durchtrennt worden war.
    »Der Angriffstrupp …«
    »Hat das Schloss nicht aufgebrochen. Das ist vor dem Brand passiert.«

    Kincaid hob den Kopf und fing Farrells Blick auf.
    »Auch wenn es uns nicht gelingen sollte, weitere eindeutige Beweise zu finden«, sagte Farrell, »würde ich meine Karriere darauf verwetten, dass es Brandstiftung war. Er ist clever, aber nicht clever genug. Und ich werde dem Bastard das Handwerk legen.«
     
    Rose hatte sich noch einen Funken Hoffnung bewahrt, bis sie Bryans Leiche aus dem ausgebrannten Gebäude getragen hatten.
    Da stieß sie unwillkürlich einen Schrei aus, und Seamus MacCauley hatte versucht, sie festzuhalten und von dem Anblick abzuwenden. Aber sie hatte sich aus seiner Umarmung gewunden, und die anderen hatten schweigend Platz gemacht und sie an Bryans Seite zu dem wartenden Krankenwagen gehen lassen. Das war sie ihm schuldig – und noch so viel mehr.
    Ihre Ablösung war eine Stunde nach Ausbruch des Feuers eingetroffen, doch die gesamte Staffel war geblieben, hatte zugesehen und geduldig gewartet. Man ließ einen Kameraden nicht einfach so zurück. Die Sanitäter hatten sich auch bereitgehalten, obwohl die Hoffnung, dass sie noch gebraucht würden, rapide geschwunden war, als die Minuten und dann die Stunden verstrichen waren und das Feuer weiter unvermindert gewütet hatte.
    Die Männer an den Spritzen hatten Hunderttausende von Litern in die Flammen gepumpt, und lange Zeit hatte es so ausgesehen, als gebe das Wasser dem Feuer nur neue Nahrung. Dann war das Dach eingebrochen, und die plötzliche Sauerstoffzufuhr hatte Funken und neue Flammenzungen hervorlodern lassen; aber das war auch der Anfang vom Ende gewesen. Der grelle Schein der Flammen hatte sich abgeschwächt, die Gluthitze hatte sich gelegt, und schließlich hatte sie die kühle Nachtluft an ihren Wangen gespürt. Dann war die Besatzung
der Drehleiter hineingegangen, um die letzten hartnäckig glimmenden Nester zu löschen, doch der Sieg war mit einem allzu hohen Preis erkauft.
    Rose streckte die Hand aus, als die Trage in den Krankenwagen geschoben wurde, doch Brandmeister Wilcox hielt sie zurück. Dann fielen die Türen mit lautem Knall ins Schloss.
    Als der Rettungswagen davonfuhr, sagte er: »Er hat nicht gelitten, Rose. Und Sie hätten absolut nichts tun können.«
    Sie blickte in die Gesichter der Kameraden, die um sie herumstanden, verschmiert mit Rotz und Ruß und mit rot unterlaufenen Augen, und sie wusste, dass sie die Trauer der anderen nicht herabsetzen durfte, indem sie ihrer eigenen freien Lauf gab. So nickte sie nur und zog sich zurück.
    Steven Winston und Simon

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