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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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gesehen.«
    »Können Sie ihn beschreiben?«, fragte Farrell. Seine Züge waren angespannt.
    »Groß. Ziemlich jung. Dunkle Haare, blass.« Rose schloss die Augen und runzelte konzentriert die Stirn. »Und sein Ärmel … der war dunkelblau – wie von einer Uniformjacke.«
    »Ach du Scheiße«, stieß Martinelli hervor. Scully knurrte und sträubte die Nackenhaare, als sie den Groll in seiner Stimme spürte. »Wollen Sie damit sagen, es war ein Feuerwehrmann? Dieses Schwein soll ein Feuerwehrmann sein?«
    Rose schüttelte den Kopf. »Nein – ich weiß es nicht. Es war keine Feuerwehruniform. Die hätte ich sofort erkannt. Das war etwas anderes, fast so etwas wie eine billige Nachbildung einer echten Uniform. Aber warten Sie mal, angenommen, dieser Kerl hat einen Hass auf Feuerwehrleute. Oder vielleicht nicht nur auf einzelne Feuerwehrleute, sondern auf die ganze Feuerwehr. Sehen Sie sich mal die Daten der Brände an, vom ersten Fall an. Wann war eigentlich die letzte Einstellungsrunde?«
    »Mein Gott.« Farrell rieb sich hektisch den Bart, als ob sich ein glimmender Funke darin festgesetzt hätte. »Sie glauben, der Kerl könnte ein abgelehnter Bewerber sein? Und Sie glauben, dass Sie ihn wiedererkennen würden, wenn Sie ihm begegneten?«
    Rose nickte nur.
    »Also gut«, murmelte Farrell halb zu sich selbst. Dann packte er Rose an der Schulter. »Wir fahren jetzt zur Wache und
kramen sämtliche Unterlagen aus dem Archiv, wenn es sein muss. Jake, können Sie den Spurensicherungstrupp beaufsichtigen, wenn er hier eintrifft?« Er wandte sich an Kincaid. »Und, Duncan, ich kann zwar immer noch nicht erkennen, wie die Leiche in der Southwark Street zu dieser Geschichte passt, aber wenn Rose Kearny Recht hat, dann war Bryan Simms’ Tod kein Unfall, sondern Mord. Können Sie …«
    Doch in diesem Moment klingelte Kincaids Handy, und er murmelte eine Entschuldigung, während er sich abwandte und das Telefon aus der Gürteltasche zog.
    Als er sich gemeldet hatte, hörte er Konnie Mueller sagen: »Bingo!«
    »’tschuldigung, Konnie – wie war das?«
    »Ich sagte ›Bingo‹, mein Freund.« Konnies Stimme klang erschöpft, aber triumphierend. »Einer von dreien ist schon nicht schlecht. Aber wir haben eine Übereinstimmung in sämtlichen Punkten. Deine unbekannte Tote ist – oder war – Laura Novak.«

16
    … ein Individuum, das ganz die äußre Gestalt eines
Mannes, nicht etwa die eines Ungeheuers hatte …
    Charles Dickens, Die Pickwickier
     
     
    Von wachsender Unruhe getrieben, kehrte Kincaid zum Revier in der Borough High Street zurück. Gewiss, sie hatten Fortschritte gemacht – mit der Entdeckung, dass Bryan Simms’ Tod möglicherweise geplant gewesen war, und der eindeutigen Identifizierung der Toten aus dem Brand in der Southwark Street als Laura Novak -, doch er wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas Entscheidendes übersehen hatte und dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb.
    Er hatte getan, was er konnte; die Suche nach dem Brandstifter hatte er in die kompetenten Hände von Bill Farrell und Rose Kearny gelegt und selbst sämtliche zur Verfügung stehenden Kräfte für die Fahndung nach Elaine Holland und Harriet Novak mobilisiert. Aber zunächst wartete eine andere Aufgabe auf ihn: Er musste Tony Novak die Nachricht vom Tod seiner Exfrau überbringen.
    Er hatte Novak in das Vernehmungszimmer bringen lassen, wo sie am Vortag mit ihm gesprochen hatten. Heute sah der Mann schon etwas gepflegter aus – frisch rasiert, mit gebügeltem Hemd und Khakihose; doch sein Gesicht wirkte hagerer und eingefallener denn je.
    Cullen hatte Kincaid am Brandort angerufen und ihm gesagt, dass er immer noch mit der Suche nach Chloe Yarwood
und Nigel Trevelyan beschäftigt sei; deshalb würde Maura Bell ihm bei der Vernehmung assistieren.
    »Wissen Sie etwas Neues von Harriet?«, fragte Novak, kaum dass Kincaid und Maura ihre Plätze eingenommen hatten.
    »Nein, über Ihre Tochter haben wir leider nichts herausgefunden«, antwortete Kincaid. Er wollte Novak nicht länger als unbedingt notwendig auf die Folter spannen, und so fuhr er fort: »Aber ich muss Ihnen mitteilen, dass Ihre Exfrau tot ist. Es tut mir sehr Leid.«
    »Laura?« Novak klang geschockt, doch es kam Kincaid so vor, als habe sich die Haltung des Mannes ein klein wenig entspannt, als ob er schon mit der Nachricht gerechnet hätte. »Aber wieso … Wie haben Sie …«
    »Wir haben Ihnen doch gestern gesagt, dass wir das Haus Ihrer Exfrau durchsuchen würden, Mr.

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