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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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bewegte?«
    »Wir können ihn ja schlecht selbst fragen, oder?«, bemerkte Kincaid, der seinem Frust mit Sarkasmus Luft machte. »Und durch den Seiteneingang hätten derweil ganze Armeen mit Fanfarenzug und Lastelefanten rein- und rausmarschieren können, ohne dass wir etwas davon mitgekriegt hätten.«
    »Wir haben ein Foto von dem Mädchen, das für eine Identifizierung
ausreicht«, sagte Maura Bell scharf, als wollte sie für ihr Team die Anerkennung einfordern, die es verdient hatte. »Ich finde, wir sollten als Erstes diese Bilder Michael Yarwood und seinem Vorarbeiter vorlegen.«
    »Ich kann mir auch ein paar Kopien schnappen und damit von Haus zu Haus gehen«, erbot sich Sarah mit lobenswerter Eigeninitiative.
    Kincaid dachte an den Termin, den er mit Gemma geplant hatte. War es möglich, dass diese Frau doch so alt war, dass die Beschreibung von Elaine Holland auf sie passte? Die Kamera konnte auch täuschen, und es war gefährlich, sich in diesem Stadium der Ermittlungen auf Spekulationen einzulassen. Und selbst wenn Winnies Gemeindemitglied die Frau auf dem Foto nicht als ihre verschwundene Mitbewohnerin identifizierte, hatten sie noch keinen Beweis dafür, dass die abgebildete Frau nicht mit dem Opfer identisch war, das etwas mehr als zwei Stunden später in den Flammen gefunden worden war.
    So gerne er selbst Yarwood und den Vorarbeiter zu dem Foto befragt hätte, es schien sinnvoller, die Aufgabe zu delegieren. »Doug, wie wär’s, wenn Sie sich zusammen mit DI Bell an die Fersen von Yarwood und Spender heften? Ich kümmere mich inzwischen um die Sache mit der vermissten Mitbewohnerin, und dazu brauche ich ein Spurensicherungsset.«
     
    Als Gemma einige Minuten darauf anrief, um zu sagen, dass sie aufgehalten worden war, hätte Kincaid seine Entscheidung fast schon wieder bereut.
    »Es ist etwas dazwischengekommen«, war ihre rätselhafte Erklärung. »Und ich musste doch schauen, dass die Jungs was zu essen bekommen. Außerdem muss Winnie einen Krankenbesuch machen und hat erst in einer Stunde wieder Zeit.«
    »Wir könnten auch ohne sie gehen«, schlug Kincaid vor, der sich über die Verzögerung ärgerte.

    »Lieber nicht, wenn du mich fragst«, erwiderte Gemma. »Fanny Liu wird alle Unterstützung brauchen, die sie kriegen kann. Und außerdem würden wir gar nicht so viel Zeit sparen – bis ich die Jungs versorgt habe und selbst hingefahren bin, ist Winnie auch schon fast wieder da. Ich rufe dich zurück, wenn ich sie erreicht habe.«
    Damit musste er sich zufrieden geben, und nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte, konnte er sich mit der Änderung des Plans auch schon eher anfreunden. So tüchtig Bells junge Assistentin zu sein schien, er wollte den Mitarbeitern des Frauenhauses das Foto doch lieber selbst zeigen, und die Verzögerung gab ihm Zeit dafür. Obwohl Kath Warren ihnen versichert hatte, dass keine der derzeitigen Bewohnerinnen vermisst würde, war es doch denkbar, dass die Tote früher einmal im Frauenhaus gewohnt hatte oder aber in irgendeiner Verbindung zu einer der gegenwärtigen Bewohnerinnen stand.
    Bill Farrell wollte auch zum Brandort zurückfahren, um die immer noch nicht abgeschlossene Spurensicherung zu überwachen. »Ich muss schließlich eine Mordwaffe finden«, sagte er zu Kincaid, »und jetzt habe ich immerhin eine gewisse Vorstellung davon, wonach wir suchen müssen.«
    Kincaid hatte sich vom Fuhrpark aus Bells Revier einen Wagen genommen und nun einen Parkplatz in der Nähe von Farrells Van gefunden. Er bog in die Seitenstraße ein und ging auf den Eingang des Frauenhauses zu. Die Haustür stand offen, wie auch am Tag zuvor, doch die innere Tür war verschlossen, und auf sein Klingeln kam keine Reaktion. Er konnte auch drinnen keinen Menschen sehen oder hören, und er bezweifelte, dass die Bewohnerinnen Fremden die Tür öffneten, wenn niemand vom Personal im Haus war.
    Nach einem Blick auf seine Armbanduhr beschloss er, sich irgendwo ein Sandwich zu holen und es dann noch einmal zu versuchen. Er ging zurück bis zur Southwark Street, wo er einen
Moment lang stehen blieb und überlegte, in welcher Richtung die Aussichten, etwas zu essen zu bekommen, wohl am besten wären. Während er sich umblickte, fiel ihm eine junge Frau auf, die im Schatten des Eingangs zu einem Bürogebäude stand. Zuerst war es nur etwas Verstohlenes in ihrer Körperhaltung, was seine Aufmerksamkeit auf sie lenkte, doch dann fiel ihm auf, dass ihm das Gesicht bekannt vorkam. Ihr glattes,

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