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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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auch ganz gut zu funktionieren. Laura gehört allerdings nicht zu den Leuten, die vor anderen ihre schmutzige Wäsche waschen.«
    »Sie hätte sich Ihnen nicht anvertraut?«
    »Wir sind nicht sehr eng befreundet. Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht so sicher, ob Laura überhaupt enge Freunde hat. Sie kennt eigentlich nur ihre Arbeit, ihre Tochter und ihr ehrenamtliches Engagement. Sie ist auch Ärztin; sie arbeitet als Chirurgin am Guy’s.«
    Kincaid betrachtete Kath Warren nachdenklich. Was sie sagte, klang einigermaßen höflich und nett, doch ihre Körpersprache verriet, dass sie nicht viel von Laura Novak hielt. »Was hat Mr. Novak gemeint, als er sagte, Sie würden Frauen helfen unterzutauchen?«, fragte er.
    Ihr Lachen klang gezwungen. »Wir verbuddeln keine Leichen im Keller, Superintendent, auch wenn es sich aus Tonys Mund so angehört hat. Es ist alles vollkommen legal. Manchmal stellt sich heraus, dass alle Eheberatungen und Trennungen auf Probe einfach nichts bewirken. Wenn wir dann den Eindruck haben, dass ernste Gefahr für Leib und Leben der Bewohnerin oder auch ihrer Kinder besteht, helfen wir ihnen, an einem sicheren Ort ein neues Leben zu beginnen. Es ist dann von entscheidender Wichtigkeit, dass der Ehemann oder Partner den neuen Aufenthaltsort nicht erfährt. Leider«, fügte Kath Warren seufzend hinzu, »ist das System, wie ich vorhin
auch schon über das Frauenhaus sagte, nicht hundertprozentig wasserdicht. In letzter Zeit hatten wir mehrere Fälle, in denen der Mann den neuen Aufenthaltsort der Familie herausgefunden hat. In einem Fall wurde sogar eine Frau getötet.
    Selbst wenn die Frau ganz genau weiß, dass sie keinen Kontakt zu ihrem prügelnden Partner aufnehmen darf, muss man immer damit rechnen, dass sie der Versuchung nicht widerstehen kann, sich bei einem anderen Familienmitglied zu melden, bei ihrer Mutter oder ihrer Schwester zum Beispiel, und dann« – sie zuckte mit den Achseln – »sickert die Information unweigerlich durch.«
    »Okay, das verstehe ich. Aber das erklärt noch nicht, wie Tony Novak auf die Idee kommt, Sie hätten seiner Frau geholfen zu ›verschwinden‹.«
    »Ich weiß es auch nicht.« Kath Warren schien ehrlich überfragt. »Ich kann nicht glauben, dass Laura ihm so etwas erzählen würde.«
    »Hat sie Ihnen je Grund zu der Annahme gegeben, dass er sie misshandelt?«
    »Nein. Aber wie ich schon sagte, sie gibt nicht viel über sich preis, und ich habe genug Erfahrung mit solchen Dingen, um zu wissen, dass Missbrauch auch in Beziehungen vorkommt, von denen Sie es am wenigsten erwarten würden. Hören Sie« – Kath Warren fasste Kincaid am Arm -, »sollten wir uns nicht vergewissern, dass ihr nichts zugestoßen ist? Vielleicht hatten sie und Tony einen Streit, der eskaliert ist, und jetzt versteckt sie sich vor ihm. Sie könnte verletzt sein.«
    »Dann brauche ich eine Adresse«, sagte Kincaid und seufzte innerlich. Das hatte ihm gerade noch gefehlt – ein Fall von häuslicher Gewalt, zusätzlich zu einem unidentifizierten Mordopfer, einer möglichen Brandstiftung und dem Fall der vermissten Mitbewohnerin einer behinderten Frau. Aber er konnte das hier nicht ignorieren, insbesondere falls sich herausstellen sollte, dass Laura Novak tatsächlich unauffindbar
war. »Und eine Beschreibung«, fügte er hinzu, indem er sein Notizbuch zückte.
    »Die Adresse muss ich gar nicht erst nachschlagen«, sagte Kath Warren. »Sie wohnt in der Park Street. Darüber haben wir oft genug gesprochen, weil Laura bei allen Aktivitäten und Initiativen, die das Viertel betreffen, mitmischt. Ihr jüngstes Projekt war der Crossbones Graveyard – Sie wissen schon, der alte Friedhof hier um die Ecke.« Sie deutete in die Richtung der U-Bahn-Station London Bridge.
    »Ich brauche die genaue Adresse«, bemühte sich Kincaid, sie wieder zum Thema zurückzubringen. Die Zeit drängte; Gemma und Winnie warteten vielleicht schon auf ihn.
    Kath Warren nannte ihm die Hausnummer und fügte hinzu: »Sie können das Haus nicht verfehlen. Es stammt aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert.«
    »Können Sie mir Laura Novak beschreiben?«
    »Hm, sie ist Mitte dreißig, würde ich sagen … Ich weiß, dass ihre Tochter zehn ist, und ich glaube, Laura war schon fertig mit dem Medizinstudium, als Harriet zur Welt kam.«
    »Äußere Erscheinung?«, fragte Kincaid.
    »Mittelgroß. Schlank, ein eher sportlicher Typ. Dunkles, lockiges Haar. Naturlocken, keine Dauerwelle.«
    »Hellhäutig?«
    »Ja.

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