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Denn vergeben wird dir nie

Denn vergeben wird dir nie

Titel: Denn vergeben wird dir nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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reingewaschen wird, will sie alles für wohl
tätige Zwecke stiften.«
»Bestimmt hat Vincent Westerfield eine Menge eigenes
Geld auf der hohen Kante.«
»Natürlich. Aber das ist nichts, verglichen mit dem
Vermögen seiner Mutter. Mrs. Dorothy Westerfield ist
wirklich eine Frau von Format, und sie glaubt nicht mehr
blind an die Unschuld ihres Enkels. Hat nicht Ihr Vater sie
am Tag des Begräbnisses aus dem Haus geworfen?«
»Ja, das stimmt. Meine Mutter ist nie über die Scham
hinweggekommen, die sie deswegen empfunden hat.«
»Mrs. Dorothy Westerfield anscheinend auch nicht. Ihr
Vater hat sie vor allen Anwesenden mit der Tatsache
konfrontiert, dass der Kerl, von dem sie beraubt und fast
erschossen wurde, behauptet hat, mit Rob unter einer
Decke zu stecken.«
»Ja, ich kann mich erinnern, dass er ihr das an den Kopf
geworfen hat.«
»Und anscheinend kann sich Mrs. Westerfield auch sehr
gut daran erinnern. Natürlich hätte sie nur zu gern
geglaubt, dass Rob zu Unrecht verurteilt wurde, aber ich
kann mir denken, dass es immer leise Zweifel bei ihr
gegeben hat, die über die Jahre nur noch stärker geworden
sind. Jetzt, wo ihr Lebensende allmählich näher rückt, hat
sie seinem Vater das Messer auf die Brust gesetzt: Wenn
Rob unschuldig ist, dann möge er zusehen, dass er
rehabilitiert und der gute Ruf der Familie wiederher
gestellt wird. Andernfalls wird ihr Geld, das Vermögen
der Westerfields, an eine wohltätige Stiftung gehen.«
»Es überrascht mich, dass sie die gesamte Verfügungs
gewalt darüber besitzt.«
»Vielleicht hat ihr Ehemann, Vincents Vater, etwas in
seinem Sohn gesehen, das ihn dazu veranlasst hat, eine
entsprechende Bestimmung in sein Testament aufzu
nehmen. Zum Glück für ihn hat er nicht mehr miterleben
müssen, dass sein Enkel wegen Mordes verurteilt wurde.«
»Der Vater muss demnach Robs Unschuld beweisen,
und wie von ungefähr taucht ein Augenzeuge auf, der
gesehen hat, wie Paulie Stroebel in die Garage gegangen
ist. Kauft ihm die alte Mrs. Westerfield das ab?«
»Ellie, alles, was sie verlangt, ist ein neues Gerichts
verfahren und ein Urteil, das in ihrem Sinne ausfällt.«
»Und Vincent Westerfield wird dafür sorgen, dass dieses
Urteil so und nicht anders ausfällt.«
»Dieser Vincent Westerfield geht über Leichen. Seit
Jahren verfolgt er nur ein einziges Ziel, nämlich den
gesamten Charakter des Hudson Valley zu zerstören,
indem er aus reinen Wohngebieten überall Gewerbezonen
macht. Er würde eine Shopping Mall mitten in den
Hudson setzen, wenn er einen Weg wüsste, wie man das
anstellen könnte. Sie müssen nicht glauben, dass er auch
nur einen Gedanken daran verschwendet, was mit Paulie
Stroebel passieren könnte.«
Die Speisekarten wurden gebracht. Ich entschied mich
für eine der Spezialitäten, Lammbraten. Marcus bestellte
Lachs.
Als der Salat serviert wurde, erzählte ich ihm von
meinen Plänen. »Als ich das Pressegespräch mit Will
Nebels im Fernsehen sah, fasste ich den Entschluss,
meinerseits zu versuchen, mit Artikeln an die Öffent
lichkeit zu gehen. Was ich bisher erreicht habe, ist ein
Vertrag für ein Buch, das dasjenige von Jake Bern
widerlegen soll.«
»Sie haben nicht nur Bern damit beauftragt, ein Buch zu
schreiben, sie haben eine ganze Werbemaschinerie in
Gang gesetzt, um die Medien zu bombardieren. Was Sie
im Fernsehen gesehen haben, ist erst der Anfang«, warnte
Longo.
»Ich würde mich nicht wundern, wenn nächstens ein
Foto von Rob in Pfadfinderuniform veröffentlicht wird.«
»Ich weiß noch, wie mein Vater sagte, er sei durch und
durch verdorben. Was hat es mit dieser Geschichte von
dem Einbruch bei seiner Großmutter auf sich?«
Marcus hatte ein Polizistengedächtnis, was Verbrechen
betraf. »Die Großmutter befand sich in ihrem Haus in
Oldham. Mitten in der Nacht wurde sie von Geräuschen
geweckt. Es gab zwar noch ein Dienstmädchen im Haus,
aber die war in einem getrennten Flügel untergebracht. Als
Mrs. Westerfield die Tür ihres Schlafzimmers öffnete,
wurde aus kürzester Entfernung auf sie geschossen. Sie
hat den Angreifer nicht gesehen, aber er wurde ein paar
Tage später gefasst. Er behauptete, Rob habe ihn ange
stiftet und ihm zehntausend Dollar geboten, wenn er sie
erledigen würde.
Natürlich gab es keinerlei Beweis. Das Wort eines
einundzwanzigjährigen Schulabbrechers mit einem langen
Katalog von Jugendstrafen stand gegen dasjenige eines
Westerfield.«
»Was könnte das Motiv von Rob

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