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Denn vergeben wird dir nie

Denn vergeben wird dir nie

Titel: Denn vergeben wird dir nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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schien, hätte es die Titelseite
einer Zeitschrift zieren können. Es war das Haus, von dem
Mutter geträumt hatte, ein perfektes Beispiel für ein
liebevoll restauriertes und ausgebautes Farmhaus.
    Die Fenster meines Zimmers befanden sich über der
Eingangstür, und ich sah den Umriss einer Person, die
zwischen beiden hin- und herlief. Die Keltons, das
Ehepaar, das jetzt das Haus besaß, waren etwa Anfang
fünfzig. Sie waren die Einzigen, die ich am Abend des
Brandes dort gesehen hatte, aber vielleicht hatten sie
Kinder, die damals nicht aufgewacht waren, als die
Feuerwehr mit Sirene anrückte. Ich fragte mich, ob
derjenige, der jetzt in meinem Zimmer schlief, es auch so
liebte, früh am Morgen wach zu werden und vom Bett aus
den Sonnenaufgang zu erleben, so wie ich es getan hatte.
    Auch Mrs. Hilmers Haus war hell erleuchtet. Ich bog in
die Auffahrt ein, die jetzt nur noch zum Haus führte. Im
Licht der Scheinwerfer tauchten die verkohlten Überreste
von Garage und Wohnung auf. Aus irgendeinem Grund
musste ich an die Kerzenhalter und die dekorative
Obstschale denken, die den Esstisch in der Wohnung
geziert hatten. Sicherlich waren es keine wirklichen
Wertgegenstände gewesen, aber sie waren mit Geschmack
und Sorgfalt ausgesucht worden.
    Alles in der Wohnung war sorgfältig ausgesucht worden.
Falls Mrs. Hilmer sich zu einem Neubau entschließen
sollte, dann würde es viel Zeit und Mühe kosten, gerade
für solche Gegenstände einen Ersatz zu finden.
Mit diesem Gedanken betrat ich ihr Haus und setzte zu
Entschuldigungen an, aber sie schnitt mir das Wort ab.
    »Hören Sie bitte auf, sich wegen der Garage Gedanken
zu machen«, seufzte sie, als sie meinen Kopf zu sich
hinunterzog, um mir einen Kuss zu geben. »Ellie, das
Feuer ist vorsätzlich gelegt worden.«
    »Ich weiß. Sie glauben doch nicht, dass ich es gelegt
habe?«
»Um Himmels willen, nein! Ellie, als ich zurückge
kommen bin, tauchte Brian White hier auf und
beschuldigte Sie ziemlich unverblümt, eine Pyromanin zu
sein. Ich habe ihm daraufhin ordentlich den Kopf
gewaschen. Und, falls Sie das erleichtert: Er hat mir auch
mehr oder weniger zu verstehen gegeben, ich hätte mir nur
eingebildet, bei der Fahrt zur Bibliothek von einem Auto
verfolgt worden zu sein. Auch darüber habe ich ihm meine
Meinung gesagt. Aber ein Gedanke macht mir sehr zu
schaffen, Ellie: dass der Unbekannte, der in die Wohnung
eingedrungen ist, während Sie bei mir zum Abendessen
waren, tatsächlich Handtücher gestohlen hat, um es später
so aussehen zu lassen, als ob Sie das Feuer gelegt hätten.«
»Ich habe jeden Tag frische Handtücher aus dem
Wäscheschrank genommen. Mir ist nicht aufgefallen, dass
fünf oder sechs Badetücher gefehlt haben.«
»Wie auch? Die Fächer waren voll gestopft. Es hat mal
eine Zeit gegeben, in der ich an keinem Sonderangebot
vorbeigehen konnte, und jetzt habe ich genug Handtücher
bis in alle Ewigkeit. Kommen Sie, das Essen ist fertig, und
Sie müssen hungrig sein. Gehen wir gleich zu Tisch.«
Es gab Garnelen auf kreolische Art, gefolgt von einem
grünen Salat. Es war köstlich. »Zweimal gutes Essen an
einem Tag«, sagte ich. »Heute werde ich wirklich
verwöhnt.«
Ich erkundigte mich nach ihrer Enkelin und erfuhr, dass
ihr gebrochenes Handgelenk gut verheilte.
»Es war schön für mich, die Zeit mit Janey zu
verbringen, und das neue Baby ist wirklich süß. Aber,
Ellie, eines kann ich Ihnen sagen, nach einer Woche bin
ich gerne wieder nach Hause gefahren. Der Geist ist
willig, aber es ist schon etwas länger her, dass ich um fünf
Uhr morgens aufstehen musste, um ein Fläschchen
anzuwärmen.«
Sie erzählte mir, dass sie sich meine Website angesehen
hätte, und ich sah ihr an, dass bei ihr auch das kleinste
Mitgefühl für Rob Westerfield verflogen war. »Als ich
diesen Bericht über die Psychologin gelesen habe, der Rob
damals im Restaurant den Arm verdreht hat, war ich
wirklich schockiert. Janey hat auch als Bedienung
gearbeitet, als sie auf dem College war, und allein der
Gedanke, irgendein Rüpel hätte sie so grob misshandelt,
hat mich wütend gemacht.«
»Warten Sie ab, es werden bald noch ganz andere Dinge
über ihn zu lesen sein. Zum Beispiel hat er einen
Mitschüler schwer verprügelt, als er erst in der zweiten
Klasse einer Privatschule war.«
»Die ganze Geschichte wird immer schlimmer. Mir ist
das Herz gebrochen, als ich das mit Paulie hörte. Wie geht
es ihm?«
»Wieder

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