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Denn Wahrheit musst du suchen

Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Denn Wahrheit musst du suchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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»Woher …?«
    »Lucinda«, erwiderte Raj mit einem Seitenblick auf Allie. »Sie hat uns ihre eigenen Security-Leute geschickt, und ich hab alle meine Leute herbeordert. Bis Mitternacht sind wir vollständig und einsatzbereit.«
    Allie schickte ein stummes Dankgebet an ihre Großmutter.
    Hundert Wachleute. Das müsste reichen.
    »Und was willst du Isabelle erzählen, Raj?«, holte Sylvain sie mit einer praktischen Frage wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Sie hat mich gebeten, euch zu eurem eigenen Schutz in einem der Klassenzimmer einzusperren und zu bewachen«, sagte er und fügte achselzuckend hinzu: »Und genau so werde ich ihr das sagen.«
    »Aber das …«, Allie stockte, »Das wird sie dir nie verzeihen.«
    Rajs Miene verriet ihr, dass ihm das selber klar war.
    »Das lass mal meine Sorge sein«, sagte er. »Seht ihr lieber zu, dass euch nichts passiert.« Er warf einen Blick auf die Uhr und bedeutete ihnen, aufzustehen. »Ihr müsst abmarschbereit sein, wenn ich komme. Meine Leute bringen euch jetzt in den Übungsraum. Und da bleibt ihr, bis ich euch abhole.« Er sah flüchtig zu Allie. »Ich muss jetzt los, ich bin mit Isabelle verabredet.«
     
    Nachdem Raj gegangen war, führten seine Wachen die Schüler durch eine Reihe dunkler unterirdischer Gänge. Allie hatte immer geglaubt, ihre Schule gut zu kennen, doch manche von ihnen hatte auch sie noch nie gesehen. Die Kellerräume waren das reinste Labyrinth – manchmal mussten sie eine Treppe hinaufsteigen, und schon kurz darauf ging es wieder nach unten.
    Als sich endlich eine Tür öffnete und den Blick auf den Flur vor den Übungsräumen der Night School freigab, hatte Allie längst jede Orientierung verloren.
    Nachdem sich alle rasch umgezogen hatten und in ihre dunklen Night-School-Klamotten geschlüpft waren, versammelten sie sich im Übungsraum Eins. Ohne die anderen Night-Schooler kam ihnen der quadratische Raum leer und verlassen vor.
    Nur Zoe schien die Situation nichts auszumachen. Sie wärmte sich auf den dicken Matten auf, als würde es sich um eine x-beliebige Trainingseinheit handeln.
    Die anderen unterhielten sich leise und versuchten bei aller Angst, ruhig zu bleiben. Allie war so nervös, dass ihre Muskeln ganz verhärtet waren und das Aufwärmen ihr schwerfiel.
    Sie war nicht die Einzige. Auf der anderen Seite des Raums atmete Sylvain durch geschürzte Lippen aus, als wollte er sich zwingen, zu entspannen. Doch die hervortretenden Nackenmuskeln verrieten seine Anspannung.
    Nach einer Weile konnten sie nichts mehr tun, außer zu warten. Allie hockte an die Wand gelehnt, die Arme fest um ihre Beine geschlungen, das Kinn auf die Knie gestützt. Sie versuchte, nicht daran zu denken, wie sich Rachel wohl in diesem Augenblick fühlen mochte. Was sie wohl dachte.
    Wieso ließ Nathaniel sie bis Mitternacht warten? Es kam ihr ewig vor.
Ich will Rachel endlich da rausholen!
    Carter setzte sich neben sie, eine willkommene Ablenkung.
    »Bist du bereit?«, fragte er.
    Sie sah ihn nüchtern an. »Ich möcht’s einfach hinter mich bringen.«
    »Ich auch.«
    Während er den Blick durch den Raum schweifen ließ, studierte Allie sein Gesicht.
Wie er sich wohl fühlt nach all dem, was heute passiert ist?
    »Wegen Jules – das tut mir leid«, sagte sie zaghaft. Sie war sich unsicher, ob er auf ihr Mitleid Wert legte. »Das mit ihren Eltern wusste ich nicht.«
    Carters Miene verdüsterte sich. »Ich hab sie nur um Minuten verpasst. Sie sollte in eines von den Verstecken gehen, hat es aber nicht geschafft. Als ich rauskam, war der Wagen schon weg. Das ging alles so schnell.«
    Allie sah ihn traurig an. »Ich wusste wirklich nicht, dass ihre Eltern …«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte es nicht so an die große Glocke hängen. Außerdem seid ihr zwei …«
    Nicht gerade beste Freundinnen.
    »Ja«, sagte sie beschämt. »Das tut mir auch leid. Dass wir uns ständig in die Haare gekriegt haben, … kommt mir jetzt so unwichtig vor.« Sie wandte sich ihm zu. »Glaubst du, sie schafft es, abzuhauen und zurückzukommen? Trainiert ist sie ja.«
    Carter schüttelte den Kopf, ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. »Weiß ich nicht. Können wir bitte über was anderes reden?«
    Worüber sollen wir denn sonst reden?
    Als Raj einige Zeit später zur Tür hereinkam, saßen alle in gespannter Erwartung da. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, ihm entging nichts.
    »Gehen wir«, sagte er.
     
    »Das steckst du dir einfach ins Ohr, wie einen

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