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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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beschrieb, und hätte beinahe laut aufgejubelt, als der mutige Captain 1918 von der Front zurückkehrte und die Leitung von Department 19 übernahm. Er hatte einen Kloß im Hals, als Stephen Holmwood, vielleicht der tapferste Anführer, den Schwarzlicht je gehabt hatte, lange vor seiner Zeit fiel, und lauschte mit stolz geschwellter Brust, wann immer einer seiner Vorfahren eine Rolle im Lauf der geschilderten Ereignisse spielte, ganz besonders bei einer Mission seines Großvaters John gegen Ende des Jahres 1928. Die Beschreibung der Mission war frustrierend knapp – der Film schilderte mehr als ein Jahrhundert Schwarzlicht-Geschichte in weniger als einer halben Stunde –, doch es schien eine bedeutende Mission gewesen zu sein, und Jamie beschloss, Frankenstein zu fragen, ob er etwas darüber wusste.
    Der zweite Film, erneut kommentiert von Professor Harris mit seiner trockenen, leicht arroganten Stimme, trug den Titel Geschichte und Biologie der Vampire . Diagramme und medizinische Zeichnungen füllten die Leinwand, während der Professor darüber dozierte, dass der Vampirismus durch Speichel von einer Person zur anderen übertragen wurde, in der Regel durch Beißen. Wie er erklärte, deuteten die verfügbaren Indizien darauf hin, dass die Infizierten einen schnelleren Metabolismus und eine deutlich erhöhte Herzfrequenz besaßen und dass eine schlafende Hirnregion stimuliert wurde, die er V-Drüse nannte. Diese Drüse war verantwortlich für die unglaubliche Kraft und Geschwindigkeit, die die meisten Vampire aufwiesen. Um diese Fähigkeiten zu erhalten, war eine ständige Versorgung mit frischem Blut vonnöten. Der Film brachte deutlich zum Ausdruck, dass Vampire weder Tote noch Untote waren und schon gar keine Dämonen, sondern eine Art Mutation – sie waren im wahrsten Sinne des Wortes übernatürlich .
    Jamie dachte an Larissas rote Augen und wie hoffnungslos er in ihnen versunken war, und er erinnerte sich daran, wie Alexandru in den Nachthimmel hinauf verschwunden war, nachdem Frankenstein ihn gestellt hatte – und er war nicht ganz überzeugt von dieser These des Professors. Er glaubte im Gegenteil, dass er dem Bösen begegnet und mit etwas ganz und gar nicht Menschlichem in Berührung gekommen war.
    Der zweite Film endete, und die Leinwand wurde weiß. Jamie hörte, wie die Tür zum Unterrichtsraum geöffnet wurde. Professor Harris schaltete das Licht ein, stapfte zum Pult neben der Leinwand und bedachte Jamie mit einem ungeduldigen Blick.
    »Irgendwelche Fragen?«, wollte er wissen. »Nein? Gut. Dann machen wir gleich weiter. Terry kann es wahrscheinlich kaum erwarten, dich in die Finger zu kriegen.«
    Fast eine Stunde lang fragte der Professor Jamie nach den Dingen, die er in den Filmen gesehen hatte, nach den Stärken und Schwächen von Vampiren und den verschiedenen Möglichkeiten, sie zu töten. Er lachte auf, als Jamie Knoblauch und Weihwasser vorschlug, und hatte Mühe, seinen Ärger zu zügeln, als er in aller Unschuld fragte, ob ein Kruzifix helfen würde. Als endlich auch die letzte Frage zur widerwilligen Zufriedenheit des Professors beantwortet war, rollte dieser die Leinwand hoch. Dahinter kam eine Tür zum Vorschein. Harris stieß sie auf und instruierte Jamie, dem Gang zu folgen und durch die Tür am Ende zu gehen.
    Jamie tat wie geheißen und kam in einer großen kreisrunden Halle heraus, die von allen Seiten durch Leuchtstoffröhren erhellt wurde. Eine Reihe langer Holzbänke teilte die Halle in zwei Hälften. Die Hälfte vor ihm war mit einer riesigen blauen Matte gepolstert. Auf der anderen Seite stand ein erhöhtes Podest vor einer halbrunden Leinwand. Jamie fragte sich, wozu die Leinwand wohl diente, als hinter ihm eine Stimme erklang. Er drehte sich um.
    Die Stimme gehörte einem untersetzten, muskulösen Mann in einem grauen Trainingsanzug. Sein Schädel war kahl geschoren, und er musterte den Teenager mit einem gelassenen, forschenden Blick.
    »Jamie Carpenter?«, fragte er, und als Jamie nickte, fuhr er fort: »Ich bin Terry. Willkommen auf dem Spielplatz.«
    Er überwand den Raum zwischen sich und Jamie so schnell, dass dieser keine Zeit hatte zu reagieren. Der Ausbilder packte Jamies Kopf und brachte seinen Mund dicht an den Hals des Jungen. Der baumelte hilflos und vollkommen überrascht im Griff des Mannes, und als dieser ihn losließ, landete er recht unsanft auf dem Boden.
    »Du bist tot«, sagte der Mann. »Oder schlimmer. Steh auf.«
    Und so hatte es

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