Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)
Dienste in dem bevorstehenden Kampf gegen meinen Bruder und seinen Meister an.«
»Valentin Rusmanov«, antwortete Seward, »ich nehme Ihre Bitte um Asyl zur Kenntnis. Ob es tatsächlich gewährt wird, entscheidet sich nach Auswertung Ihrer Informationen. Während der Auswertung bleiben Sie in Obhut von Schwarzlicht.«
Valentin grinste. »Gewiss, mein lieber Direktor. Und ich bin bereit, gleich loszulegen. Wenn Sie so freundlich wären, Lamberton unsere Zimmer zu zeigen und mir eine Kanne Kaffee bringen zu lassen, erzähle ich Ihnen gerne alles, was Sie wissen wollen.«
Jamie stand in Admiral Sewards Dienstzimmer und wartete darauf, dass der Direktor sein Telefongespräch mit dem Premierminister beendete.
Valentins Ankunft hatte ungeheures Aufsehen erregt; Jamie und sein Team waren mit Fragen überschüttet worden, als sie sich ihren Weg durch den Hangar gebahnt hatten, und Jamie war mit einer Art Ehrfurcht betrachtet worden, die an Misstrauen zu grenzen schien.
Es hatte nie mehr als vier Vampire der Prioritätsstufe eins gegeben: Dracula selbst und die drei Brüder Rusmanov. Jamie hatte jetzt einen vernichtet und einen zweiten dazu gebracht, sich ihm persönlich zu ergeben. Er wusste, dass sein Name in diesem Augenblick, in dem er geduldig darauf wartete, dem Direktor Bericht erstatten zu dürfen, wieder auf allen Ebenen des Rings geflüstert wurde – und er wusste auch, dass nicht alle Kommentare schmeichelhaft sein würden.
Als Valentin und sein Butler nonchalant den Hangar verließen – von über hundert Männern und Frauen ungläubig beobachtet und von drei Agententeams umringt, die scharf auf jede verdächtige Bewegung achteten –, war Admiral Seward neben Jamie erschienen, um ihm zu sagen, er erwarte ihn in zehn Minuten in seinem Dienstzimmer zur Berichterstattung. Jamie hatte gefragt, ob das ganze Team G-17 kommen solle, und hatte gehört, nur er werde gebraucht.
Admiral Seward legte den Hörer auf, dann betrachtete er Jamie milde verständnislos lächelnd.
»So was passiert immer nur Ihnen, nicht wahr?«, fragte er. »Wieso nicht auch anderen? Warum immer nur Ihnen?«
»Bloß Glück, Sir«, antwortete Jamie.
»Das glauben Sie genauso wenig wie ich«, wehrte Seward ab. »Sagen Sie mir ganz ehrlich: Weshalb hat Valentin Rusmanov Ihrer Meinung nach unter allen Agenten aller Departments der Welt gerade Sie ausgewählt, als er jemanden gesucht hat, dem er sich ergeben konnte?«
»Das weiß ich ehrlich nicht, Sir«, sagte Jamie. »Als ich ihn gesehen habe, dachte ich, er wollte mich umbringen, um Alexandru zu rächen. Aber dann hat er meinen Großvater erwähnt und erzählt, sie hätten sich vor vielen Jahren kennengelernt. Ich glaube, dass er zu mir gekommen ist, hatte etwas damit zu tun, Sir.«
»Das klingt irgendwie logisch«, bestätigte Seward. »Ihr Großvater John war offiziell schon pensioniert, als ich 1981 zum Department gekommen bin, aber er war noch so häufig hier wie die Aktiven. Von Valentin hat er immer widerstrebend respektvoll gesprochen; ich dachte immer, das sei der Respekt vor einem würdigen Gegner, aber vielleicht hat doch mehr dahintergesteckt.«
»Schon möglich, Sir«, sagte Jamie. »Mein Großvater scheint ihn ziemlich beeindruckt zu haben.«
»John hätte Ihnen gefallen«, sagte Seward leicht wehmütig. »Er war allgemein beliebt. Schade, dass ihr euch nie gekannt habt; er wäre unglaublich stolz auf Sie gewesen.«
Jamie hatte plötzlich einen Kloß im Hals.
»Danke, Sir«, antwortete er. »Das stelle ich mir gern vor.« Er versuchte, den Kloß herunterzuschlucken und auf festeren Boden zu gelangen, wo nicht an jeder Ecke seine toten Vorfahren lauerten, um ihm zu Herzen zu gehen.
»Wer wird die Vernehmung Valentins leiten, Sir?«, fragte er.
»Major Turner«, antwortete Seward.
»Sehr gut«, sagte Jamie. »Sir, ich bräuchte wirklich etwas Schlaf. Darf ich jetzt gehen?«
»Aber natürlich«, antwortete Seward. »Sehen Sie zu, dass Sie morgen ausgeschlafen sind. Die Vernehmung soll um Punkt acht beginnen, und für alle Angehörigen des Sonderkommandos Stunde Null besteht Anwesenheitspflicht. Versuchen Sie bitte, nicht zu spät zu kommen.«
Jamie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, was er dachte. »Sir, wie lange wird die Vernehmung voraussichtlich dauern?«, fragte er.
Seward lachte. »Sie meinen, wie lange wird Valentin Rusmanov brauchen, um uns alles zu erzählen, was er weiß? An Ihrer Stelle würde ich mir die nächste Zeit freihalten. Bis
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