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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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hielten sich dabei an den Händen, ohne zu spüren, wie die durch ihre Gehirne fließende psychedelische Droge ihr Verständnis der Realität usurpierte. Sie sprachen über alles und nichts: Gespräche, die in dem Augenblick verflogen, in dem sie beendet wurden, die sich in der Wildnis verloren, um nie mehr erinnert zu werden. Sie lachten, und bei mehreren Gelegenheiten weinten sie auch. Einmal tanzten sie wie wild unter der diffusen, flüssigen Sonne, tanzten, als hinge ihr Leben davon ab, und ließen dabei gutturale Gesänge hören.
    Nach unbestimmbar langer Zeit erreichten sie eine Höhle.
    Der Eingang war eng und niedrig, kaum mehr als ein weiter Spalt in rotem Fels auf dem Boden einer kleinen Schlucht. Sie standen lange davor, bis Adam Smith an der Hand fasste und mit sich zog. Smith sträubte sich; er wollte nicht hinein. Er konnte nicht ausdrücken, weshalb die dunkle Öffnung ihm Angst machte, aber das tat sie; sein desorientiertes Gehirn schrie ihm zu, dort komme er nie mehr heraus.
    »Angst«, stieß er mühsam hervor, als Adam sich umdrehte, um zu sehen, warum er sich sträubte.
    Daraufhin tat Adam etwas, das Smith nicht hätte voraussehen können, selbst wenn sein Gehirn richtig funktioniert hätte. Der Mann trat vor und umarmte Smith, schloss ihn eng in die Arme.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, flüsterte er. »Dies ist der wahre Grund für dein Kommen.«
    Dann nahm er seinen Besucher bei der Hand und führte ihn in die Höhle.
    Sobald Smith die dunkle Höhle betrat, die kaum tiefer als fünf Meter war, konnte er dramatisch besser sehen. Sein von äußeren Ablenkungen befreiter Verstand begann auf Hochtouren zu arbeiten; breite Ströme von Blut liefen die kühlen Felswände herab, vereinigten sich auf dem Höhlenboden und krochen auf die Stelle zu, wo die beiden Männer standen. An den Rändern seines Gesichtsfelds schwankten und bewegten sich die pechschwarzen Ecken der Höhle, die kein Lichtstrahl mehr erreichte; dunkle Gestalten bildeten sich und vergingen wieder, taumelten dem Licht entgegen, zogen sich zurück, blieben quälend unsichtbar.
    Die Zeit schien stillzustehen. Das über die Wände strömende Blut erstarrte, hing der Schwerkraft zum Trotz an den glatten Flächen, und in den finsteren Ecken wurde es ruhig. Smith hielt Adams Hand umklammert, fühlte Herz und Verstand im umgebenden Dunkel jagen und wartete ängstlich.
    Nach Äonen, vielleicht auch nach nur dreißig Sekunden, erschien im Hintergrund der Höhle eine Gestalt: ein blasser Schemen, der allmählich die Form eines Jugendlichen annahm und langsam bis auf zwei Meter vortrat.
    Der Junge war groß und schlank, von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Seine linke Halsseite war mit hässlichem Narbengewebe bedeckt, sein blasses Gesicht hatte weiche, fast feminine Züge.
    Smiths Herz jagte, bis er fürchtete, es werde seine Brust sprengen, während sein Verstand am Rand des Zusammenbruchs taumelte. Er tat das Einzige, was ihm in dieser Situation einfiel.
    »Hallo«, sagte er, und dieses Wort hallte von den Höhlenwänden wider.
    Der Teenager fletschte die Zähne, dann leuchteten seine Augen zu Smiths sprachlosem Entsetzen grausig blutrot auf, und unter seiner Oberlippe glitten zwei Reißzähne hervor.
    »Lass mich«, fauchte der Junge. »Du kommst zu spät.«
    Dann wich er zurück, verschwand so rasch und vollständig in den Schatten, als sei er nie da gewesen. Smith riss den Mund auf, stieß halb verrückt einen hohen, zitternden Schrei aus und hörte nicht auf, bis Adam ihn gewaltsam aus der Höhle schleppte und in den heißen Wüstensand legte.
    »Hier bist du sicher«, flüsterte Adam, als Smiths Atmung sich beruhigte und sein Gesicht wieder Farbe bekam.
    Er war kreidebleich gewesen, als Adam ihn ins Sonnenlicht gezerrt hatte, und das hatte Adam erschreckt, der sich mit Psilocybin-Trips äußerst gut auskannte und genau wusste, auf welche Warnsignale außer dem Schreien man achten musste. Es war das Gesicht eines Mannes, der für real hielt, was er im Drogenrausch sah. »Du bist sicher. Du bist in der kalifornischen Wüste, nicht weit von Caliente entfernt. Du bist in der Nähe meiner Hütte. Du bist mit dem eigenen Auto hergekommen. Ich bin bei dir. Du bist sicher.«
    Als Smith sich beruhigt hatte, als sein Gesicht wieder rosig, sein Blick wieder klar war, fragte Adam ihn, wer der Junge gewesen sei, und Smith fuhr zurück, als habe er ihn ins Gesicht geschlagen.
    »Du hast ihn auch gesehen?«, fragte er ungläubig.
    »So deutlich,

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