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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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sprenkelten, warf er den Kopf hoch und stieß ein ohrenbetäubendes, unverkennbar triumphierendes Heulen aus.

46
Des Messers Drehung
    »Was nun?«, fragte Jack Williams flüsternd und sprach damit aus, was alle fünf Angehörigen des Schwarzlicht-Teams dachten. »Was zum Teufel machen wir jetzt?«
    Der Wolf stand kaum fünf Meter von ihnen entfernt im Mittelgang und leckte Lord Dantes dampfendes Blut von dem dunkel verfärbten Teppich. Er schien sich nicht für sie zu interessieren, aber er hatte ohne aufzusehen geknurrt, als Jack neben Jamie getreten war. Was das bedeutete, schien klar zu sein: Er hatte noch nicht entschieden, was er mit ihnen machen wollte, und wollte keine Veränderungen, während er darüber nachdachte.
    »Dominique«, fragte Jamie leise. »Du hast Tranquilizerpfeile, nicht wahr?«
    »Keine Pfeile«, antwortete Dominique Saint-Jacques. »Ich habe Beruhigungsmittel, aber nur in Spritzen. Die kann man nicht verschießen.«
    »Wozu taugen sie dann, verdammt noch mal?«, fauchte Jamie.
    »Sie sind für Menschen gedacht«, sagte Dominique scharf. »Nicht für Werwölfe.«
    Jamie seufzte. »Gib sie mir.«
    »Wie viele?«
    »Alle, die du hast.«
    Dominique nahm drei Injektionsspritzen aus einer Tasche am Koppel und reichte sie an Jamie weiter, der die Plastikkappen abbrach und die dünnen Nadeln betrachtete.
    »Genügen die, um ihn zu betäuben?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, gab Dominique ehrlich zu. »Ich hoffe es für uns alle, aber ich weiß es nicht. Ehrlich nicht.«
    »Klasse«, sagte Jamie. »Nun, wir werden’s bald erfahren, denke ich.«
    Er klappte das Visier hoch und blinzelte, bis seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten. Die Flammen erloschen allmählich; die Sitze und Teile des Teppichs, die gebrannt hatten, schwelten nur noch. Überall war Blut zu sehen, und Jamie nahm sich einen Augenblick Zeit, um die Arbeit seines Teams zu würdigen.
    Sechzig Vampire, plus oder minus. Keine Verwundeten, keine Gefallenen. Gar nicht schlecht.
    Er lächelte nochmals.
    Bisher keine Verwundeten. Das wird sich vielleicht bald ändern.
    Er machte bewusst langsam einen Schritt auf den Wolf zu. Die Bestie knurrte erneut, diesmal etwas lauter, und dann hatte er Angelas Stimme in seinem Kopfhörer.
    »Was zum Teufel hast du vor?«, fragte sie.
    »Wonach sieht’s denn aus?«, lautete seine Gegenfrage.
    »Als wolltest du mit Hilfe eines Werwolfs Selbstmord verüben.«
    »Ich versichre dir, dass ich das nicht vorhabe«, sagte Jamie. Er starrte das ungeheure Tier an, das Blut vom Teppich aufleckte, und war fast starr vor Angst. Aber er wusste, was er zu tun hatte. »Ich gehe nicht ohne ihn. Er ist der Grund, weshalb wir hergekommen sind.«
    »Er?«, fragte Angela. »Das ist kein Er mehr, siehst du das nicht? Willst du etwa einen Werwolf mit in den Ring zurücknehmen?«
    »Das ist der Plan«, bestätigte Jamie und machte einen weiteren Schritt.
    Der Wolf knurrte erneut, diesmal nachdrücklicher, und Jamie spürte, dass er weiche Knie bekam.
    »Was willst du Admiral Seward erzählen?«, fragte Angela scharf. »›Keine Angst, neunundzwanzig Tage im Monat ist er brav wie ein Schoßhund‹? Was wird er dazu sagen, glaubst du?«
    »Ich hoffe, dass er mir zu einem erfolgreichen Unternehmen gratulieren wird«, sagte Jamie. »Halt jetzt die Klappe und lass mich machen.«
    Beim dritten Schritt, der ihn bis auf zwei Meter an die Bestie heranbrachte, hob der Wolf schneller den Kopf, als Jamie dieser Bewegung folgen konnte. Seine lange Schnauze war blutig, die schwarzen Nasenlöcher waren geweitet, und sein warnendes Knurren war ein dumpfes Grollen, während er Jamie aus riesigen gelben Augen anstarrte.
    Jamie machte halt. Er wusste nicht, woher er das wusste, aber er war sich völlig sicher, dass das Tier ihm die Kehle aufreißen würde, wenn er jetzt den Blick senkte. Also hielt er dem Blick des Wolfs stand – und wurde Zeuge einer bemerkenswerten Veränderung.
    Die riesigen Augen, sonnenblumengelb mit pechschwarzen Pupillen, verengten sich plötzlich in einer unverkennbar menschlichen Erkennensgeste.
    »Ja, das stimmt«, sagte Jamie ruhig. »Du kennst mich. Das tust du doch?«
    Er machte einen weiteren Schritt. Der Wolf setzte sich, aber er wich nicht zurück und sprang ihn auch nicht an, um ihn zu zerreißen.
    »Das tust du doch?«, wiederholte Jamie. »Wie heiße ich? Du weißt meinen Namen. Wie heiße ich?«
    Inzwischen war er bis auf einen Meter an das Tier herangekommen. Der Wolf wirkte verwirrt und

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