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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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ganzen Stützpunkt, als die zur Seite gleitenden Abdeckungen arretiert wurden. Dann begann das Rumpeln erneut, als aus den Schächten unförmige Objekte aufzutauchen begannen.
    Gewaltige Glaskugeln glitzerten im Widerschein der Hangarbeleuchtung und der roten Laser jenseits des Zauns. Die Kugeln hatten mindestens drei Meter Durchmesser und ruhten auf massiven Metallsäulen. Das Glas war leicht purpurrot gefärbt, und Cal erkannte in einer plötzlichen Eingebung, was diese Kugeln waren.
    Großer Gott, konnte er gerade noch denken.
    »Visiere!«, befahl Holmwood auf der Einsatzfrequenz. »Alle Mann! Sofort!«
    Als er nach oben griff und sein eigenes Visier herunterklappte, brandete plötzlich ein hohes Surren an sein Ohr. Er spürte, wie seine Arm- und Beinhaare sich selbst unter dem Uniformstoff aufrichteten, als befinde er sich auf einmal in einem Hochspannungsfeld. Um ihn herum klappten Agenten ihre Visiere herunter und zogen sich von Vampiren zurück, mit denen sie gekämpft hatten. Das Surren wurde zu einem so hohen und lauten Heulen, dass Cal fürchtete, ihm könnten die Trommelfelle platzen. Dann wurde sein Visier schlagartig schwarz und schloss die Außenwelt völlig aus.
    Deshalb bekam er nicht mit, wie die Welt in gleißend hellem UV-Licht explodierte.

48
Manche Wunden heilen nie
    In 35680 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche befand Skynet 6–1 sich auf einer geostationären Umlaufbahn.
    Seine weit ausgreifenden Sonnensegel von der Spannweite eines Verkehrsflugzeugs reflektierten die Sonnenstrahlen in einem glitzernden Kaleidoskop aus Farben, die in der Eiseskälte der Troposphäre glänzten und glitzerten. Sie summten leise, während sie aufgefangene Sonnenenergie in Elektrizität umwandelten, die den Satelliten zwanzig Jahre lang in Betrieb halten würde.
    Skynet 6–1 war der erste Satellit dieses Baumusters, ein streng geheimes »schwarzes« Projekt des Verteidigungsministeriums, von dem nicht einmal Großbritanniens engste Verbündeten wussten, mit foto- und thermografischen Fähigkeiten, die weit über das hinausgingen, was der Öffentlichkeit bekannt war. Er konnte Gegenstände von der Größe einer Zündholzschachtel aufspüren, sämtliche zivilen und militärischen Nachrichtenverbindungen überwachen und plötzlich entstehende Hitze in Tiefen entdecken, die tiefer als jedes Raketensilo waren oder die größte Tauchtiefe der neuesten U-Boote übertrafen.
    Auf der Unterseite des würfelförmigen goldfarbenen Satelliten war ein Objektiv mit zwei Metern Durchmesser auf den fernen blauen Planeten gerichtet. Der Laserstrahl, der durch dieses Linsensystem ging, konnte einen einzelnen Menschen verdampfen lassen oder einen Atomreaktor in nicht mal dreißig Sekunden bis zur Kernschmelze erhitzen. Der Satellit war der wirkungsvollste Garant für Großbritanniens nationale Sicherheit; er schwebte lautlos im All, horchte und beobachtete hoch über den Männern und Frauen, die er beschützen sollte – hoch über Männern und Frauen, die nicht die geringste Ahnung von seiner Existenz hatten.
    Seine Hunderte von Systemen arbeiteten routinemäßig, als ein abgelegener Winkel Englands jäh in blendend hellem purpurrotem Licht erstrahlte.
    In diesem Augenblick fand in Kabul ein Telefongespräch statt, in dem ein Dutzend für Echelon maßgebliche Schlüsselwörter gefallen waren, und der Prozessor des Satelliten, eine bemerkenswert fortschrittliche Kombination von Mikrochips, die einen großen Schritt auf dem Weg zur Entwicklung künstlicher Intelligenz bedeuteten, versuchte zu entscheiden, ob die Sicherheitsdienste benachrichtigt werden mussten. Im Sudan gab es sporadische Funkkontakte zwischen zwei Guerillagruppen, die wegen eines gemeinsamen Überfalls auf eine von Russen gebaute und betriebene Ölraffinerie in Küstennähe verhandelten. In Washington gestand ein Abgeordneter seinem Bruder am Telefon, dass er seine Frau betrogen hatte – und dass es dafür Fotobeweise gab.
    Diese und Hunderte von weiteren Nachrichten wurden von Skynet 6–1 aufgezeichnet, ausgewertet und nach Wichtigkeit sortiert, bevor der Satellit seinen Bericht ans GCHQ in Südengland schickte. Er berichtete tagein, tagaus alle Viertelstunde und würde das weiter tun, bis seine vorgesehene Lebensdauer ablief und er sich stetig sinkend dem Planeten näherte, um dann in der Erdatmosphäre zu verglühen.
    Die sich gewaltig ausweitende purpurrote Lichtwolke bestand keine fünf Sekunden lang, aber in dieser Zeit hatten die Sensoren des

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