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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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gesagt, dass ich zu spät kommen werde. Wofür zu spät?
    »Im Ring ist Generalalarm gegeben worden!«, sagte die Stimme des Piloten in seinem Kopfhörer. »Vor zwei Minuten, Sir!«
    »Bringen Sie uns so schnell wie möglich hin«, wies Jamie ihn an.
    Der Hubschrauber raste auf Nordwestkurs über Nordfrankreich hinweg und auf den Ärmelkanal hinaus. Hinten in der Kabine herrschte Schweigen; Jamie hatte seinem Team von Larissas Mitteilung erzählt, und alle fünf fragten sich, was auf dem Stützpunkt geschehen mochte, den sie alle als ihre Heimat betrachteten.
    »Fünf Minuten«, wiederholte der Pilot. »Wir sind noch …«
    Er verstummte, als der Hubschrauber plötzlich von purpurrotem Licht erfüllt war. Die Agenten bedeckten unwillkürlich die Augen mit den Händen, als das Licht jeden Winkel der Kabine ausfüllte. Dann erlosch es wieder so plötzlich, wie es aufgeflammt war.
    »Meldung!«, verlangte Jamie. »Was zum Teufel war das?«
    »Keine Ahnung, Sir«, sagte der Pilot. Er sprach leise und wie unter Schock stehend. »Jedenfalls ist’s vom Ring gekommen. Es hat ausgesehen, als wären eine Million UV-Handgranaten gleichzeitig hochgegangen, Sir.«
    Jamie sah in die besorgten Gesichter seines Teams.
    »Fliegen Sie schneller«, sagte er.
    Cal Holmwood beobachtete, wie der Hubschrauber über ihn hinwegröhrte und steil aufs Vorfeld hinunterging. Neben ihm versuchte Larissa, auf die Beine zu kommen, und sank ins Gras zurück. Sie schnappte sich fluchend eine weitere Flasche Blut aus der Tasche. Während sie trank, behielt sie den Hubschrauber im Auge, als er mit quietschenden Reifen an einer Stelle vor dem Hangar aufsetzte, wo der Asphalt nicht in Brand geraten war.
    Sobald das Ungetüm zum Stehen gekommen war, riss Jamie die Kabinentür auf und sprang aufs Vorfeld hinunter. Einige Augenblicke lang stand er nur da, sah sich um und betrachtete die überall schwelenden Brände, die dunklen, bewegungslosen Gestalten, mit denen der Boden übersät war, und das viele Blut.
    Mein Gott, dachte er . Das kann nicht wirklich sein.
    Dann entdeckte er Kate, die am Rand des Vorfelds kniete, und rannte zu ihr hinüber.
    »Kate!«, rief er, während seine Stiefel auf dem Asphalt dröhnten. »Kate! Wo ist Larissa? Bist du …«
    Sie wandte sich ihm zu, und er kam einige Meter von ihr entfernt schlitternd zum Stehen. Jamie erschrak, als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah.
    Dort liegt Larissa. Larissa ist etwas zugestoßen.
    Dann wurde ihm bewusst, dass Paul Turner wie zu Stein erstarrt neben Kate stand. Er machte mit zitternden Beinen einen weiteren Schritt und sah nun, neben wem seine Freundin kniete.
    Shaun Turner lag auf dem Asphalt des Vorfelds und starrte mit weit aufgerissenen Augen blicklos ins Leere. Sein Kopf lag in schrecklich unnatürlicher Haltung schief, und einige der gebrochenen Halswirbel hatten die Haut durchstoßen. Der Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr, die Arme lagen schlaff neben dem Körper. Kate hielt seinen Kopf im Schoß, hatte die Hände in seinem Haar vergraben. Sie weinte nicht; das war nicht das richtige Wort für die gutturalen, kummervollen Urlaute, die sich ihrer Kehle entrangen.
    Jamie versuchte, seinen Körper zu einer Reaktion zu bewegen; er wollte zu Kate laufen und sie in die Arme schließen, wollte sie von der schrecklich leblosen Gestalt wegziehen, die ihr Geliebter gewesen war, aber er war zu keiner Bewegung imstande. Er konnte lediglich stumm glotzend beobachten, wie seine Freundin einen Albtraum durchlitt, den er nur allzu gut kannte.
    Langsam, wie eine widerstrebend zum Leben erwachende Statue, trat Paul Turner vor. Jamie, der ihn mit großen Augen anstarrte, konnte sich nur andeutungsweise vorstellen, was der Sicherheitsoffizier mit seinen kalten grauen Augen sehen musste, aber er fühlte mit diesem Mann, der ihn stets mit einem Respekt behandelt hatte, den er nicht immer verdient hatte. Turner machte zwei roboterhafte Schritte, dann kniete er neben Kate nieder und blickte auf seinen Sohn hinab.
    »Lass ihn los«, bat er mit leiser Stimme. Kate sah sich mit tränenüberströmtem Gesicht nach ihm um. »Bitte«, sagte Turner. »Bitte lass ihn los.«
    Kate starrte ihn sekundenlang an, und Jamie spürte, wie zwischen den beiden ein schreckliches Band aus Trauer entstand. Selbst für einen Außenstehenden war es fast greifbar. Dann zog sie sanft die Hände unter Shauns Kopf hervor. Turner ersetzte sie durch seine Hände, und Kate rappelte sich auf, machte einige Schritte rückwärts

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