Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)
Freund. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
»Sie leben«, antwortete Jamie. »Mehr weiß ich vorläufig nicht. Aber sie leben.«
50
Zu Asche verwandelt
Larissa Kinley, Valentin Rusmanov und Cal Holmwoood erreichten den Rand der schlurfend umherirrenden Masse von Überlebenden und gingen durch sie weiter. Mehrere Agenten nickten ihnen zu, als sie vorbeikamen, aber nur einige wenige sagten hallo oder rangen sich zu halbherzigen Umarmungen und Händedrücken durch.
Mein Gott, es sind so wenige, dachte Larissa erschrocken . Wie schlimm hat Valeri uns dezimiert?
Dann sah sie Kate, die sich verzweifelt an Angela Darcy klammerte, und rannte zu ihrer Freundin. Sie löste Kate aus Angelas Armen und hielt sie an sich gedrückt.
»Gott sei Dank, du lebst«, flüsterte sie. »Ich freue mich so, dich zu sehen! Alles in Ordnung mit dir?«
Als Kate keine Antwort gab, setzte Larissa ihre Freundin ab und betrachtete sie genauer. Ihr blondes Haar war strähnig und schmutzig, der Blick ihrer unnatürlich geweiteten Augen starr. Ihre ganze Erscheinung bewirkte, dass Larissas Magennerven sich verkrampften.
»Was ist passiert?«, fragte sie. »Kate? Was hast du?«
Kate ließ die Mundwinkel hängen, und ihre Schultern bebten.
»Ist irgendwas mit Shaun?«, fragte Larissa. »Ist Shaun etwas zugestoßen?«
Kate erwiderte ihren Blick, nickte und brach erneut in Tränen aus. Larissa schloss sie wieder in die Arme und sah über ihre bebende Schulter hinweg zu Angela hinüber, die diese Szene sichtlich verzweifelt beobachtete. Larissa machte Angela auf sich aufmerksam; sie zog wortlos fragend die Augenbrauen hoch und fühlte ihr Herz sinken, als Angela nur langsam den Kopf schüttelte.
Bitte nicht. O bitte nicht.
Sie spürte eine Hand auf ihrem Rücken und verrenkte sich den Hals, um zu sehen, wem sie gehörte. Hinter ihr stand Jack Williams, der sie mit gewaltig erleichtertem Gesichtsausdruck anstarrte.
»Gott sei Dank!«, rief er aus, indem er Kate und Larissa umarmte. »Gott sei Dank, dass ihr lebt!«
»Gleichfalls«, sagte Larissa. Sie umarmte ihn ihrerseits, aber ihre Aufmerksamkeit galt nicht wirklich Jamies Freund. Sie hatte nur Augen für Kate. »Wie geht’s deinem Bruder, Jack? Alles in Ordnung mit ihm?«
»Patrick geht’s gut«, sagte Jack, ließ sie los und lächelte flüchtig. »Er hilft unten im Krankenrevier mit. Aber ihm selbst fehlt nichts.«
»Das ist gut«, murmelte Larissa. »Das ist wirklich gut.«
»Hast du Jamie gesehen?«, fragte Jack. »Er hat dich gesucht.«
»Und mich gefunden«, sagte Larissa nickend. »Er hat sich auf die Suche nach Matt gemacht. Ich muss los und ihm dabei helfen.«
»Okay«, sagte Jack. »Soll ich mitkommen?«
Larissa schüttelte den Kopf. »Danke, nicht nötig«, wehrte sie ab. »Aber ich muss jetzt los.«
Sie wandte sich von Jack ab und legte ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter.
»Kate«, sagte sie halblaut. »Kannst du mich hören?«
»Ich bin nicht taub, Larissa«, antwortete Kate mit vom Weinen stockender und heiserer Stimme. Sie drückte die Hand der Vampirin, und Larissa lächelte über die Unverwüstlichkeit ihrer Freundin.
»Ich muss los, um Jamie und Matt zu suchen«, sagte sie. »Kommst du zurecht, wenn ich dich mit Angela und Jack allein lasse?«
»Natürlich«, antwortete Kate, aber Larissa spürte, wie ihre Freundin ihre Finger umklammerte. Dieser Druck hielt nur einen Augenblick an – weniger als eine Sekunde lang –, aber er war deutlich zu spüren. »Geh«, forderte Kate sie auf und trat einen Schritt zurück. »Geh und finde sie. Ich kann heute keinen weiteren Verlust ertragen.«
Sie verzog wieder das Gesicht, aber als Larissa auf sie zutrat, wich Kate einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände.
»Geh!«, sagte sie. »Wirklich.«
»Ich liebe dich, Kate«, sagte Larissa plötzlich. Sie war selbst überrascht, als sie sich das sagen hörte, war aber sofort froh, dass sie’s gesagt hatte. Kate bedachte sie mit einem Lächeln, das so klein und schwach war, dass es der Vampirin fast das Herz brach. »Ich liebe dich auch«, antwortete Kate. »Ich bin hier, wenn du zurückkommst. Wenn ihr drei zurückkommt.«
Larissa nickte ihrer Freundin lächelnd zu, dann wandte sie sich ab und lief zum Hangar, in dem Blutkonserven lagerten, die sie brauchte, um wieder ganz zu Kräften zu kommen.
Jamie hörte, wie die Tür des Krankenreviers sich zischend hinter ihm schloss; sein Gesicht war bleich, als er die Szene vor ihnen betrachtete.
Er war mit Matt
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