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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Versorgung mit Blut diente.
    Er ging mit schussbereiter MP5 weiter, warf einen Blick in die erste Zelle und sah ein vertrautes Gesicht, das ihn wild anstarrte. Es gehörte Patrick Connors, der verzweifelt auf eine der rückwärtigen Zellen deutete.
    Jamie nahm diesen Fingerzeig auf und überquerte den Korridor. Die erste Zelle schräg gegenüber war leer – aber offensichtlich erst seit kurzem; an den drei weißen Wänden und der durchsichtigen Kunststoffwand klebten große Mengen von Blut und Fleischfetzen. In der Rückwand gähnte ein gezacktes Loch, dessen Größe und Form Jamie nur allzu gut kannte.
    T-Bone-Schuss , dachte er . Aus kürzester Entfernung durch das Plastikrohr. Keine Chance für den Insassen dieser Zelle.
    Er ging zur nächsten Zelle weiter, in der sich ihm dasselbe Bild bot: mit Blut bedeckte Wände, zwischen denen ein Vampir zerplatzt war. In der dritten Zelle sah es ähnlich aus, aber hier dampfte das Blut in der kühlen Luft des Labors noch; es war offenbar erst vor Minuten vergossen worden. Jamie fühlte sich leicht schwindlig, als er quer über den Korridor zu der vierten Zelle ging; was den hilflosen gefangenen Vampiren, die bis vor ganz kurzer Zeit diese Zellen bewohnt hatten, angetan worden war, war genau das, wovor Angela Darcy ihn in Bezug auf Paris gewarnt hatte.
    Dies war keine Vernichtung oder Selbstverteidigung, sondern schlicht und einfach Mord gewesen.
    Jamie erreichte die vierte Zelle und hatte das Gefühl, sein Herz mache einen Satz. In der hintersten Ecke kauerte Margaret Connors, das kleine Mädchen, das er dazu überredet hatte, mit Dr. Yen mitzugehen. Die weit aufgerissenen Augen der Kleinen glühten vor Panik, und sie scharrte verzweifelt an der Wand, als hoffe sie, sich einen Weg durch die glatte weiße Fläche graben zu können.
    Gott sei Dank, sie lebt! Aber sie wäre als Nächste dran gewesen, dachte er wild . Wäre ich nicht hier runtergekommen, wäre sie …
    »Halt, keinen Schritt weiter, Mr. Carpenter.«
    Die Stimme, freundlich und vertraut, ließ Jamie wie angenagelt stehen bleiben.
    Jamie wandte sich ihr langsam zu. Am Eingang des Zellenblocks stand Professor Talbot, der Matt Browning mit ruhiger Hand eine Pistole an die Schläfe hielt.
    »Erschieß ihn, Jamie!«, rief Matt. »Erschieß ihn, bevor er …«
    Talbot schlug blitzschnell zu, und der Griff seiner Pistole krachte erschreckend laut auf Matts Hinterkopf. Der Jugendliche sank auf die Knie, während Blut aus einer Platzwunde quoll; dann verdrehte er die Augen und sackte bewusstlos zu Boden. Talbot riss den Arm sofort wieder hoch und zielte mit der Pistole auf Jamies Brust, bevor er mehr tun konnte, als einen Schritt auf den Alten zuzutreten.
    Jamie starrte ihn mit locker an der Hüfte gehaltener MP5 ungläubig an.
    Professor Talbot hielt die Pistole in seiner Rechten, die nicht im Geringsten zitterte; in der linken Hand hatte er eine externe Festplatte. Über der Schulter hängend trug er ein T-Bone – offenbar die Waffe, mit der er die gefangenen Vampire exekutiert hatte. Auf seinem Gesicht standen ein sanftes Lächeln und ein leicht verlegener Ausdruck wie der eines kleinen Jungen, der bei etwas Verbotenem erwischt worden ist.
    »Was machen Sie hier?«, fragte Jamie langsam. Seine Stimme klang ungläubig; er konnte nicht begreifen, was er sah, konnte nicht glauben, dass er schon wieder einem Verräter gegenüberstand.
    Ich kann keinem Menschen mehr trauen, dachte er trübselig. Niemandem.
    »Oh, ich räume auf«, antwortete Professor Talbot lebhaft. »Ich hinterlasse nicht gern Unordnung, wenn ich verschwinde. Wie es so schön heißt: Der Letzte macht das Licht aus.«
    Jamie blickte kurz auf Matt hinunter, der bewegungslos auf dem weißen Laborboden lag. Die Platzwunde blutete stark, aber seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig.
    »Wer sind Sie?«, fragte Jamie. »Wirklich, meine ich.«
    »Namen sind unwichtig, Jamie«, erwiderte Talbot lächelnd. »Nur Taten zählen. Ich sehe, dass Sie darauf brennen, alles zu erfahren, und da ich Sie erschießen werde, bevor ich gehe, kann ich Ihnen ruhig alles erzählen. Was Sie hier unten sehen, was ich Ihnen vorgeführt habe, ist …«
    In diesem Augenblick riss Jamie die Mündung seiner MP5 ein winziges Stück hoch und drückte ab. In dem geschlossenen Raum war der Knall ohrenbetäubend laut, und mitten in Professor Talbots Stirn erschien ein kleines schwarzes Loch. Ein dünner Strahl aus hellrotem Blut und graubrauner Gehirnmasse klatschte an die

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