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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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zu reparieren, was um sie herum zusammenzubrechen schien.
    Sie gingen den Korridor entlang und drängten sich, als der Aufzug kam, zu fünft in die Kabine. Jack und Angela wollten auf einen Absacker in die Offiziersmesse, und Shaun Turner war zu seiner Unterkunft auf Ebene D unterwegs, deshalb stiegen Jamie und Larissa als Erste aus.
    »Ich muss dir was erzählen«, sagte Jamie, sobald sie auf dem Korridor der Ebene B allein waren. »Du wirst’s nicht glauben. Es geht um Kate und Shaun. Die beiden …«
    »Wo warst du heute Morgen, Jamie?«, unterbrach Larissa ihn mit schmalen Augen.
    »Was?« Jamie runzelte die Stirn. »Hör zu, ich wollte dir gerade was erzählen.«
    »Ich will jetzt nicht über Kate reden. Ich will wissen, weshalb du heute Morgen zu spät zu der Einsatzbesprechung gekommen bist.«
    Jamie zögerte. »Das darf ich dir nicht erzählen«, sagte er langsam. »Es ist streng geheim.«
    »Und bist du damit nicht superzufrieden?«, fragte Larissa, deren Lächeln zu einem Zähnefletschen wurde. »Ist der Nachkomme eines der Gründer nicht echt glücklich darüber, dass er Dinge zu wissen bekommt, die uns Anderen verborgen bleiben, und mal eben im Krankenrevier vorbeischauen darf, um nach jemandem aus seinem Team zu sehen, ohne ein anderes Mitglied mitnehmen zu müssen? Ein schöner Held bist du!«
    »Was zum Teufel ist in dich gefahren?« Jamie wurde allmählich wütend. »Wieso bist du so kratzbürstig?«
    »Das bin ich nicht, Jamie«, seufzte sie. »Für mich ist’s nur eine Erleichterung, deine Prioritäten zu kennen. Das Department. Dann Kate. Und dann ich? Oder stehe ich noch weiter unten auf der Liste?«
    Jamie starrte sie ungläubig an. Ihm schwirrte der Kopf von diesem Angriff aus dem Nichts. Er öffnete den Mund, um zu antworten, aber Larissa ließ ihn stehen und flüchtete den endlosen Korridor entlang.

16
Auf immer und ewig
    Teleorman-Forst bei Bukarest, Walachei
13. Dezember 1476
    Das Ungeheuer, das bis vor Kurzem Vlad Tepes gewesen war, stand stumm im Dunkel des Waldes und beobachtete, wie seine gefallenen Soldaten verbrannt wurden.
    Der brausende Scheiterhaufen aus walachischen Soldaten war in einiger Entfernung mitten auf dem Schlachtfeld errichtet worden, aber Vlad stellte fest, dass er alle Details erkennen konnte, als besitze er jetzt Adleraugen. Die eisernen Rüstungen der Soldaten glühten weiß, als die Flammen ihre Leiber verzehrten, und er konnte verbrennende Haut knistern hören, weil sein Gehör jetzt unnatürlich scharf war.
    Er trauerte um seine gefallenen Männer, empfand aber kein Schuldgefühl; sie waren in der Hitze des Gefechts gefallen, waren für ihren Fürsten und ihr Land gestorben, und es gab keinen ehrenvolleren Weg, dieses irdische Jammertal zu verlassen. Die Schuldgefühle, die er im hintersten Winkel seines Herzens empfand, blieben für drei Männer reserviert, die ein besseres Los verdient hatten, als von ihrem Herrn im Stich gelassen zu werden, als klar wurde, dass die Schlacht nicht mehr zu gewinnen war.
    Nur drei Männer.
    Die drei Männer, deretwegen er aufs Schlachtfeld zurückgekehrt war.
    Obwohl er sich anstrengte und sein neues Gehör gebrauchte, bis er pochende Kopfschmerzen bekam, konnte er sie nicht hören. Die Luft über dem Schlachtfeld war noch immer vom Stöhnen und den Schreien Sterbender erfüllt; gelegentlich zerriss ein hohes Kreischen die Nacht, wenn ein türkischer Soldat mit seinem Krummsäbel einem Verwundeten den Gnadenstoß gab. Aber in nicht genau bestimmbarer Ferne waren walachische Stimmen zu hören, voller Angst, aber lebend, und er wusste, dass dies die flüchtenden Überreste seines Heeres waren.
    Vlad horchte aufmerksam, suchte in dem Stimmengewirr nach einem Hinweis darauf, dass die Türken die Fliehenden verfolgten, und fand keinen. Drei feindliche Suchtrupps durchkämmten weiter die Wälder nach Vlad oder wenigstens seinem Leichnam, aber die Masse des siegreichen Heeres feierte bereits oder half mit, das Gefolge aufs Schlachtfeld zu bringen, wo bei den Feuern eine Zeltstadt entstehen sollte. Die Überlebenden ließ man anscheinend laufen. Vlad erhob sich langsam in die Luft und folgte ihnen.
    Der erste Vampir schwebte durch die warme, stille Luft am Waldrand und staunte über dieses Gefühl. Es war nicht Schwerelosigkeit; sein Körper besaß noch Masse, und er konnte seine Glieder normal bewegen. Man hätte glauben können, die ihn umgebende Luft sei irgendwie dichter geworden, sodass er auf ihr ruhen konnte, wie er sonst mit

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