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Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Titel: Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Stock
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Fragebogen ist der WAI (Work Ability Index) der Universität Wuppertal.
    Eine Belastung, die früh erkannt wird, kann man wesentlich besser behandeln. Einem „Risikomitarbeiter“, bei dem z. B. depressive „Frühwarnsymptome“ erkannt werden, könnte man rechtzeitig externe Berater oder einen Betriebspsychologen zur Seite stellen (und so lange Wartezeiten vermeiden). Große Unternehmen bieten in solchen Fällen psychologische Beratungen oder „Coachings“ an, welche die Mitarbeiter zeitnah in Anspruch nehmen können. Eventuell reichen schon wenige Termine, um den Mitarbeiter zu stabilisieren. Nur wenn die externen Berater eine schwerere, behandlungsbedürftige Erkrankung feststellen, würden sie eine Weiterleitung an entsprechende Fachleute empfehlen.
    Zusätzlich kann ein Unternehmen Gesundheitsschulungen wie z. B. Kurse zur Stressbewältigung und Entspannungsverfahren sowie ein Betriebssportprogramm anbieten. Selbst Wellnesswochenenden zum Stressabbau in entsprechenden Kurkliniken als Incentive sind in regelmäßigen Abständen denkbar. Natürlich haben kleinere Unternehmen hier weniger finanzielle Möglichkeiten. Inzwischen gibt es viele externe Anbieter, die das komplette Gesundheitsmanagement übernehmen können, wenn dies gewünscht wird.
    Hilfe findet man z. B. bei der Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) oder beim Deutschen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (DNBGF).
    Auf den Punkt gebracht
Sollten sich aus der Depression Probleme bei der Arbeit ergeben, kann man dies in Mitarbeiter-Vorgesetzten- Gesprächen thematisieren. Der Arbeitgeber kann vielleicht vorübergehend die Arbeitsorganisation oder die Aufgaben für den Betreffenden verändern und anpassen. Bei längerer Krankschreibung über sechs Wochen ist gesetzlich vorgeschrieben, ein Rückkehrgespräch durchzuführen, um die Einsatzmöglichkeiten des Mitarbeiters und evtl. Einschränkungen zu klären. Die Fachinformationen findet man im Internet unter demBegriff „BEM“ oder „betriebliches Eingliederungsmanagement“.
Eine andere Möglichkeit für Unternehmen, Erkrankungen von Mitarbeitern vorzubeugen, ist das betriebliche Gesundheitsmanagement. Dieses umfasst verschiedene Maßnahmen, um die Gesundheitsrisiken an einem Arbeitsplatz auf ein Minimum zu reduzieren bzw. schnell Hilfe anzubieten, wenn gesundheitliche Probleme auftreten. Manche Unternehmen haben z. B. im Rahmen von betriebsärztlichen Untersuchungen Früherkennungssysteme installiert und bieten bei Bedarf externe Beratungen durch entsprechende Fachleute an.
Was macht eigentlich „glücklich“?
    In einem Buch über Depression darf natürlich das Thema Glück nicht fehlen. Glück ist ja so etwas wie der Gegenspieler der Depression. Wie kann man also Glück fördern und was sagt die Forschung? (Es gibt sogar einen „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen, den man dazu im Internet einsehen kann).
    Ich habe im Folgenden die häufigsten Nennungen aufgelistet und sie zur Depression in Beziehung gesetzt. Gleichzeitig habe ich ein paar kleinere Handlungsvorschläge davon abgeleitet (sowohl für Betroffene als auch für ihr Umfeld). Sie sollen also eine Inspiration sein, über die Themen nachzudenken. Vielleicht können Sie dem einen oder anderen Vorschlag etwas abgewinnen. Es handelt sich nur um kleine Tipps, die natürlich eine Depressionsbehandlung nicht ersetzen können. Ich sehe das mehr als eine Art „Behandlungsergänzung“ und auch als Prophylaxe, um einer Depression vorzubeugen. Jedes dieser Themen kann aber gerne auch in einer Therapie aufgegriffen und vertieft werden (z. B. Selbstwert, Sinnhaftigkeit, Tagespläne, neue Glaubensmuster usw.).
    Wenn Sie die Anregungen beherzigen, können Sie damit Ihren Angehörigen und Freunden (oder sich selbst) ein wenig helfen und den Genesungsprozess erheblich unterstützen.
Soziale Unterstützung, Familienleben, Verbundenheit, mitmenschliche Bindungen
    Menschen sind soziale Wesen und brauchen die Gemeinschaft. Vereinsamung und sozialer Rückzug machen krank.In einer Depression entsteht schnell ein Negativkreislauf. Der Erkrankte schränkt seine sozialen Kontakte ein und schneidet sich so auch von potenziellen Hilfsmöglichkeiten ab. Freunde und Verwandte sind durch das Rückzugsverhalten vielleicht auch enttäuscht und gekränkt, sodass sie irgendwann keine Hilfe mehr anbieten. Dadurch fühlt sich der Depressive dann wieder bestätigt: „Mich mag ja sowieso

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