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Der 4-Stunden-Koerper

Der 4-Stunden-Koerper

Titel: Der 4-Stunden-Koerper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Ferriss
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Langstreckenläufer.
    Warum?

    Expertenwissen
    Meine Hüftbeugemuskeln waren zu starr, was bei Schreibtischarbeitern weit verbreitet ist. Dies bewirkte, dass ich mich bei den Sprints in der Hüfte nach vorn neigte. Dies wiederum zwang meine Oberschenkelflexoren, den Job der wesentlich größeren und stärkeren Gesäßmuskeln zu übernehmen, da diese bereits beschäftigt waren. Und schon haben wir es: Überlastung und eine Muskeldehnung. Die starren Hüftbeugemuskeln überzogen die Lendenwirbelsäule, was meine Rückenschmerzen erklärt.
    Außerdem hatte ich auf der Innenseite beider Kniegelenke Schmerzen, nachdem ich Foot-Pulls in schneller Folge trainiert hatte. Dies schien seine Ursache in zwei Problemen zu haben: ein gespannter Quadrizeps und ein schwacher Musculus vastus medialis obliquus (der tränenförmige Muskel auf der vorderen Innenseite der Beine. 116 )
    Schließlich und endlich hatte ich starke Schmerzen in beiden Füßen und Fußgelenken. Die Bänder, Sehnen und kleinen Muskeln der Füße und Fußgelenke waren unterentwickelt.
    Mit anderen Worten, Laufen kam für mich noch gar nicht in Frage.
    Bevor ich an ein ernsthaftes Training denken konnte, brauchte ich erst einmal eine ordentliche Federung. Andernfalls hätte ich Verletzungen geradezu herausgefordert, die mich Monate, wenn nicht Jahre hätten plagen können.
    Ich setzte für die Vorbereitung des Trainings vier Wochen an. Zusätzlich trainierte ich die Quadrizepse, die Oberschenkelflexoren und die Hüftbeugemuskulatur mit ART. 117
    Ich konzentrierte mich auf die folgenden fünf Übungen und Laufvorbereitungen. Dehnungen werden mindestens 90 Sekunden gehalten und auf beiden Seiten ausgeführt.
Hüftbeugemuskel- (Iliopsoas) und Quadrizepsflexibilität
Symmetrie des Beckens und Flexibilität der Gesäßmuskeln
Repositionieren des Beckens
Aktivierung der Gesäßmuskulatur vor dem Training (etwa mit Gewichten)
Kräftigung der Füße und Fußgelenke 116

    Von Marathonmönchen und Antilopen: Die enzymatische Gleichung
    Die »Marathonmönche« des Berges Hiei in Japan laufen und gehen sechs Jahre lang jeden Tag das Äquivalent eines Ultramarathons. Einige legen während der letzten 100 Trainingstage durchschnittlich 84 Kilometer pro Tag zurück.
    Als Mönch war ich also nicht besonders vielversprechend.
    »Bin ich bereit für Olympia, Coach?«, fragte ich Dr. Tertius Kohn scherzhaft, als er mich in seinem Büro im Sportwissenschaftlichen Institut von Südafrika Platz nehmen ließ. Fünf Tage zuvor hatte ich mir eine bleistiftgroße Biopsieröhre in die Seite meines Schenkels stecken lassen, um die Theorie zu überspringen und die Beschränkungen meiner Muskeln direkt zu betrachten. 118 Viel Zähneknirschen, drei Muskelproben und eine Myographie später hatte ich endlich die Antwort.
    Tertius sah mich mit ernstem Gesichtsausdruck an.
    »Ich bin Wissenschaftler, also spreche ich geradeheraus. Es wird Ihnen vielleicht nicht gefallen, was ich Ihnen sagen werde, aber ich werde es Ihnen trotzdem sagen.«
    »Hm … okay.«
    »Sie hätten Schwierigkeiten, auch nur zehn Kilometer zu laufen.«
    Ich nickte.
    »Ich glaube sogar, Sie bekämen auch schon bei fünf Kilometern Probleme.«
    Das war nicht genau, was ich hören wollte, aber in drei Monaten besessenen Ultra-Ausdauertrainings hatte ich viel gesehen und erlebt. Unter anderem hatte ich auch etwas über Enzyme erfahren.
    CS, 3HAD, LDH und PFK sind Enzyme, die auf verschiedenem Wege die Energieproduktion beschränken.
    Südafrikanische Mittel- und Langstreckenläufer der Xhosa etwa haben einen hohen Level an Lacetatdehydrogenase (LDH), was ihnen erlaubt, mehr Lacetat zu recyceln als andere Menschen. Mehr LDH scheint mit einer geringeren Akkumulation von Plasmalacetat einherzugehen (besser bekannt als »Milchsäure«), was wiederum eine Verminderung des lähmenden Muskelziehens zur Folge hat. Kenianische Läufer verfügen über ein höheres Level eines anderen Enzyms, 3-HAD, wodurch sie während nicht-maximaler Auslastung besser in der Lage sind, Fett anstatt Kohlenhydrate zu verbrennen.
    Und wie schneide ich ab? Ich bin der unter der Linie. Hören Sie mich brüllen.
    Als mir Tertius die Zahlen vorlegte, musste ich laut auflachen. Wie zum Teufel konnte es sein, dass ich negative Zahlen hatte? Trotz meines Trainings und
all meiner Bemühungen waren meine Enzymwerte niedriger als die eines Stubenhockers wie Homer Simpson.
    Bild 61
    Die Zahlen geben das Verhältnis (in Prozent) zu untrainierten Menschen an. Die Werte

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