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Der 7. Lehrling (German Edition)

Der 7. Lehrling (German Edition)

Titel: Der 7. Lehrling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Hesse
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nieder, den Mantel immer noch in der Hand. Mit rasender Geschwindigkeit flogen furchtbare Eindrücke durch seine Gedanken, die der Mantel ihm erzählte.
     
    Ein Fest. Ein Messer in der Hand des Fremden. In einer dunklen Ecke des Hauses sticht er in die Brust eines ungläubig blickenden Mannes. Anschließend eine andere Hand. Sie lässt einen prall gefüllten Beutel in die Hand des Fremden fallen.
    Menschengewühl. Die Hand des Fremden gleitet unbemerkt in die Manteltaschen anderer Leute und zieht geschickt deren Geldbeutel heraus.
    Eine Wirtschaft. Würfel auf dem Tisch. Der Fremde verliert. Dann Dunkelheit. Ein schwerer Knüppel in der Hand des Fremden. Der Mann, gegen den er verloren hat, kommt die dunkle Gasse entlang. Der schwere Knüppel kracht von hinten auf den Kopf des Mannes nieder. Er fällt. Die Hand des Fremden nimmt den Geldbeutel an sich. Der andere Mann bleibt reglos liegen.
     
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    Quentin hatte genug gesehen. Angewidert warf er den Mantel von sich. Sofort verloschen die Bilder in seinem Kopf.
    Was nun? Falk? Nein, Falk war in seiner Sorge völlig verblendet, viel zu sehr hoffte er auf den angeblichen ‚Bader‘ und seine Kenntnisse. Quentin dachte angestrengt nach.
    Finja! Finja würde ihm glauben! Sie würde wissen, dass er nicht log. Leise schlich er die Treppe hinauf.
     
    Es strengte Finja sehr an. Quentin gab ihr zwischendurch immer wieder einen Schluck zu trinken. Von Zeit zu Zeit nickte sie, um zu zeigen, dass sie Quentin verstanden hatte. Dieser beendete seine Erzählung mit den Worten: „... aber was soll ich tun? Falk wird mir nicht glauben! Was sollen wir tun?“
    Finja nahm seine Hand und drückte sie. Dann flüsterte sie ihm zu: „Falk. Schick Falk zu mir. Sofort. Und bleib bei dem Fremden. Er darf uns nicht bestehlen. Geh!“
     
    Quentin öffnete die Küchentür. Er hörte Falk noch sagen „... können wir uns aber nicht leisten“, bevor dieser zur Tür sah und Quentin fragend anblickte.
    „Entschuldigt, Meister. Ihr sollt bitte zu Finja kommen. Jetzt gleich, bevor sie wieder einschläft.“ Quentin zuckte wie zu einer Entschuldigung mit den Schultern.
    Falk erhob sich. „In Ordnung. Mach Du uns bitte einen starken Tee. Ich könnte gut einen vertragen.“ Mit einem eindringlichen Blick zu Quentin verließ er die Küche und stapfte die Treppe hinauf.
    Aha! Sein Vertrauen in den angeblichen ‚Bader‘ ist also auch nicht mehr ganz so groß wie am Anfang
, dachte Quentin bei sich und begann mit großem Gehabe, Tee zu kochen. Er musste den Fremden hinhalten, bis Falk wieder da war.
    Der Müller war die Treppe kaum heraufgestiegen, da begann der Fremde schon, ihn auszufragen. Wie denn die Mühle so liefe. Wie viele Mehlsäcke sie pro Tag schaffen würden und so weiter.
    Quentin tat das Einzige, was ihm einfiel: Er stellte sich dumm. Tat, als wenn er nicht zwei und zwei zusammenzählen könnte. Irgendwann gab der Fremde sichtbar genervt auf. Nun saßen sie sich schweigend in der Küche gegenüber und starrten in ihre Becher.

Vertrauen und eine schwere Aufgabe
    Die Tür ging auf, und Falk kam mit einem Gesichtsausdruck herein, den Quentin noch nie an ihm gesehen hatte. Der Streit zwischen Vertrauen und Ungläubigkeit stand ihm in so großen Buchstaben auf die Stirn geschrieben, dass Quentin schon befürchtete, der Fremde würde etwas merken. Eines konnte er mehr als deutlich erkennen: Finja hatte ihm alles erzählt.
    „Nun, habt Ihr eine Entscheidung getroffen?“, fragte der Fremde mit einem erwartungsvollen Grinsen.
    „In der Tat, das habe ich. Meiner Frau geht es sehr viel besser. Wir werden Eure Dienste nun wohl doch nicht benötigen.“
    Der Fremde blickte verdutzt auf. „Unmöglich. Es kann ihr kaum besser gehen als vorhin. Das ist allenfalls eine unechte, trügerische Verbesserung. Das kommt manchmal vor. Hinterher ist es meist schlimmer als vorher, glaubt mir. Sie braucht die Medizin dringend!“
    Falks Gesichtszüge wurden hart. „Nein, das glaube ich nicht. Es geht ihr besser. Wir brauchen Eure Medizin nicht. Tut mir leid, dass ich Euch umsonst bemüht habe.“
    Wütend sprang der Fremde auf. „Nun, ich bin jedenfalls nicht schuld daran, wenn Eure Frau an dieser seltenen Krankheit stirbt. Und das wird sie sicher. Ich rate Euch nochmals, Euch zu besinnen!“
    „Habe ich schon. Ich danke Euch, dass Ihr hergekommen seid. Lebt wohl.“ Falk hatte dem Fremden eine Hand auf die Schulter gelegt und schob ihn in Richtung Haustür.
    „Nehmt die Hand weg!“ Der Fremde

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