Der 8. Tag
erw ä hnte sie Helen und Clive nicht, denn sie sah keine Veranlassung ihre beiden Freunde an diesem Punkt mit in die Sache zu ziehen.
» Ich habe mit niemandem au ß er Ihnen gesprochen. « Die L ü ge kam ihr ü berraschend glatt ü ber die Lippen.
» Dar ü ber bin ich sehr erleichtert. «
» So lange keiner wei ß , dass es das Ding gibt, wird es ni e mand angreifen. Und so lange es nicht angegriffen wird, wird es nichts unternehmen. «
» Au ß er dass es schon versucht hat Sie zu t ö ten. «
» Aber nur, weil es Gelegenheit dazu hatte. So lange ich nicht in ein Flugzeug steige oder irgendein anderes System benutze, das es kontrollieren kann, wird es keine weitere b e kommen. Es kann lediglich Telefonrechnungen und Bankko n ten f ä lschen und mich wie eine Betr ü gerin oder so etwas au s sehen lassen. Wenn es wollte, dann k ö nnte es auch Haftbefehle aufgrund irgendwelcher get ü rkter Anschuldigungen ausfert i gen, doch damit w ü rde es nicht durchkommen, was wah r scheinlich der einzige Grund ist, warum es das noch nicht versucht hat. «
Er griff nach seiner Tasse Kaffee und trank sie im Stehen. » Wie lange brauchen Sie noch um dieses andere Programm, das Gegenprogramm, fertig zu machen und auf den Weg zu schicken? « , wollte er wissen.
Sie zuckte mit den Schultern. » Ich kann nicht sicher sein, dass es funktioniert, bis ich es nicht ausprobiert habe. Das hei ß t, ich bin so weit damit, wie ich unter den gegebenen U m st ä nden sein kann. «
Er brauchte einen Moment um die Information zu verarbe i ten, dann setzte er die Tasse ab. » Wo ist es? Im Institut? «
» Eine Ausfertigung ist hier, eine andere dort. «
» Sie haben eine Kopie hier im Haus? «
» Nicht genau eine Kopie. Ich lasse die verschiedenen Kop i en von Paul miteinander kommunizieren. «
» Paul? « Seine Stimme klang zweifelnd.
Sie merkte, wie sie err ö tete. » So nenne ich es. « Sie war dankbar, dass er nicht nach dem Grund fragte. » Ich habe ihn auf Herz und Nieren gepr ü ft « , fuhr sie fort. » Um ihn darauf vorzubereiten, was ihn erwartet. «
Als ein heller Lichtschein aus einem der oberen Fenster fast bis zu dem Punkt fiel, an dem er stand, blickte der Mann drau ß en im Garten hoch. Die Vorh ä nge waren nicht zugezogen und er konnte beobachten, wie sie einen Computer anschaltete, der auf einem Schreibtisch beim Fenster stand. Der Mann stand hinter ihr und schaute ihr ü ber die Schulter. Dann griff sie zu den Vorh ä ngen und zog sie zu.
Er verlie ß vorsichtig sein Versteck, blieb dabei im tiefen Schatten und schlich auf der Suche nach einer M ö glichkeit hereinzukommen um das Haus.
In seiner Tasche krampfte sich seine Hand wieder um den Griff des Jagdmessers. Er zog die lange, gef ä hrlich scharfe Klinge aus der Scheide und brachte sie sorgf ä ltig in Stellung .
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ESSA KONNTE SICH eines kleinen Anflugs von Stolz nicht erwehren, als sie den Computer abschaltete und sich zu ihm umdrehte. Er sa ß auf der Kante der Fu ß bank ihres Lehnsessels, die Ellenbogen auf die Knie gest ü tzt und in se i nem Gesicht stand das Erstaunen geschrieben.
» Der Schein oder die Wirklichkeit « , sagte sie um das Schweigen zu brechen. » Das ist eine rein philosophische Frage und wenn ü berhaupt von untergeordneter Bedeutung. Wic h tig ist nur, dass dieses Ding hier genauso real ist wie das Ding dort drau ß en. «
» Und was wird passieren « , fragte er zu ihr aufblickend, » wenn die beiden aufeinander treffen? «
» Um genau zu sein « , gab sie zur ü ck, » werden sie sich ü be r haupt nicht treffen. Sie werden einfach ineinander ü berg e hen. «
» Und sich ver ä ndern. «
» Ja. «
» Was macht Sie so sicher, dass dieses Programm hier der Gewinner sein wird? «
» Ich glaube, dass Rationalit ä t st ä rker ist als Irrationalit ä t. «
Er stand auf und strich sich mit der Hand durch die Haare. » Das ist aber Ausdruck einer Menge Gottvertrauen. «
» Ich sehe es lieber als einen Ausdruck des Naheliegenden an. «
Er blickte sie an. » Besteht nicht eine M ö glichkeit « , er brac h te seine H ä nde ger ä uschlos zusammen, » dass sie sich zerst ö ren wie Materie und Antimaterie? Oder was sonst noch mit ihnen passieren k ö nnte? «
Sie sch ü ttelte den Kopf. » Sie sind nicht wie Materie und Antimaterie. Physisch sind sie dasselbe; auf geistiger Ebene etwas Verschiedenes. «
» Der gute Zwilling und der b ö se. «
» Wenn Sie so wollen. «
Er sch ü ttelte verst ä ndnislos seinen
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