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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Kopf. » Mein Gott. «
    Einige Augenblicke starrte er auf die Wand. Sie merkte, wie sich in seinem Kopf eine weitere Frage formulierte, und wart e te ab.
    Er deutete auf den Computer. » M ü ssen sie beide Kopien gleichzeitig ausschicken? Die hier und die in dem Computer im Institut. «
    » Nein, eine davon gen ü gt. Ich habe beide Kopien gegenei n ander laufen lassen um ihm … « , sie brach ab. Immer noch plagten sie Zweifel, ob der Gebrauch der Bezeichnung › ihm ‹ richtig w ä re.
    » He, ist schon in Ordnung « , meinte er, weil ihm klar war, weshalb sie gez ö gert hatte. » Das hier ist ganz sicher kein › es ‹ . Ich frage mich nur, warum sie ihn Paul genannt haben. «
    Sie zuckte mit den Schultern. » Eine Familienangelegenheit. «
    Er hakte nicht nach. Stattdessen ging er zu dem Computer hin ü ber, den sie gerade ausgestellt hatte, und schaute ihn sorgenvoll an. » Das ist also alles, was es von ihm gibt « , b e merkte er. » Das hier und die Kopie im Institut. « Er blickte sie ü ber die Schulter an. » Nur diese beiden, stimmt das? «
    » Ja « , best ä tigte sie und war etwas verwirrt von seinem To n fall. Er schien auf etwas hinauszuwollen, doch sie wusste nicht was .
    » Aber ich nehme an, wenn beiden etwas zusto ß en sollte, dann k ö nnen Sie schnell eine neue Fassung herstellen und sie zum Laufen bringen? «
    Sie machte eine unbestimmte Geste. » Nicht so schnell. Ich hoffe, das wird nicht n ö tig sein. «
    » Das habe ich mir gedacht. «
    » Entschuldigung? Ich bin mir nicht sicher … «
    Er l ä chelte sie an, ein seltsames L ä cheln, das sie noch nicht an ihm bemerkt hatte. Es schien nicht aus seinem Gesicht zu kommen, sondern von irgendwo dahinter, so als ob er das Gesicht, das sie kannte, wie eine Maske, die er nicht l ä nger brauchte, abgelegt h ä tte.
    » Sie sind sich nicht sicher, dass Sie was? « , fragte er. » Ve r standen haben? Ich glaube schon. Ich denke, Sie haben es erraten, oder? «
    Sie erschauderte, als ob der Mann, den sie ansah, nicht l ä n ger der Mann war, mit dem sie den Abend verbracht hatte. Dieser Mann war ihr fremd. Etwas Merkw ü rdiges und Nich t greifbares stimmte bei ihm nicht.
    » Ich bin nicht Tim Kelly « , erkl ä rte er und hatte einen sel t sam zufriedenen Gesichtsausdruck, als er ihre Reaktion b e merkte. » Mein Name ist Chuck Price. Tim Kelly wurde auf seinem Weg zum Flughafen unvermeidlich aufgehalten – f ü r immer. «
    Einen Moment lang herrschte v ö llige, unwirkliche Stille. Dann machte er eine Bewegung, die viel zu schnell war, als dass man sie verfolgen konnte, und die darin endete, dass ihr Computer mit solcher Macht gegen die Wand flog, dass er in einer Wolke aus Plastik und Putz f ö rmlich explodierte.
    Sie schrie auf. Doch der Laut erstarb in ihrer Kehle, als er ihr mit einer ä hnlich schnellen Bewegung die Hand um den Hals legte. Seine Finger griffen fester zu und sie merkte, dass sie fast den Boden unter den F üß en verlor. Sie schlug verge b lich mit den Armen und versuchte ihm das Gesicht zu zerkra t zen, aber sie erreichte es noch nicht einmal. Sie h ö rte, wie er lachte und etwas sagte. Nach und nach verstand sie die Worte.
    » Du wirst jetzt genau das machen, was ich dir sage. H ö rst du? Wir gehen jetzt in das Institut, wir beide zusammen, und werden das Programm vernichten. «
    Er begann langsam seinen Griff zu lockern. Sie hatte den Eindruck, als w ü rde ihr das Blut in die Beine schie ß en, als diese wieder ihr ganzes Gewicht zu tragen hatten. Sie glaubte ohnm ä chtig zu werden, k ä mpfte aber dagegen an.
    » Das Einzige, was ich aus deinem Mund h ö ren will, wenn ich dich loslasse ist: ja. Kapiert? «
    Das Ger ä usch von splitterndem Glas drang wie durch einen langen Tunnel zu ihr. Gefolgt von einem Getrampel auf der Treppe, das immer st ä rker wurde und in ihren Ohren wie Donner klang.
    Sie merkte, wie er sie loslie ß und sie auf den Boden knallte. Wo sie aufgeschlagen war, tobte der Schmerz in ihrer H ü fte, doch sie f ü hlte ihn kaum, denn ihre ganze Aufmerksamkeit war auf den Mann gerichtet, der messerschwingend in das Zimmer st ü rmte. Es war der Mann, der sie am Nachmittag angesprochen hatte und sich Conrad Walsh nannte. Er war totenbleich, mit einem wilden Blick, und keuchte heftig. Er warf einen Blick auf sie und starrte dann auf den anderen Mann.
    Der Mann, der ihr gerade gesagt hatte, sein Name w ä re Pr i ce, trat einen Schritt zur ü ck und nahm automatisch eine g e duckte

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