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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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willen, nur da drauf? Ich meine, warum? « Sie schien entsetzt. Die Fragen verklangen in der Stille.
    » Ich habe Ihnen nur gesagt, was ich aufgeschnappt habe. Listen von Telefonnummern, die Sie angerufen haben und von denen Sie zur ü ckgerufen wurden, etwas ü ber ein geheimes Bankkonto in der Schweiz, ich kenne nicht allzu viele Einze l heiten. «
    » Mein Gott! «
    Sie lehnte sich vor und lie ß den Kopf in ihre Handfl ä che sinken. Es war die Geste von jemandem, der gerade eine e r schreckende Wahrheit erfahren hatte, und nicht die, wenn jemand von etwas ü berrascht worden war. Tim h ö rte, wie sie leise murmelte: » Nat ü rlich. «
    » Egal « , meinte er, » ich w ü rde sagen, Sie sind kurz davor Ihren Job zu verlieren oder wie immer man das hier nennt. Denn was Sie auch vor denen verstecken, die sind ganz sch ö n sauer dar ü ber. «
    Sie lie ß die Hand von ihrem Gesicht sinken und blickte ihn mit einer pl ö tzlichen K ä lte, die ihn ü berraschte, an.
    » Und die haben Sie gebeten mehr herauszufinden, richtig? «
    » Ja « . Nur keine L ü gen jetzt, das konnte er sich nicht leisten.
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als w ü rde sie aufst e hen und das Lokal verlassen. Er redete schnell weiter.
    » Aber ich werde nicht mit denen zusammenarbeiten. «
    » Sch ö n f ü r Sie. « Der sarkastische Ton war nicht zu ü berh ö ren und es war auch so beabsichtigt.
    » H ö ren Sie zu « , sagte er und hob eine Hand wie zum Schwur, » ich bin auf Ihrer Seite. Sonst w ü rde ich Ihnen die Sache doch nicht erz ä hlen. «
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem ironischen L ä cheln. » Also sind Sie ein Doppelagent? Sie arbeiten f ü r die und f ü r mich? «
    » Ich will nur wissen, ob ich Ihnen irgendwie dabei helfen kann, die Sache ins Reine zu bringen? «
    Eine Pause entstand.
    » Wie soll das gehen? «
    » Vielleicht indem ich denen etwas sage, das … « Seine H ä n de schienen nach einem imagin ä ren Football zu greifen. » … das Sie denen vielleicht gerne unterschieben wollen? «
    » Eine L ü ge zum Beispiel? «
    Er schaute sie an, nahm gleichzeitig sein Glas und st ü rzte den Inhalt hinunter.
    » Eine Notl ü ge k ö nnte man in Betracht ziehen « , meinte er.
    » Erkl ä ren Sie Notl ü ge. «
    » Nun, es k ä me darauf an, was Sie verbergen. «
    Sie blickte ihm ein paar Augenblicke fest in die Augen. » Deshalb erfahren Sie von mir aber immer noch nichts. «
    Sie wurden von dem Kellner unterbrochen, der sich erku n digte, ob sie noch weitere W ü nsche h ä tten. Beide bestellten noch einen Kaffee. Tim z ö gerte einen Moment und bestellte dann noch einen Brandy.
    » Ich glaube, man hat Sie in die Enge getrieben « , erkl ä rte er, als der Kellner wieder weg war. » Ich glaube, was immer Sie getan oder nicht getan haben … «
    » Ich habe nichts von dem, was die mir unterstellen wollen, getan « , unterbrach sie ihn ä rgerlich. » Ich habe nicht mit jap a nischen Firmen gesprochen und ich wei ß auch nichts ü ber geheime Bankkonten in der Schweiz. Jemand versucht mich hereinzulegen. Jemand, der meine Arbeit sabotieren will. «
    Tessa war bewusst, dass ihr Ausbruch leicht verr ü ckt klang und musterte Tim in Erwartung einer Reaktion ä ngstlich. Er zeigte keine, schaute sie einfach weiter ruhig an.
    » Wer? «
    Sie neigte ihren Kopf nach einer Seite. Sie h ä tte es wissen m ü ssen. Sie w ü rde es ihm erz ä hlen. Sie hatte schon zu viel gesagt.
    Er wiederholte seine Frage. » Wer versucht sie hereinzul e gen? «
    Sie sch ü ttelte den Kopf.
    » H ö ren Sie « , meinte er geduldig, doch in einem Tonfall, der andeutete, dass seine Geduld nicht endlos war. » Ich sollte eigentlich schon im Flugzeug sitzen. Ich muss Ihnen nicht sagen, dass wichtige Angelegenheiten auf mich warten. Ich bin nur aus einem einzigen Grund noch einen Tag l ä nger gebli e ben. Um Sie wiederzusehen und nichts anderes. «
    Er verstummte. Sie schaute ihn wieder an. Er blickte ihr jetzt direkt und ohne Zur ü ckhaltung in die Augen. Es gab kein Anzeichen von Unsicherheit mehr, dazu war er schon zu weit gegangen.
    Mehr als alles andere war sie ü berrascht. Sie war nicht da r auf vorbereitet gewesen. Es geschah alles zu schnell. Das war nicht Inhalt ihres unausgesprochenen Abkommens, zumindest nicht, wie sie es verstand.
    Nur einen Wimpernschlag sp ä ter sagte er in einem ziemlich ruhigem Tonfall: » Es hat mit dem Flugzeugungl ü ck zu tun, nicht wahr? «
    Sie glaubte sich keuchen zu h ö ren oder bildete sie es

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