Der 8. Tag
sich nur ein. Egal, in dem Gemurmel, das in dem Lokal herrschte, konnte er es nicht bemerkt haben. Doch sie wusste, dass sie eine Reaktion gezeigt hatte, bleich geworden war oder besser gesagt war sie unter seinem unver ä ndert festen Blick erstarrt.
» Wie viel wissen die? « , fragte sie so leise, dass er es kaum verstand.
Pl ö tzlich erkannte sie, dass sie ihm damit den entscheide n den Hinweis gegeben hatte. Er h ä tte sehr gut weiter im Du n keln herumstochern k ö nnen, doch ihre Frage hatte es ihm best ä tigt, egal welchen Verdacht, wie gesichert oder nicht, er auch gehabt hatte.
» Ich denke, es ist besser, Sie erz ä hlen mir alles « , war alles, was er dazu sagte.
Sie wusste, dass sie keine Wahl hatte.
» K ö nnen wir bitte gehen? « , bat sie .
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E
R HATTE SICH nicht mehr bewegt, seit sie an ihrem Tisch Platz genommen hatten. Jetzt beobachtete er, wie sie aus dem Lokal kamen und zu ihrem Wagen gingen.
Sie fuhren in die Richtung davon, aus der sie gekommen waren. Innerhalb von wenigen Augenblicken sa ß er in seinem Wagen und folgte ihnen. Wie er erwartet hatte, fuhren sie zur ü ck zu Tessas Haus. Die Frage war nur, w ü rde der Mann mit ihr hineingehen oder sich verabschieden?
Er fluchte leise, als er den am Tor geparkten Wagen im Vorbeifahren sah. Ohne langsamer zu werden sah er, wie sich die Haust ü r hinter beiden schloss.
Einen Moment sp ä ter hatte er seinen Wagen an der gleichen Stelle wie zuvor geparkt und schlich sich leise zur ü ck. Er musste so nahe wie m ö glich herankommen, am besten w ä re ein Versteck im Garten. Er war sich ziemlich sicher, dass sie keinen Hund hatte. Bei seinem fr ü heren Besuch hatte er kein Anzeichen daf ü r bemerkt.
Er stieg ü ber das Gartentor um kein verr ä terisches Quie t schen zu riskieren, befand sich dann in einer Ecke des Gartens und war schnell in den dichten B ü schen verschwunden. Selbst wenn die Lampen ü ber der wei ß gestrichenen Veranda ang e hen w ü rden, w ä re er nicht zu sehen.
Er konnte jetzt nichts anderes tun als abwarten und er war so konzentriert, dass er weder die K ä lte noch die Steifheit bemerkte, die ihm in die Knochen krochen. Seine Augen w a ren auf die erleuchteten Fenster, deren Vorh ä nge zugezogen waren, gerichtet, die nur ein paar Meter von der Stelle entfernt waren, an der er sich versteckt hatte. Au ß er dem St ö hnen des Windes und dem Rascheln der ihn umgebenden Bl ä tter konnte er nichts h ö ren und nichts sehen.
Wie lange es auch dauern w ü rde, er w ä re bereit. In seinem Kopf hatte nichts anderes Platz au ß er der Gewissheit, dass er bereit sein w ü rde.
» Das ist also kein Virus « , stellte er fest, als sie schlie ß lich geendet hatte. » Ich wei ß nicht, was es ist, aber es ist kein Com putervirus. «
» Es ist ein Bewusstsein « , erkl ä rte sie. » Wir wissen so wenig vom Bewusstsein, dass die entscheidende Frage immer die war, ob es sich au ß erhalb von organischen Gehirnen ü be r haupt entwickeln kann. Nun, das ist hier passiert, oder z u mindest ist etwas entstanden, dass dem sehr nahe kommt. «
In seinem Gesicht zeichnete sich die Konzentration ab, das zu verstehen, was sie sagte.
» Selbst die Technik an sich spielt keine Rolle « , erg ä nzte sie. » Wenn man in einem Holzst ü ck oder einem Stein die Atome so aktivieren k ö nnte, dass sie sich an- und abschalten und damit einen Computerprozess simulieren k ö nnten, dann w ü r de man mit dem richtigen Programm ein Holzst ü ck oder einen Steinblock haben, der zu denken scheint. Das entscheidende Wort ist › scheint ‹ . Denn wenn wir ü ber das Denken sprechen, dann kann man nicht hinter den Schein blicken. Wir wissen nicht, wie es funktioniert. Wir erkennen nur, wenn etwas wie Denken aussieht. «
Er schwieg einen Moment und meinte dann: » Es ist genauso wie mit verr ü ckt und normal. «
» Wie bitte? «
» Sie haben gesagt, wir wissen nicht, wie es funktioniert – Denken. Jeder von uns macht es, aber wir wissen nicht, ob es bei anderen auf die gleiche Art geschieht. Wir wissen nur, was sie sagen oder tun, aber wir wissen nicht, was in ihnen vo r geht. Wir haben nur eine Vorstellung davon. «
» Ja, so k ö nnte man sagen. «
Er stand auf und lief hinter dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte, ein paar Schritte auf und ab. » Und von diesem Ding da drau ß en « , sagte er und wandt e sich wieder Tessa zu, » haben Sie au ß er mir noch niemandem erz ä hlt? «
Einer pl ö tzlichen Eingebung folgend
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