Der 8. Tag
alleine wei ß , warum. Verdient haben Sie es jedenfalls nicht. Nun, eingedenk dieser Tatsache und der F ü r sprache durch den Lieutenant hier, will ich die Sache nicht weiter verfolgen. Ihre Verhaftung bleibt in den Berichten di e ses Reviers verzeichnet, doch wird sie in diesem Fall nicht weitergeleitet. «
Tim hob seinen Kopf um Beatty anzuschauen. Es bestand keine Gefahr mehr, dass er grinste, und der stumme Dank, der jetzt in seinem Gesicht stand, kam aus tiefster Seele .
Beatty beugte sich vor. » Aber wenn Sie mir noch einmal in die Quere kommen, dann kriegt Sie noch nicht einmal der Generalbundesanwalt, wenn er hier pers ö nlich mit einem Schreiben des Pr ä sidenten auftaucht, vom Haken. Habe ich mich verst ä ndlich gemacht? «
» Ja, Sir, absolut. « Tim r ä usperte sich. Es waren seine ersten Worte seit vielen Stunden und er bemerkte, dass seine Stimme belegt und fast unh ö rbar war.
Beatty schaute ihn noch einen Moment an, besch ä ftigte sich dann mit den Papieren auf seinem Schreibtisch. » Schaffen Sie ihn hier raus « , sagte er dann.
Jack Fischl, der nur zu froh war wegzukommen, machte e i ne schnelle Bewegung um den Tisch herum und schob Tim zur T ü r hinaus.
Im Gang stie ß Jack wie jemand, der unter Wasser den Atem angehalten hatte, heftig die Luft aus. » Was f ü r ein Arschloch. Mann, du schuldest mir was! Ich musste mir eine Stunde lang das Geseire dieser Arschgeige anh ö ren, bevor er beschloss zur Sache zu kommen. «
» Danke, Jack. Ich wusste, dass du das Kind schon schaukeln w ü rdest. «
» Schon gut. Aber besauf dich das n ä chste Mal woanders. «
» Sicher. « In Tims Stimme schwang die Leere der Erniedr i gung mit. Auf dem Weg zu dem Schalter, wo er die Aush ä n digung seiner Sachen, Brieftasche, Uhr, Stifte, quittieren mus s te, sagte er kein weiteres Wort. Er sp ü rte die Blicke, die ihn verfolgten, Blicke, die ihm sagten, dass er sich selbst und seine Beh ö rde besch ä mt hatte. F ü r die Polizisten hier in diesem Raum war es ein sch ö ner und genussvoller Triumph, einen FBI-Mann in ihrer Gewalt zu haben, und der Umstand, dass sie Nachsicht zeigten, gab ihnen ein noch gr öß eres Gef ü hl der Ü berlegenheit. Er nahm seine Sachen, murmelte einen Dank und war froh Jack Fischl an seiner Seite zu haben, als er h i nausging, denn ansonsten h ä tte er als Entgegnung auf das anz ü gliche Grinsen der Leute vielleicht etwas gemacht, was er sein Leben lang bereut h ä tte.
» Jack, ich muss nach Hause, mich rasieren und ein paar Stunden schlafen. «
» Kein Problem, ist alles arrangiert. Dein Bruder ist hier. «
» Verdammte Schei ß e. «
Jack stie ß die T ü r in die Vorhalle auf, wo die Leute in alle Richtungen hasteten, in Flure verschwanden, Treppen hinau f gingen oder hinaus auf die Stra ß e. Josh sa ß ganz alleine auf einer Bank an einer Wand.
» Um Himmels willen, Jack, warum hast du ihn da mit hineingezogen? Wenn das meine Absicht gewesen w ä re, dann h ä tte ich meinen Bruder angerufen. «
» Beruhig dich, ja? Dein Bruder hat mich angerufen. Er hat versucht dich ausfindig zu machen, aber niemand wusste, wo du warst. Er hat mich erreicht, kurz nachdem ich von hier angerufen worden bin. «
Josh hatte sie bemerkt und stand auf. Sein Blick war auf Tim geheftet und die Betroffenheit, die darin lag, war deutlich zu sehen, so sehr er sich auch bem ü hte zu l ä cheln.
» Alles in Ordnung, gro ß er Bruder? «
» Mir geht ’ s gut. Bring mich bitte nach Hause. «
» Klar. «
» Jack … vielen Dank, Kumpel. Wir sprechen uns sp ä ter. «
» Nimm dir Zeit. Wenn sich etwas ergibt, dann rufe ich dich an. «
Im Wagen schob Tim den Sitz nach hinten und schloss die Augen, er war sich aber Joshs langer, fragender Blicke in seine Richtung bewusst. Zumindest stellte er keine Fragen oder machte ihm Vorw ü rfe, was aber sowieso nicht Joshs Art war .
» Willst du nicht wissen, was los war? « , h ö rte Tim sich sagen, als sich das Schweigen zwischen ihnen dehnte.
» Gibt es einen Grund anzunehmen, dass du dich an viel erinnern kannst? «
Tim ö ffnete eins seiner Augen halb und riskierte einen Blick in Richtung seines Bruders. » Ganz sch ö n gerissen, was, Br u der? «
» Gerissen ist relativ, gro ß er Bruder. Und du bist relativ … «
» Schon gut, schon gut. « Tim schloss sein Auge wieder. » Jack hat gesagt, du suchst mich? Gibt es etwas Neues? «
» Nur der ü bliche Bericht. Wir waren zum Fr ü hst ü ck vera b redet, diesmal im
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