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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Bogen ein paar Handgranaten geschleudert. Die Wirkung war katastrophal gewesen. Von ihrer Stellung hinter den Hecken ein Stück straßaufwärts schickten die Amerikaner einen wahren Feuerhagel gegen die Mühle, der jedoch den massiven Steinmauern wenig anhaben konnte.
    »Ich weiß nicht, wer dort unten das Kommando führt, aber von seinem Handwerk versteht er nichts«, bemerkte Walther, während er sein M1 neu lud.
    »Was hätten Sie denn getan?« fragte ihn Brandt und blinzelte den Lauf seines Bren entlang, als er einen raschen Feuerstoß abgab. »Unten fließt doch der Fluß vorbei, oder? Auf dieser Seite sind keine Fenster. Sie hätten sich von der Rückseite heranmachen sollen...« Brandt hob die Hand. »Feuer einstellen.« »Warum?« fragte Walther.
    »Weil es die Amis auch getan haben, oder ist euch das noch nicht aufgefallen?«
    Alles war totenstill geworden, und Brandt sagte leise: »Ich kann's zwar kaum glauben, aber macht euch auf was gefaßt.« Eine Sekunde später sprangen Mallory und acht oder neun Mann mit gellendem Schlachtgeschrei aus ihrer Deckung und rannten zum nächsten Graben, wobei sie pausenlos aus der Hüfte schossen. Obwohl sie von den MGs aus den beiden noch übrigen Jeeps jenseits der Hecke Feuerschutz erhielten, war es der helle Wahnsinn.

    »Mein Gott!« sagte Brandt. »Was glauben die wohl, wo sie sind? An der Somme?«
    Er richtete einen langen Feuerstrahl auf Mallory und tötete ihn auf der Stelle. Drei Leute fielen, als auch die übrigen Deutschen schossen. Einer rappelte sich wieder auf und taumelte in den Schutz der ersten Hecke zurück, während die Überlebenden die Flucht ergriffen. In der darauf folgenden Ruhepause griff Brandt nach einer Zigarette. »Ich zähle jetzt sieben. Acht, wenn man den Mann mitrechnet, der sich in die Hecke geschleppt hat.«
    »Irre«, sagte Walther. »Glatter Selbstmord. Ich meine, warum eilt's denen denn so? Sie brauchten doch nur zu warten.«
    Kane und Colonel Corcoran saßen zweihundert Meter vom
    Haupttor von Meltham House entfernt in einem Jeep und sahen an dem zerschossenen Telefonmast in die Höhe. »Du lieber Himmel!« sagte Corcoran. »Das ist doch nicht zu fassen. Was mag er sich nur dabei gedacht haben?« Kane hätte es ihm sagen können, beherrschte sich jedoch. Er erwiderte: »Ich weiß nicht, Sir. Vielleicht sollte es eine besondere Sicherheitsmaßnahme sein. Er brannte ungeheuer darauf, diesen Fallschirmjägern auf den Pelz zu rücken.«
    Ein Jeep bog aus dem Haupttor und kam auf sie zu. Garvey saß am Steuer, und als er bremste, sahen sie seine ernste Miene. »Wir erhielten soeben eine Meldung über Funk.« »Von Shafto?«
    Garvey schüttelte den Kopf. »Ausgerechnet von Krukowski. Er wollte Sie sprechen, Major, Sie persönlich. Es geht bei ihnen drunter und drüber. Er sagt, sie sind direkt ins Feuer gerannt. Überall liegen Tote.« »Und Shafto?«
    »Krukowski war ziemlich hysterisch. Sagte nur immer wieder, der Colonel müsse verrückt geworden sein. Und noch eine Menge wirres Zeug.« »Du lieber Gott«, dachte Kane, »er ist mit flatternden Fahnen in die Schlacht geprescht.« Er sagte zu Corcoran: »Ich glaube, ich sollte drüben mal nach dem Rechten sehen, Colonel.«
    »Das glaube ich auch«, erwiderte Corcoran. »Natürlich müssen Sie ausreichenden Schutz für den Premierminister hierlassen.« Kane wandte sich an Garvey. »Was haben wir noch an Wagen in Reserve?«
    »Einen Spähwagen und drei Jeeps.«
    »All right, die nehmen wir, dazu eine Abteilung von zwanzig Mann. Startbereit in fünf Minuten, Sergeant.«

Garvey zog den Jeep in einem engen Kreis herum und brauste ab. »Dann haben Sie fünfundzwanzig Mann, Sir«, sagte Kane zu Corcoran. »Genügt das?«
    »Sechsundzwanzig, mit mir selbst«, sagte Corcoran. »Das genügt voll und ganz. Es ist höchste Zeit, daß jemand euch Freiheitshelden auf Vordermann bringt.«
    »Ich weiß, Sir«, sagte Harry Kane und startete den Motor. »Seit dem Unabhängigkeitskrieg leiden wir an Größenwahn.« Er legte den Gang ein und fuhr ab.

    Siebzehn

    Es waren noch immer fast drei Kilometer bis zum Dorf, als Steiner zum erstenmal das hartnäckige Summen aus dem Funkgerät vernahm. Jemand versuchte, ihn zu erreichen, aber die Entfernung war noch zu groß. »Vollgas«, befahl er Klugl. »Irgend etwas ist faul.« Als sie bis auf eineinhalb Kilometer herangekommen waren, bestätigte das Knattern von Handfeuerwaffen seine schlimmsten Befürchtungen. Er entsicherte sein Sten und blickte zu Briegel

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