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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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abzusetzen?«
    Hofer sagte: »Theoretisch ja, aber wie holen wir die Leute wieder zurück? Per U-Boot?«
    Radl blickte eine Weile auf die Karte und schüttelte dann den Kopf. »Nein, das geht nicht. Der Kampfverband wäre zu groß. Ich weiß, daß sie alle irgendwie an Bord verstaut werden könnten, aber die Einschiffung müßte ein ganzes Stück vor der Küste stattfinden, und wie kriegt man so viele Leute dorthin? Wenn, dann muß es einfacher laufen, direkter. Ein Schnellboot zum Beispiel. In den schiffbaren Gewässern dieses Küstenabschnitts operieren eine Menge S-Boote. Kein Grund, warum nicht eines davon zu einer Stelle zwischen Strand und Landzunge vorstoßen sollte. Es müßte Flut sein, und laut Bericht ist diese Fahrrinne nicht vermint, was die Sache beträchtlich erleichtern würde.«
    »Darüber müßte die Marine konsultiert werden«, sagte Hofer vorsichtig. »Mrs. Grey schreibt ausdrücklich, daß diese Gewässer gefährlich sind.«
    »Genau das, wozu tüchtige Seeleute auf der Welt sind. Haben Sie sonst noch einen Kummer?«
    »Verzeihung, Herr Oberst, ich denke noch über den Zeitplan nach. Er könnte die ganze Operation schmeißen, und ich sehe keinen Ausweg.« Hofer wies auf die Karte, auf Studley Grange. »Hier ist das Ziel, ungefähr zwölf Kilometer von der Landestelle entfernt. In Anbetracht des unbekannten Geländes und der Dunkelheit dürfte der Kampfverband zwei Stunden für den Anmarsch brauchen, genauso lange für den Rückweg, dazu die Stippvisite. Ich schätze auf eine Einsatzdauer von sechs Stunden. Wenn man davon ausgeht, daß die Landung aus Sicherheitsgründen etwa um Mitternacht erfolgen muß, so bedeutet das, daß die Aufnahme durch das S-Boot bei Tagesanbruch stattfände, wenn nicht noch später, und das wäre völlig unannehmbar. Das S-Boot muß bei der Abfahrt noch mindestens zwei Stunden Dunkelheit vor sich haben, um nicht entdeckt zu werden.« Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Herr Oberst, aber in diesem Punkt seh' ich keine Lösung.«
    Radl saß zurückgelehnt und mit geschlossenen Augen im Sessel, das Gesicht zur Decke gewandt. »Ausgezeichnet, Hofer, Sie haben schon eine Menge gelernt.« Er richtete sich auf. »Stimmt genau, und darum müßte die Landung bereits in der vorhergehenden Nacht stattfinden.« »Herr Oberst?« stotterte Hofer. »Ich... ich verstehe nicht.« »Ganz einfach. Churchill wird am Nachmittag oder Abend des Sechsten in Studley Grange eintreffen und dort übernachten. Unsere Leute springen in der Nacht vorher ab, am fünften November.« Hofer dachte angestrengt nach. »Das leuchtet mir ein, Herr Oberst. Dadurch hätten sie auch zeitlich mehr Bewegungsfreiheit, falls etwas Unvorhergesehenes passieren sollte.«
    »Außerdem wäre das Problem für das S-Boot aus der Welt geschafft«, sagte Radl. »Es könnte die Leute bereits zwischen zehn und elf Uhr am Samstagabend aufnehmen.« Er lächelte und nahm sich eine Zigarette. »Stimmen Sie mir jetzt zu, daß auch dieser Punkt erledigt ist?« »Bliebe immer noch die Frage eines Verstecks während des ganzen Samstags«, mahnte Hofer. »Besonders für eine größere Gruppe.« »Völlig richtig.« Radl stand auf und marschierte wieder im Büro hin und her. »Aber hier dürfte die Antwort auf der Hand liegen. Ich frage Sie, als einen, der im Harz zu Hause ist: Wenn Sie einen Baum verstecken wollen, wo ist dann der sicherste Ort?« »Im Wald natürlich, Herr Oberst.«
    »Genau. In einer so abgelegenen und einsamen Gegend fällt ein Fremder, jeder Fremde, auf wie ein weißer Rabe, besonders in Kriegszeiten. Feriengäste gibt's nicht mehr. Die Briten verbringen, genau wie gute Deutsche, ihren Urlaub oder ihre Ferien zu Hause, sozusagen an der Heimatfront. Und trotzdem berichtet Mrs. Grey, daß es allwöchentlich in den Dörfern und den Küstengewässern von Fremden wimmelt, nach denen kein Mensch fragt.«
    Hofer blickte ihn verständnislos an, und Radl fuhr fort: »Soldaten, Hofer, die Manöver abhalten, Kriegsspiele machen, sich über Hecken und Zäune jagen. Mrs. Grey schreibt, das sei gang und gäbe, und das Eintreffen solcher Einheiten werde meist nicht einmal vorher gemeldet. Trotzdem schere sich niemand darum.« Er nahm Joanna Greys Bericht vom Tisch und blätterte darin. »Hier auf Seite drei zum Beispiel, erwähnt sie Meltham House, acht Meilen von Studley Constable entfernt. Wurde im vergangenen Jahr viermal als Trainingslager für Kommandoeinheiten benutzt. Zweimal von britischen Kommandos, einmal von

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