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Der Afghane

Der Afghane

Titel: Der Afghane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Kampffliegern und Bombern, den Kunstflügen und Prototypen, die hier zum ersten Mal zu sehen waren. Der Höhepunkt für Mike war der Besuch der Red Devils, der Stuntspringer vom Fallschirmjägerregiment, die im freien Fall als kleine Punkte am Himmel erschienen und dann mitten im Herzen einer winzigen Landezone zur Erde herabschwebten. In diesem Augenblick wusste er, was er werden wollte.
    1980, in seinem letzten Sommertrimester in Haileybury, schrieb er einen Brief an die Fallschirmjäger und wurde noch im gleichen September zu einem Bewerbungsgespräch ins Regimentsdepot in Aldershot eingeladen. Bei seiner Ankunft stand er staunend vor der alten Dakota, aus der seine Vorgänger einst gesprungen waren, um die Brücke von Arnheim zu erobern, bis der Sergeant die Gruppe der fünf Schulabgänger in das Besprechungszimmer führte.
    Mikes Schule (die Fallschirmjäger überprüften so etwas immer) betrachtete ihn als mittelmäßigen Schüler, aber als vorzüglichen Sportler. Den Fallschirmjägern war das recht. Mike wurde angenommen und begann Ende Oktober mit seiner Ausbildung: zermürbende zweiundzwanzig Wochen, die für alle, die durchgehalten hatten, im April 1981 zu Ende waren.
    Vier Wochen lang gab es nur Kasernenhofdrill, Grundausbildung an der Waffe und im Gelände und Fitnesstraining. Auch in den nächsten zwei Wochen ging es damit weiter, und dazu kamen Erste Hilfe, Fernmeldetechnik und Unterricht in den Vorsichtsmaßnahmen gegen ABC-Angriffe.
    In der siebten Woche wurde das Training härter, aber es war noch nicht so schlimm wie in der achten und neunten Woche: Gewaltmärsche durch die Brecon-Berge in Wales mitten im kältesten Winter, wo schon kräftige Männer an Unterkühlung und Erschöpfung gestorben waren. Die Zahl der Rekruten wurde kleiner.
    In der zehnten Woche folgte die Ausbildung auf dem Schießstand in Hythe, Kent. Martin, gerade neunzehn geworden, erwies sich als vorzüglicher Scharfschütze. Die elfte und zwölfte Woche waren die »Testwochen«: Im Dauerlauf schleppten sie Baumstämme die sandigen Hügel hinauf und hinunter, durch Schlamm, Regen und eiskalten Hagel.
    »Testwochen?«, brummte Phillips. »Was zum Teufel war denn das davor?«
    Die jungen Männer, die nach den Testwochen noch übrig waren, erhielten das begehrte rote Barett, bevor es noch einmal für drei Wochen in die Brecons ging – zu Abwehrübungen, Patrouillentraining und zum Schießen mit scharfer Munition. Um diese Zeit, gegen Ende Januar, waren die Brecons ein trostloses Terrain, und es war eiskalt. Die Männer campierten auf dem harten, nassen Boden, und es gab kein Feuer.
    In Woche sechzehn bis neunzehn kam schließlich das, was Mike Martin verlockt hatte: die Fallschirmspringerausbildung im RAF-Stützpunkt Abingdon. Auch hier stiegen ein paar Rekruten aus, und zwar nicht nur aus dem Flugzeug. Am Schluss kam die »Flügelparade«, bei der sie endlich das Flügelabzeichen der Fallschirmjäger verliehen bekamen. Der alte »101 Club« in Aldershot erlebte an diesem Abend wieder einmal eine wilde Party.
    In den nächsten zwei Wochen kamen noch einmal eine Geländeübung namens »Die letzte Hürde« sowie weiteres Exerziertraining, und Woche zweiundzwanzig endete mit der Abschlussparade, bei der die stolzen Eltern sehen konnten, wie ihre pickligen Jungen sich auf erstaunliche Weise in Soldaten verwandelt hatten.
    Private Mike Martin war schon vor geraumer Zeit als POM registriert worden – als »potenzielles Offiziersmaterial« –, und im April 1981 trat er den neuen Kurzlehrgang in der Royal Military Academy in Sandhurst an. Im Dezember war er Second Lieutenant. Wenn er jetzt dachte, dass Glanz und Glorie auf ihn warteten, so irrte er sich.
    Es gibt drei Bataillone im Fallschirmjägerregiment. Martin kam zum Dritten, das zufällig in Aldershot im Pinguin-Modus stationiert war.
    Drei Jahre von jeweils neun wird jedes dieser Bataillone vom Fallschirmspringen ausgeschlossen und als gewöhnliches, auf Lastwagen transportiertes Infanterie-Bataillon eingesetzt. Fallschirmjäger hassen den »Pinguin-Modus«.
    Martin wurde als Zugführer den Rekruten zugewiesen und musste Neulinge durch das gleiche Elend bugsieren, das auch er ertragen hatte. Das wäre vielleicht über die gesamte Pinguin-Etappe des Dritten Fallschirmjägerbataillons so geblieben, hätte es nicht in einem fernen Land einen Gentleman namens Leopoldo Galtieri gegeben. Am 2. April 1982 marschierte der argentinische Diktator auf den Falkland-Inseln ein. Das Dritte

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