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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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zurecht.
    »Hallo Owen, Walland hier … Wo bist du?«
    »Auf der Hauptstraße, komme aus Richtung Osten«, murmelte
er. Das war eines der ersten Dinge, die es bei der Kommunikation über Funk zu beachten galt; die meisten neigten dazu, zu laut zu sprechen, wodurch die Wörter am anderen Ende schwer zu verstehen waren. Es war ein weitverbreitetes Problem, besonders bei Feuergefechten, wo eine klar verständliche Kommunikation über Leben und Tod entscheiden konnte. Was nicht hieß, dass er in dieser Hinsicht immer diszipliniert war. Bei Angehörigen der Special Forces liefen die Dinge anders. Sie operierten auf anderem Terrain als die Soldaten der regulären Army und bevorzugten es, sich mit Namen statt mit dem Rang anzureden. Beim Einsatz eines Spezialkommandos kam es durchaus vor, dass ein Staff Sergeant einen First Sergeant mit dem Vornamen ansprach, und es war auch üblich, unnötige Floskeln wir das obligatorische » over « am Ende jeder Durchsage wegzulassen. In einem kleinen, gut aufeinander eingespielten Team war das nur Zeitverschwendung.
    »Sie nähert sich dir von rechts«, sagte Mark Walland, ein ehemaliger Ranger, der zudem vier Jahre bei der Special Activities Division auf dem Buckel hatte, der paramilitärischen Abteilung der CIA. »Willst du dich an die Spitze setzen?«
    Womit Walland meinte, ob Owen vor Bukhari hergehen wollte. Bei einer guten Observation mussten alle immer in Bewegung sein. So hielt sich ein Beschatter mal fünf oder fünfzehn Meter vor der Zielperson, um sich dann wieder zurückfallen zu lassen. Dahinter befand sich für alle Fälle immer der Mann in dem Auto. Es war immer möglich, dass die Zielperson etwas Überraschendes tat.
    »Du bist direkt hinter ihr, Walland?«
    »Zehn Meter, gleiche Straßenseite.«
    »Was ist mit dir, Manik?«
    »Andere Straßenseite, bewege mich parallel zu ihr.« Husain
Manik kam von den Malediven, war mit vierundzwanzig in die Vereinigen Staaten eingewandert und arbeitete mittlerweile seit acht Jahren für die operative Abteilung. Bevor er bei der CIA einstieg, hatte er am MIT Elektrotechnik studiert. Owen wusste immer noch nicht, warum er bei diesem Job dabei war, aber vielleicht versuchte er sich neuen technischen Schnickschnack für Beschatter einfallen zu lassen. Oder er wollte sehen, wie sich seine bisherigen Erfindungen im Einsatz bewährten. Vielleicht war er aber auch nur deshalb für diesen Job ausgewählt worden, weil sein Äußeres in Pakistan unverdächtig wirkte. Wie auch immer, er schien zu wissen, was zu tun war, und Owen war glücklich, ihn dabeizuhaben.
    »Okay, lass dich zurückfallen, Manik. Walland, du überquerst die Straße und gehst vor ihr her. Los, gib Gas … Sie soll dich ruhig sehen. Ich nähere mich von hinten, und du kannst Maniks jetzige Position einnehmen, Mark. Verstanden?«
    Die beiden anderen bejahten. Owen beobachtete die Umgebung aufmerksam, als er sich dem Bürgersteig näherte, studierte jedes Gesicht. Jetzt sah er Bukhari für ein paar Sekunden im Profil - große Nase, gelbliche Haut, rundliches Gesicht, sehr rote Lippen, herabhängende Mundwinkel. Sie trug kein Kopftuch, sondern ein Outfit, das man eher in Amerika erwartet hätte - Jeans, kurzärmeliges T-Shirt, Nike-Laufschuhe. Außerdem trug sie Ohrringe, und es sah so aus, als steckte in einer Tasche an ihrem Gürtel ein iPhone. Wenn das ihr Vater erlebt hätte, dachte Owen, sich mit Mühe ein Lächeln verkneifend. Ihre Klamotten schienen seine Vermutung zu bestätigen, und das iPhone passte hundertprozentig dazu; jemand mit einem solchen Faible für die amerikanische Kultur war wahrscheinlich nicht in die Entführung der beliebten Außenministerin verstrickt. Bukhari war jung und hatte gerade
eine schwierige Ausbildung an einem renommierten Institut abgeschlossen. Warum sollte sie ein hohes Risiko eingehen für einen Mann, den sie kaum kannte?
    Er trat auf den Bürgersteig und ging gemächlich hinter Bukhari her, bis sie einen Vorsprung von etwa zehn Metern hatte. Sich von der Menge treiben lassend, ließ er die Zielperson einen Moment aus den Augen, um auf das Display seines Mobiltelefons zu blicken. Stirnrunzelnd fragte er sich, warum Kealey sich immer noch nicht gemeldet hatte. Dafür gab es keine Entschuldigung; nach seinen jüngsten Informationen musste das Flugzeug mit Kealey und Naomi Kharmai an Bord schon vor mehreren Stunden gelandet sin.
    Verdammt, Kealey, dachte er wütend, während er das Handy in der Tasche verschwinden ließ und den Blick

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