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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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und diesmal dürfen wir ihnen unter keinen Umständen gestatten, an Bord des Frachters zu kommen. Wir sind eine starke, unabhängige Nation, wesentlich größer als die Vereinigten Staaten, und wir müssen ihrer kriegstreiberischen Politik ein Ende setzen.«
»Diesmal«, erklärte Niu mit Nachdruck, »sieht es allerdings so aus, als könnte die Empress tatsächlich illegale Fracht geladen haben. Möchten wir denn, dass solches Material in den Irak gelangt, und das auch noch ohne unser Wissen und ohne unsere Genehmigung?« Er beobachtete Wei weiterhin scharf aus den Augenwinkeln, weil er nicht wollte, dass der alte Hardliner Verdacht schöpfte, dass er von seiner Verbindung zu Flying Dragon wusste.
    Irgendwann würde sich dieses Wissen bestimmt als nützlich erweisen. Aber jetzt noch nicht. Was die Eule anging, waren Geduld und das Abpassen des richtigen Zeitpunkts seit jeher der Schlüssel zum Erfolg.
    »Worauf stützte sich diese Folgerung?«, fragte Shi Jingnu, dessen salbungsvoller Ton untypisch abwesend klang.
    »Doktor Colonel Smith ist eine ungewöhnliche Wahl für einen Agenten. Der einzige Grund, den ich mir dafür vorstellen kann, ist, dass er in Taiwan war und einer der wenigen Amerikaner ist, die infolge einer Einladung sofort nach China einreisen konnten. Egal, aus welchem Grund er in unser Land gekommen sein mag, die Sache muss extrem wichtig und dringend sein.« Der Generalsekretär dachte nach. »Und Sie meinen, sein Auftrag könnte darin bestehen, in Erfahrung zu bringen, was die Empress tatsächlich geladen hat?«
»Das hört sich zumindest einleuchtend an.«
»Umso weniger dürfen wir zulassen«, erklärte Wei Gaofan, »dass die Amerikaner an Bord des Frachters gelangen. Wenn die Anschuldigungen wahr sind, würden wir vor aller Welt bloßgestellt.«
»Selbst wenn wir keinerlei Kenntnis davon hatten und somit auch keine Schuld daran tragen?«, fragte Niu.
    »Wer würde China das abnehmen?«, warf Shi Jingnu ein. »Und selbst wenn? Würden wir nicht schwach und verletzlich erscheinen? Unfähig, unsere eigenen Leute zu kontrollieren, und auf die Kontrolle der Amerikaner angewiesen?« Song Riuyu machte ein ernstes Gesicht. »Möglicherweise müssen wir diesmal unsere Macht demonstrieren, Genosse Generalsekretär.« Pao Peng nickte. Ein Auge hielt er ständig auf den Generalsekretär gerichtet. »Zumindest sollten wir ihnen, wenn sie uns drohen, mit unseren Drohungen in nichts nachstehen.«
»Wäre es richtig, eine Pattsituation herbeizuführen?«, sagte der Generalsekretär nachdenklich. »Vielleicht haben Sie Recht. Wer ist derselben Meinung?« Mit halb geschlossenen Augen zählte Niu Jianxing die Hände. Sieben. Zwei waren nicht ganz so hoch und überzeugt gehoben wie die von Wei Gaofan – die von Shi Jingnu und Pao Peng. Der Generalsekretär hatte die Hand nicht erhoben, aber das tat nichts zur Sache. Er hätte keine Abstimmung durchgeführt, wenn er dagegen gewesen wäre.
    Niu musste sich auf einiges gefasst machen, wenn er das Scheitern des Menschenrechtsabkommens verhindern wollte. Besser nicht daran zu denken, was möglicherweise sonst noch alles schief gehen konnte, wenn in dieser Pattsituation jemand den Finger zu dicht am Abzug hielt.
    23 Arabisches Meer Im südlichen Arabischen Meer begann sich die klare spätmorgendliche Luft allmählich aufzuheizen, als Lieutenant Moses Canfield an der Heckreling lehnte, um noch etwas Luft zu schnappen, bevor er zu seiner Wache im Kommunikations-und Kontrollzentrum der John Crowe unter Deck ging. Die Empress , die sie inzwischen fast vierundzwanzig Stunden beschatteten, war am Horizont deutlich zu sehen und hielt weiter Kurs auf Basra. Nur die Offiziere wussten, wohin die Empress unterwegs war und was sie angeblich geladen hatte, und sie hatten Befehl erhalten, niemandem davon zu erzählen. Irgendwie zehrte die Geheimhaltung an Canfields Nerven. Er hatte letzte Nacht schlecht geschlafen.
    Jetzt ging er nur ungern unter Deck. Er hatte immer schon ein wenig zu Klaustrophobie geneigt, weshalb der Dienst auf einem U-Boot nie für ihn infrage gekommen wäre, und seine Fantasie arbeitete auf Hochtouren. Er stellte sich vor, wie es wäre, unter Deck eingeschlossen zu sein, wenn die Crowe einen Raketentreffer abbekäme und in wenigen Sekunden, jeden mit sich reißend, unterginge. Fröstelnd in der zunehmenden Hitze des Tages versuchte er, sich zusammenzureißen.
    Auch die nachdrückliche Ansprache Commander Chervenkos hatte nicht geholfen, seine Nervosität

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