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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Stunde zu der Schiffsuhr hoch. Er rechnete kurz nach: Mitternacht in den Staaten wäre morgen Mittag in Hongkong.
    Wo zum Teufel steckte Jon Smith? Trotz aller Erschöpfung schaukelte er rastlos mit seinem Schreibtischstuhl. Aus langjähriger Erfahrung wusste er, dass es tausend Erklärungsmöglichkeiten für Smiths Verschwinden gab – alles von einem Stau über eine U-Bahnstörung bis hin zu einer Naturkatastrophe. Es bestand auch die Möglichkeit, dass Smith enttarnt und erschossen worden war.
    Daran wollte er eigentlich lieber nicht denken, aber er konnte nicht anders.
    Wieder sah er auf die Uhr. Wo … Sein Telefon läutete. Das blaue Telefon auf dem Bord hinter seinem Schreibtisch. Klein griff danach. »Jon?«
»Ich bin nicht Jon. Hoffentlich wird er nicht vermisst, wer immer er ist.«
»Viktor, Entschuldigung.«
    Klein versuchte sich die Enttäuschung nicht anhören zu lassen. Er schaltete rasch um. Viktor Agajemian war ein ehemaliger sowjetischer Hydraulikingenieur, der inzwischen offiziell Armenier war, aber immer noch in Moskau lebte und arbeitete. Seine Firma war am Bau des gigantischen Drei-Schluchten-Staudamms beteiligt, weshalb er über eine Reisegenehmigung für ganz China verfügte. Außerdem war er einer von Kleins ersten Rekruten, der in Asien, speziell in China, gelegentlich Aufträge für Covert-One übernahm.
    »Haben Sie den Kontakt hergestellt?«, fragte Klein.
    »Ja. Ich zitiere, was Chiavelli sagt: ›Alter Häftling scheint authentisch. Körperliche Verfassung gut. Gegend ländlich, Infrastruktur schlecht, militärische Einrichtungen spärlich und weit verstreut, Flugplätze primitiv. Potenzieller Widerstand durchschnittlich bis minimal. Geschätzte Zeit: Zehn bis zwanzig Minuten, insgesamt.
    Flucht aussichtsreich.‹ Das war’s, Fred. Haben Sie vor, den alten Knaben rauszuholen?«
»Was halten Sie von so einer Operation?«
»Demnach zu schließen, was ich mitbekommen habe, könnte Captain Chiavelli Recht haben. Andererseits habe ich den Häftling nicht gesehen.«
»Danke, Viktor.«
»Gern geschehen. Das Geld trifft auf dem üblichen Weg ein?«
»Auf irgendwelche Änderungen hätte man Sie hingewiesen.« Klein war in Gedanken bereits wieder bei Jon Smith.
    »Tut mir Leid, wenn ich so direkt bin, aber die Zeiten sind nicht gut in Russland oder Armenien.«
    »Ich verstehe, Viktor, und danke. Sie sind wie immer in jeder Hinsicht absolut professionell.« Als er auflegte, dachte Klein, dass Captain Chiavellis Bericht Hoffnung machte, wenn … Wo war Smith bloß? Er sah auf die Uhr. Schließlich nahm er seine Brille ab, rieb sich die Augen und starrte das blaue Telefon an, als wolle er es mit bloßer Willenskraft zum Läuten bringen.
    Sonntag, 17. September - Hongkong
    Im konspirativen Haus der CIA schickte sich Smith zum Gehen an. »Ich muss jetzt los.«
»Moment, Moment«, hielt ihn Randi zurück. »Du gehst nirgendwohin, bevor du uns nicht gesagt hast, worum es hier geht.« Smith zögerte. Wenn er es ihnen nicht erklärte, würden sie es nach Langley melden und anfangen nachzuforschen. Aber wie viel konnte er ihnen sagen, ohne alles zu verraten? Nicht viel, und diesmal gab es keine raffinierte Geschichte, um sie abzulenken. Die wiederauferstandene Frau Yu Yongfus hatte zu viele Einzelheiten genannt, einschließlich der illegalen Ladung des Frachters. Er durfte nicht mehr verraten, sonst würden sie auch noch all das erfahren, wovon Li Kuonyi nichts erzählt hatte – von seiner Mission.
    »Also gut, dann werde ich mich wohl revanchieren müssen«, erklärte er. »Aber ich darf nicht verraten, worum es geht. Die Sache unterliegt strengster Geheimhaltung, und ich habe meine Befehle. Aber so viel kann ich euch sagen: Ich arbeite für das Weiße Haus. Man hat mich mit der Sache beauftragt, weil ich zufällig auf einem wissenschaftlichen Kongress in Taiwan war und Gelegenheit hatte, direkt in die Volksrepublik einzureisen.
    Meine Auftragsgeber haben sich dabei also rein von praktischen Gesichtspunkten leiten lassen. Die Frau, deren Stimme wir gerade am Telefon gehört haben, ist die Frau eines der Hauptakteure dieser Affäre. Sowohl sie als auch ihr Mann galten als verschwunden. Wir hatten nichts von seinem angeblichen Tod erfahren. Ich muss diese neue Information unbedingt sofort an meinen Vorgesetzten weiterleiten.«
»Was hat es mit diesem Schiff und diesem Ladeverzeichnis auf sich?«, wollte Randi Russell wissen.
    »Genau das ist es, was ich euch nicht sagen darf.« Randi sah ihm forschend in

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