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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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des Mao-Anzugs, den er an diesem Abend trug, und holte eine lange, schlanke Zigarre heraus. Er biss ein Stück von der Spitze ab, drehte sie zum Anzünden um und paffte einen seiner Rauchringe in die Luft.
    »Hat Colonel Smith bekommen, weswegen er hergekommen ist?«, fragte er schließlich.
    »Das wissen wir nicht.«
»Das ist es aber, was wir wissen müssen. «
»Ganz meiner Meinung.« Chu produzierte einen weiteren Ring. »Wenn es Smith in seinen Besitz gebracht hat , wird er versuchen, außer Landes zu kommen.«
»Ich habe bereits angeordnet, alle infrage kommenden Ausreisemöglichkeiten zu überwachen.«
»Das kann nicht funktionieren. Wir haben eine lange Küste, Major.«
»Er ist nicht an der Küste.«
»Dann wissen Sie, was Sie zu tun haben.« Ein weiterer Rauchring, dieser flüchtiger. »Und wenn er nicht hat, was er wollte?«
»Wird er in Shanghai bleiben, bis er es bekommt.« Chu Kuairong dachte nach. »Nein. Auch in diesem Fall wird er versuchen, das Land zu verlassen. Seine Tarnung ist aufgeflogen; er kann nichts mehr erreichen, wenn er bleibt. Allem Anschein nach ist er zu klug, um öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Eher ist ihm zuzutrauen, dass er sich jemanden sucht, der ihn ans Meer bringt. Alles, was wir jetzt tun müssen, ist: ihn aufspüren; alle amerikanischen Agenten oder Informanten beschatten, die ihm helfen könnten; ihn am Ziel seiner Flucht festnehmen und – mit einem bisschen Glück – auch seine Retter zu ergreifen.« Der General paffte an seiner Zigarre und lächelte zum ersten Mal: »Ja, das wäre höchst erfreulich. Ich überlasse es Ihnen, Pan, alles Nötige in die Wege zu leiten.« Ein Stück der Wand bewegte sich. Smith, inzwischen wieder in schwarzem Pullover, schwarzen Jeans und weichen schwarzen Schuhen, hatte sich mit dem Rucksack über der Schulter so postiert, dass er den geheimen Zugang zu seinem Versteck genau im Blick hatte. Er hielt die Beretta hinter seinem Rücken und wartete.
    Asgar Mahmout kam durch die Öffnung und blieb stehen, um den drei ernst dreinblickenden Frauen zu helfen, die ihm folgten. Sie trugen westliche Kleidung – Hosen, Blusen, Pullover, Sweatshirts – und hatten zwei Schminkkoffer und ein Bündel Kleider dabei. Alle waren relativ groß und schlank und hatten volles schwarzes Haar. Die Frau, die das Bündel mit den Kleidern trug, war größer als die anderen und ihr Gesicht war schmaler. Ihr schwarzes Haar war im Nacken zu einem Knoten gebunden. Sie hatte ein Grübchen im Kinn, den Anflug eines Lächelns auf den Lippen und ausgeprägte hohe Wangenknochen.
    Eigentlich war sie eine Schönheit, die sich dessen bewusst war und sich über ihren Auftritt insgeheim zu amüsieren schien.
    Hinter den Frauen kamen auch noch zwei Männer geduckt durch das Loch.
    Mahmout warf ihnen einen kurzen Blick zu und nickte
    dann Smith zu. »Wie ich sehe, haben Sie wieder Ihre Arbeitskleidung an.«
»Ich dachte, das könnte nicht schaden.« Die große, gutaussehende Frau trug Jeans und einen Blazer über ihrem Sweatshirt. Sie taxierte Smith von oben bis unten. »Ist das in Washington die neueste Mode?«, fragte sie in gut verständlichem Englisch mit amerikanischem Akzent. Das verhaltene Lächeln wurde breiter.
    »Nur für Agenten in geheimer Mission.« Er lächelte zurück.
    Einer der Männer sagte zu Mahmout etwas in einer Sprache, die sich etwa so anhörte, wie Smith in Afghanistan die Usbeken der Nordallianz hatte sprechen hören.
    Mahmout antwortete und übersetzte für Smith. »Toktufan wollte wissen, wo Sie Ihre Waffen versteckt haben.
    Ich sagte ihm, Ihre Pistole haben Sie wahrscheinlich am Rücken im Gürtel stecken und Ihr Messer an der Wade.«
»Fast.« Mahmout lächelte. »Der andere Bursche da ist Mierkanmilia, und die große Frau, die wie eine Amerikanerin spricht, ist meine Schwester Alani. Sie und ihre Freundinnen werden aus Ihrem Gesicht das eines Uiguren machen, wenn es irgendwie geht. Außerdem haben sie uigurische Kleidung für Sie dabei.«
»Was werden Sie in der Zwischenzeit tun?«
»Mir mit meinen Freunden Gedanken machen, wo wir Sie an der Küste am besten hinbringen; dann müssen wir uns um eine Fahrgelegenheit kümmern und auch selbst wieder Uiguren werden.« Er deutete auf die zwei anderen Männer. »Jetzt überlassen wir Sie Alani.« Die drei schlüpften durch das Loch in der Wand und brachten das fehlende Stück von außen wieder an.
    Die Frauen berieten sich auf Uigurisch. Beziehungsweise überhäuften die zwei, die namenlos geblieben

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