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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Stephanie, irgendwelche Reaktionen? Probleme?«
    Auch deren Schiffe funkelten wie von Feuerwerk umgeben. Die anderen vier funkelten nicht. Martin dachte: Die Minen von diesen Schiffen sind nicht in der Atmosphäre explodiert.
    Stephanie Wing Feather antwortete: »Ich fühle mich ein bißchen schlecht. Wir könnten etwas Strahlung erwischt haben. Die Felder hätten sie abhalten sollen, aber da war eine solche Explosion von unseren Minen…«
    »Theresa?«
    »Ich bin okay. Ich bin etwas benommen, aber sonst okay.«
    Das erste Bombenschiff kam in die Schleuse. Der Haltemast, der von einer isolierenden Feldblase glühte, langte hin, um das Fahrzeug festzumachen.
    Hakim schaltete die Sternsphäre auf ein Bild des Waffenlagers um. Martin kniff die Augen zusammen.
    Die Kriegsmutter sagte: »Es besteht Gefahr von…«
    Die Zeit lief ab.
    Der Haltemast berührte Williams Bombenschiff. Die Sternsphäre füllte sich mit Licht und erlosch. In ihren Augen schwammen dunkle Blendflecken. Hakim fluchte laut auf arabisch.
    Eine heftige Erschütterung schleuderte die Crew gegen die Wände. Sofort entstanden zwischen ihnen Felder und bewahrten sie vor jedem Schaden. Aber schon hörte man Schmerzensschreie und sah Blutflecken.
    Anti-M, sagte Martins innere Stimme. Die Bombenschiffe und Minen waren in Antimaterie verwandelt worden.
    Die Sternsphäre flammte eine Sekunde lang wieder auf und zeigte einen Klumpen aus Trümmern, hell wie Fackeln, der durch das Waffenlager torkelte und überall, woran er stieß, heftige Explosionen und Schrapnelle auslöste. Der Bomber zerfiel in zischende, fauchende Scherben. Ambiplasma erfüllte das Waffenlager, und die Sphäre verschwand wieder.
    Martins Handy tönte von Warnungen und Meldungen – zu viele, um sie auf einmal zu projizieren. Das Schiff will etwas unternehmen, ohne uns zu konsultieren.
    Theresa sagte von draußen: »Das Waffenlager und die Hemisphäre verschwinden. Was ist geschehen?«
    Die anderen Bombenschiffe trugen zu dem Gebrabbel bei.
    Stephanie Wing Feather hörte man als letzte: »Schildkröte, die hintere Hemisphäre zerbricht…«
    Die Schildkröte rotierte heftig wie eine gewirbelte Hantel und beschleunigte sich außer Kontrolle. Mitteilungen seitens der Bomber hörten auf.
    Der Lärm, der jetzt durch die Schildkröte tönte, war mehr, als er ertragen konnte. Schreiend schloß Martin die Augen und erwartete den Tod.
    Die Schutzfelder um sie verschwanden jäh, und sie wurden zu einer gequälten Masse in eine Ecke der Cafeteria gedrückt. Arme, Knie, Köpfe und Rümpfe verklemmten sich gewaltsam ineinander wie durch Einwirkung eines gigantischen Spielzeugmachers. Knochen krachten, und blutiger Nebel stieg auf.
    Die Felder kamen wieder, preßten die Crew aber zusammen, außerstande, die Leute einzeln zu packen und getrennt zu tragen. Alles versagte. Die Steuerung war dahin. Sie konnten nichts sehen und fühlen außer ihren Quetschungen und Schmerzen.
    Das Schiff zuckte hin und her wie eine Schlange. Martin öffnete die Augen und versuchte vergeblich, sich zu bewegen. Er lag da, verknäuelt mit Andrew Jaguar, und wurde von hinten durch Hakim gedrückt. Martins Gesicht warf in der flackernden Dämmerung Kügelchen aus Blut gegen ein Schott. Es waren kaum zwei oder drei Sekunden vergangen. Er umklammerte immer noch sein Handy. Hakims Faust und Handy bohrten sich in seine Wade. Er konnte sich weder bewegen noch nachdenken.
    Alles war wieder tierisch geworden, zu Protoplasma.
    Angst und Blutgeruch. Druck wie von einer ungeheuren Hand preßte sie in die Wand der Cafeteria.
    Es tut mir leid.
    Theresa.
    William.
    Erleichterung. Gesegnetes Nichts.
     
    Ich nehme an, es hat uns auseinandergenommen und hierhergebracht, war sein erster Gedanke, als er erwachte und sich von einem grünen Netz und leicht pulsierendem Feld umgeben fühlte. In dem Feld hängend, sein ganzer Körper eine riesige Beule. Medizinische Roboter, wie kleine goldene Würmer hin und her flitzend, berührten sein wundes Fleisch. Sein Mund war trocken, aber nicht ausgedörrt. Seine Schädeldecke brannte.
    Sie hingen alle in Finsternis. Eine kühle Brise berührte die Haare auf seinem Kopf und seiner Brust. Einen Augenblick lang dachte Martin, er sei tot und die Körper zum Ausstoßen in den Weltraum bereitgelegt. Aber die grünen Felder pulsierten sanft, und Tuer machten sich um sie herum zu schaffen. Er konnte die Gesichter nicht sehen oder gar identifizieren, noch alle Körper zählen, die so dahingen.
    William ist tot. Und

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