Der Angriff
Monitor und die Überwachungskameras kümmern kannst?«, fragte Rapp.
»Ja«, erwiderte Adams und nickte.
»Gut. Dann kann ich nach unvorhergesehenen Dingen Ausschau halten«, sagte Rapp und nahm so viele von den Überwachungsgeräten aus der Gürteltasche heraus, dass noch genau fünf Stück übrig waren. Er reichte Adams die Gürteltasche und zeigte auf den Plan. »Wir bringen sie an den fünf Punkten an, die du vorgeschlagen hast.« Rapp half Adams, sich den Monitor umzuhängen, und kümmerte sich dann um seine eigene Ausrüstung.
Als er seine Maschinenpistole aufhob, fragte Anna Rielly: »Ist das eine MP-5?«
Rapp sah überrascht auf. »Nahe dran. Es ist eine MP-10. Woher kennen Sie sich so gut mit Waffen aus?«
»Mein Dad ist Polizist in Chicago.«
»Verstehe.«
»Was haben Sie jetzt vor?«, fragte Anna.
»Ich werde mich ein wenig umsehen.«
»Wo?«
Rapp legte die Maschinenpistole auf den Boden. »Sie stellen vielleicht Fragen.«
»Ich bin Reporterin. Das gehört zu meinem Job.«
Rapp nickte stirnrunzelnd, so als hätte man ihn soeben an etwas ziemlich Unangenehmes erinnert.
Anna Rielly sah seinen säuerlichen Gesichtsausdruck und fragte: »Haben Sie etwas gegen Journalisten?«
»Normalerweise nicht«, antwortete Rapp achselzuckend. »Aber unter den momentanen Umständen könnte es da ein paar Probleme geben.«
»Was für Probleme denn?«
»Weil Sie, wenn die Sache hier vorbei ist, wahrscheinlich eine ganze Menge zu berichten haben werden.«
»Ich habe Ihnen sehr viel zu verdanken. Ich würde nie über etwas berichten, wenn Sie etwas dagegen hätten.«
»Was ist, wenn ich nicht will, dass Sie auch nur ein einziges Wort über die Sache hier publizieren werden? Und wenn ich will, dass Sie so tun, als wären wir uns nie begegnet und als wäre das Ganze überhaupt nicht passiert?«
»Das können Sie nicht von mir verlangen.«
»Dann haben wir ein Problem.«
Sie sah ihn an und fragte sich, warum er ein solches Geheimnis aus alldem machen wollte. »Für wen arbeiten Sie?«, fragte sie wieder.
»Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
»Ich würde es wirklich gern wissen.«
»Das ändert auch nichts daran, dass ich’s Ihnen nicht sagen kann.«
»Dann muss es die CIA sein«, sagte Anna und musterte ihn aufmerksam. Er zeigte keinerlei Reaktion. »Es muss die CIA sein, sonst könnten Sie es mir sagen.«
»Stimmt nicht. Kann ich mich darauf verlassen, dass Sie Ihr Wort halten?«
»Ja.«
»Gut. Dann erzähle ich Ihnen vielleicht irgendwann einmal meine Lebensgeschichte, falls wir lebend hier rauskommen«, sagte Rapp lächelnd.
Anna erwiderte sein Lächeln und nickte. »Dann arbeiten Sie also für die CIA.«
»Das habe ich nicht gesagt.« Rapp schüttelte den Kopf.
Irene Kennedy überkam eine dunkle Vorahnung, während sie an General Floods Schreibtisch stand und telefonierte. Am anderen Ende der Leitung war Oberst Fine vom israelischen Geheimdienst Mossad. Fine hatte Dr. Kennedy eben einige kurze Informationen hinsichtlich der drei Namen übermittelt, zu denen sie etwas hatte wissen wollen. Über die ersten beiden Terroristen hatte sie nichts Überraschendes erfahren, doch mit dem dritten verhielt es sich ganz anders. Irene Kennedy war überaus neugierig, wer dieser Mustafa Yassin war. Der Oberst hatte Informationen über drei Männer dieses Namens gefunden. Der erste war ein siebenundfünfzigjähriger Offizier der jordanischen Armee, und der zweite ein achtzehn Jahre alter mutmaßlicher palästinensischer Widerstandskämpfer.
Als Oberst Fine mit seinem Bericht über die betreffenden Personen fertig war, fragte Irene: »Könnten Sie die Informationen über den letzten Yassin bitte noch einmal wiederholen?«
»Sicher, aber ich muss dazusagen, dass Yassin hier bei uns ein sehr häufiger Name ist – also könnte es durchaus sein, dass es sich bei ihm nicht um den Richtigen handelt. Der dritte Mustafa Yassin ist Iraker. Wir wissen nicht viel über ihn – aber bei den wenigen Informationen, die wir haben, geht es immer irgendwie um die irakische Invasion in Kuwait. Seit damals gibt es nur ein neues Detail. Er ist auch als ›Dieb von Bagdad‹ bekannt. Als die Iraker in Kuwait einmarschierten und mit ihren Plünderungen begannen, da hatte dieser Yassin die Aufgabe, möglichst viele Banktresore aufzubrechen.«
»Was haben Sie sonst noch über ihn?«, fragte Irene Kennedy.
»Nicht viel, aber über den Kerl brauchen Sie sich wohl keine Sorgen zu machen. Ich würde annehmen, dass Aziz den
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