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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Betrachtung weiter: »Natürlich wird sie dann nicht mehr so hübsch sein. Jetzt sieht sie nach dem aus, was sie ist, nur eine billige Vierdollarhure. Meine Mutter hat gesagt, dass sie eine ist, und meine Mutter hatte recht.«
    »Lassen Sie sie frei, Clayton«, sagte ich. »Bitte.«
    »Ich möchte sie laufen lassen. Nachdem ich sie gezeichnet habe, möchte ich das. Aber es gibt da eine Sache, von der ich ihr schon erzählt habe, Mr. Amberson. Ich werde einen von euch beiden umbringen. Sie hat mich meinen Job gekostet, müssen Sie wissen; ich musste kündigen und mich in einer Klinik mit Elektroschocks behandeln lassen, sonst hätten sie mich verhaftet.« Er machte eine Pause. »Ich habe ein Mädchen die Treppe runtergestoßen. Es hat versucht, mich zu berühren. Alles die Schuld dieser Schlampe, die jetzt hier sitzt und sich den Schoß vollblutet. Auch ich habe Blut an den Händen. Ich werde ein Desinfektionsmittel brauchen.« Darauf lachte er.
    »Clayton …«
    »Ich gebe Ihnen dreieinhalb Stunden Zeit, Stecher. Bis halb acht. Dann verpasse ich ihr zwei Kugeln. Eine in den Bauch und eine in ihre dreckige Fotze.«
    Im Hintergrund hörte ich Sadie schreien: »Tu das nicht, Jacob!«
    » SCHNAUZE! «, brüllte Clayton sie an. » HALT’S MAUL! « Dann fragte er mich in erschreckend lockerem Plauderton: »Wer ist Jacob?«
    »Ich«, sagte ich. »Das ist mein zweiter Vorname.«
    »Nennt sie Sie so im Bett, wenn sie Ihnen den Schwanz lutscht, Stecher?«
    »Clayton«, sagte ich. »Johnny. Überlegen Sie, was Sie tun.«
    »Darüber habe ich über ein Jahr lang nachgedacht. Darüber nachgedacht und davon geträumt. In der elektrischen Klinik haben sie mich mit Schocks behandelt, wissen Sie. Sie haben gesagt, sie würden die Träume stoppen, aber das haben sie nicht getan. Sie haben sie verschlimmert.«
    »Wie schlimm ist die Wunde? Lassen Sie mich mit ihr reden.«
    »Nein.«
    »Wenn Sie mich mit ihr reden lassen, tue ich, was Sie verlangen. Wenn Sie sich weigern, tue ich es ganz sicher nicht. Sind Sie von Ihrer Schocktherapie zu bekloppt, das zu kapieren?«
    Anscheinend war er das nicht. Ich hörte ein Schlurfen, dann war Sadie am Apparat. Ihre Stimme klang schwach und zittrig. »Es ist schlimm, aber ich werd’s überleben.« Sie senkte die Stimme. »Er hat mein Auge nur knapp ver…«
    Dann war wieder Clayton zu hören. »Sehen Sie? Ihr kleines Flittchen ist okay. Sie springen also in Ihren aufgemotzten Chevrolet und fahren hier raus, so schnell die Räder rollen können, wie wäre das? Aber hören Sie mir gut zu, Mr. George Jacob Amberson Stecher. Wenn Sie die Polizei anrufen, wenn ich ein einziges rotes oder blaues Blinklicht sehe, erschieße ich erst diese Schlampe und dann mich selbst. Glauben Sie mir das?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich sehe hier eine Gleichung mit gleich großen Seiten: der Stecher und die Nutte. Ich stehe in der Mitte. Ich bin das Gleichheitszeichen, Amberson, aber Sie müssen entscheiden. Welche Seite wird weggekürzt? Das ist Ihre Entscheidung.«
    »Nein!«, kreischte Sadie. »Tu’s nicht! Wenn du herkommst, bringt er nur uns bei…«
    In meinem Hörer klickte es.
    5
    Ich habe bisher die Wahrheit erzählt und werde sie weiterhin erzählen, auch wenn sie mich in denkbar schlechtem Licht erscheinen lässt: Als meine gefühllose Hand den Hörer auflegte, war mein erster Gedanke, dass er sich geirrt hatte, weil die Seiten nicht ausgeglichen waren. In einer Waagschale lag eine attraktive Highschool-Bibliothekarin. In der anderen ein Mann, der die Zukunft kannte und sie – zumindest theoretisch – ändern konnte. Eine Sekunde lang spielte ich irgendwie tatsächlich mit dem Gedanken, Sadie zu opfern und quer durch die Stadt zu fahren, um die zwischen Oak Lawn Avenue und Turtle Creek Boulevard verlaufende Gasse zu beobachten und festzustellen, ob der Mann, der die amerikanische Geschichte ändern würde, diesmal allein war.
    Dann setzte ich mich in meinen Chevy, um nach Jodie zu fahren. Sobald ich auf dem Highway 77 war, brachte ich die Tachonadel auf siebzig Meilen und hielt sie dort. Unterwegs öffnete ich die Laschen meiner Aktentasche, holte meinen Revolver heraus und ließ ihn in die Innentasche meines Sportsakkos gleiten.
    Inzwischen war mir klar, dass ich Dekes Hilfe brauchte. Er war zwar alt und nicht mehr ganz sicher auf den Beinen, aber es gab einfach niemand andres. Und er würde hineingezogen werden wollen, sagte ich mir. Auch er liebte Sadie. Das merkte man ihm an, wenn er sie nur ansah.
    Und er hat

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