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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Innersten der CIA ausgeheckte komplizierte Verschwörung gewesen? Nein. Es amüsierte ihn nur, sich unters Volk zu mischen. Das taten auch die Wut und die Enttäuschung, die aus dem Dampfkochtopf von Lees gestörter Persönlichkeit hochkochten.
    »Bitte«, flüsterte de Mohrenschildt.
    »Ich bin zufrieden. Aber passen Sie auf, Sie Schaumschläger: Sie werden sich nie mehr mit Lee Oswald treffen. Sie werden nie mehr mit ihm telefonieren. Sie werden seiner Frau, seiner Mutter, George Bouhe oder irgendeinem der übrigen Emigranten nie ein Sterbenswörtchen von diesem Gespräch erzählen. Haben Sie verstanden?«
    »Ja. Vollkommen. Er hat ohnehin angefangen, mich zu langweilen.«
    »Nicht halb so sehr, wie Sie mich langweilen. Falls ich jemals herausfinden sollte, dass Sie wieder mit Lee geredet haben, lege ich Sie um. Capisce? «
    »Ja. Und die Bohrlizenzen …?«
    »Jemand nimmt Verbindung mit Ihnen auf. Verschwinden Sie jetzt aus meinem Wagen.«
    Das tat er eiligst. Sobald er hinter den Steuer des Caddys saß, streckte ich wieder die linke Hand aus dem Fenster. Statt ihn heranzuwinken, zeigte ich diesmal in Richtung Mercedes Street. Er fuhr dankbar davon.
    Ich blieb noch eine Weile, wo ich war, und las den Zeitungsausschnitt, den er in der Eile vergessen hatte mitzunehmen, ein zweites Mal durch. Das Ehepaar de Mohrenschildt und Jack Ruby mit erhobenen Gläsern. War das doch ein Hinweis auf eine Verschwörung? Die Stahlhelmfraktion, die an Dinge wie aus Gullys auftauchende Schützen und Oswald-Doppelgänger glaubte, hätte das vermutlich gedacht, aber ich wusste es besser. Es war nur eine weitere harmonische Schwingung. Ich befand mich im Land des Einst, in dem alles echote.
    Ich hatte das Gefühl, Al Templetons noch verbliebene Ungewissheit weitgehend ausgeräumt zu haben. Am 3. Oktober 1963 würde Oswald nach Dallas zurückkommen. Den Aufzeichnungen von Al nach würde er Mitte Oktober im Schulbuchlager als gewöhnlicher Arbeiter anfangen. Nur würde es dazu nicht mehr kommen, weil ich irgendwann zwischen dem Dritten und dem Sechzehnten seine miserable, gefährliche Existenz beenden würde.
    5
    Am Morgen des 7. August durfte ich Sadie aus dem Krankenhaus holen. Auf der Heimfahrt nach Jodie war sie schweigsam. Ich merkte, dass sie weiter ziemliche Schmerzen hatte, aber sie ließ ihre linke Hand für den Großteil der Fahrt vertraulich auf meinem Oberschenkel ruhen. Als wir an der großen Werbetafel der Denholm Lions vom Highway 77 abbogen, sagte sie: »Im September gehe ich in die Schule zurück.«
    »Bestimmt?«
    »Ja. Wenn ich in der Grange vor der ganzen Stadt stehen konnte, müsste ich es auch schaffen, in der Schulbibliothek vor ein paar Schülern zu stehen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass wir das Geld brauchen werden. Falls du nicht irgendeine Einkommensquelle hast, von der ich nichts weiß, musst du fast abgebrannt sein. Durch meine Schuld.«
    »Ich müsste Ende des Monats eigentlich wieder zu etwas Geld kommen.«
    »Nach dem Kampf?«
    Ich nickte.
    »Gut. Und ich muss mir das Geflüster und Gekicher ohnehin nicht lange anhören. Denn wenn du gehst, komme ich mit.« Sie hielt inne. »Wenn du das noch willst.«
    »Sadie, das ist alles, was ich mir wünsche.«
    Wir bogen in die Main Street ein. Jem Needham beendete gerade seine Runde mit dem Milchlaster. Vor der Bäckerei legte Bill Gavery unter dünnem Baumwollstoff frisch gebackene Brotlaibe aus. Aus einem vorbeifahrenden Auto sangen Jan and Dean, in Surf City gebe es für jeden Jungen zwei Mädchen.
    »Wird sie mir gefallen, Jake? Deine Welt?«
    »Das hoffe ich, Schatz.«
    »Ist sie sehr anders?«
    Ich lächelte. »Die Leute zahlen mehr für Benzin und haben mehr Knöpfe zu drücken. Sonst ist sie ziemlich gleich.«
    6
    Jener heiße August kam Flitterwochen so nahe, wie wir es je bewerkstelligen konnten, und es war wundervoll. Jegliche Vortäuschung, dass ich bei Deke Simmons wohnte, ging ziemlich den Bach hinunter, obwohl ich weiter darauf achtete, dass mein Wagen nachts in seiner Einfahrt stand.
    Sadie erholte sich recht schnell von dem letzten Eingriff, und obwohl ihr Lid herabhing und ihre Wange stark vernarbt und tief eingesunken war, wo Claytons Messer bis in den Mund geschnitten hatte, war die Verbesserung unübersehbar. Ellerton und sein Team hatten mit ihren beschränkten Mitteln ihr Bestes getan.
    Wir lasen nebeneinander auf dem Sofa, während ihr Ventilator uns die Haare nach hinten wehte: Sadie Die Clique, ich Juda, der Unberühmte. Wir

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