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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Jahres 1948 anspielte, die er mit lächerlichen siebenundachtzig Stimmen Vorsprung denkbar knapp für sich entschieden hatte. Das war längst Geschichte, aber die Langlebigkeit seines Spitznamens sagte viel darüber aus, welche gemischten Gefühle die Texaner für ihn hegten. Kennedys – und natürlich Jackies – Aufgabe würde es sein, Erdrutsch-Lyndon und dem texanischen Gouverneur John Connally zu helfen, die Getreuen zu motivieren.
    »Sieh dir das an«, sagte Sadie und fuhr die Route mit dem Zeigefinger nach. »Straße um Straße die Main Street entlang. Dann die Houston Street. In diesem Abschnitt stehen überall hohe Gebäude. Lauert der Attentäter an der Main Street? Das muss er praktisch, findest du nicht auch?«
    Ich hörte kaum zu, weil ich etwas anderes gesehen hatte. »Sieh mal, Sadie, die Autokolonne fährt auch über den Turtle Creek Boulevard!«
    Ihre Augen blitzten. »Passiert es dort, glaubst du?«
    Ich schüttelte zweifelnd den Kopf. Vermutlich nicht, aber ich wusste irgendetwas über den Turtle Creek Boulevard, und es musste mit dem Mann zusammenhängen, den aufzuhalten ich hergekom men war. Während ich darüber nachdachte, tauchte eine weitere Information auf.
    »Er wollte das Gewehr verstecken und es sich später zurückholen.«
    » Wo verstecken?«
    »Das spielt keine Rolle, weil dieser Teil schon passiert ist. Der ist schon Vergangenheit.« Ich schlug mir die Hände vors Gesicht, weil mich das Licht im Zimmer plötzlich blendete.
    »Hör jetzt auf, darüber nachzugrübeln«, sagte sie und zog mir die Zeitung weg. »Entspann dich, sonst kriegst du wieder Kopfschmerzen und brauchst eine dieser Pillen. Die machen dich ganz benommen.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich weiß.«
    »Du brauchst Kaffee. Starken Kaffee.«
    Sie ging in die Küche, um welchen zu kochen. Als sie zurückkam, schnarchte ich. Ich schlief fast drei Stunden lang und wäre wohl noch länger im Tiefschlaf geblieben, aber sie rüttelte mich wach. »Woran erinnerst du dich von deiner Ankunft in Dallas als Letztes?«
    »Ich erinnere mich an nichts .«
    »Wo bist du untergekommen? In einem Hotel? In einem Autohof? In einem möblierten Zimmer?«
    Einen Augenblick lang hatte ich nebelhafte Erinnerungen an einen Innenhof und viele Fenster. Ein Portier? Schon möglich. Dann waren sie weg. Die Kopfschmerzen wurden stärker.
    »Weiß ich nicht. Ich erinnere mich nur daran, die Staatsgrenze auf dem Highway 20 passiert und eine Werbetafel für Barbecue gesehen zu haben. Und das war weit vor Dallas.«
    »Ich weiß, aber wir brauchen nicht dorthin zurückzufahren, denn wenn du auf dem Highway 20 warst, bist du auf ihm geblieben.« Sie sah auf ihre Uhr. »Heute ist es schon zu spät, aber morgen machen wir einen kleinen Sonntagsausflug mit dem Auto.«
    »Das klappt wahrscheinlich nicht.« Aber ich spürte trotzdem etwas aufkeimende Hoffnung.
    Sie blieb über Nacht, und am nächsten Morgen verließen wir Dallas auf dem Honeybee Highway, wie ihn die Einheimischen nannten, und fuhren nach Osten in Richtung Louisiana. Sadie saß hinter dem Steuer. Sie fuhr bis Terrell, verließ dort den Highway 20 und wendete auf dem mit Schlaglöchern übersäten, unbefestigten Parkplatz einer Kirche am Straßenrand. Wie die Anschlagtafel auf dem verdorrten Rasen verkündete, hatte das Gotteshaus den schönen Namen Blut des Erlösers. Unter dem Namen stand eine Botschaft in weißen Klebebuchstaben. Sie sollte HABEN SIE HEUTE DAS WORT DES ALLMÄCHTIGEN GOTTES GELESEN? lauten, aber weil ein paar Buchstaben abgefallen waren, stand dort: H A BEN SIE HE U TE DAS WORT DES AL L MÄCHTIGEN GOTTES G E LESEN?
    Sadie musterte mich mit beunruhigtem Blick. »Kannst du zurückfahren, Schatz?«
    Das traute ich mir zu. Die Straße führte geradeaus, und der Chevy hatte ein Automatikgetriebe. Ich würde mein steifes, linkes Bein gar nicht benutzen müssen. Das einzige Problem war …
    »Sadie?«, sagte ich, als ich mich zum ersten Mal seit August wieder ans Steuer setzte und den Fahrersitz ganz zurückfuhr.
    »Ja?«
    »Wenn ich einschlafe, greifst du ins Steuer und schaltest die Zündung aus, okay?«
    Sie lächelte nervös. »Ist doch klar.«
    Ich sah in beide Richtungen, dann fuhr ich auf den Highway. Anfangs traute ich mich nicht, viel schneller als fünfundvierzig zu fahren, aber an diesem Sonntagnachmittag hatten wir die Straße ziemlich für uns. Allmählich entspannte ich mich.
    »Sieh die Sache ganz locker, Jake. Versuch nicht mit Gewalt, dich an irgendwas zu erinnern, lass es

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