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Der Apfel fällt nicht weit vom Mann

Der Apfel fällt nicht weit vom Mann

Titel: Der Apfel fällt nicht weit vom Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Verantwortung übernehmen ...«
    »Papa übernimmt immer Verantwortung!«, protestierte Flora.
    »Ja, Heinrich ist anders.« Beruhigend tätschelte Susan Flora den Arm. »Das wissen wir ja alle. Ich meinte die anderen ...«
    »Ich habe nein gesagt, Susan.« Judy verschränkte die Arme. »Ich werd mich doch nicht wegen Geld streiten! Für meine Mädchen hätte es viel mehr Wert, wenn ihre Väter ihnen Zeit und Zuwendung schenken würden!«
    Seufzend verdrehte Susan die Augen. »Ich verstehe, was du sagst, und das ist bewundernswert, wirklich, aber wir müssen doch praktisch denken. Ja, die Liebe und die emotionale Unterstützung ihrer Väter hat den Mädchen sehr gefehlt – außer dir, Flora«, fügte Susan rasch hinzu, als Flora wieder den Mund zum Widerspruch öffnete. »Aber im Moment brauchen sie doch vor allem anderen ein dichtes Dach über dem Kopf, Schuhe an den Füßen, Essen auf dem Tisch und ihre Schwester bei sich daheim, wo sie auch gern sein möchte.«
    Susan hielt inne und schaute zu Gypsy hinüber, die mit großen Augen am Ende des Tisches saß und alles wie ein Schwamm aufsaugte.
    »Gypsy, sei ein Engel und tu uns einen ganz großen Gefallen ... kannst du mal rausgehen und nach Pip gucken?«
    Zögernd schaute Gypsy ihre Tante und ihre Mutter an, doch als Susan sie ermutigend anstrahlte, nickte sie widerstrebend.
    Sobald das Mädchen aus der Tür war, wandte Susan sich wieder an ihre Schwester.
    »Rede doch mal mit Gypsys Vater, der schuldet dir wahrscheinlich so viel Unterhalt wie Raphael an Vermögen mitgenommen hat ... oder sogar noch mehr. Und dabei könnte er sich monatliche Unterhaltszahlungen durchaus leisten. So viel gibt der Mann doch an einem einzigen Abend in St. Tropez aus – nur für Champagner! Das hab ich in der Zeitung gelesen.«
    »Und wir alle wissen, dass man nicht alles glauben soll, was in der Zeitung steht.«
    »Mag ja sein, aber wir alle wissen auch, dass er wirklich nicht am Hungertuch nagt.«
    »Ich kann das nicht, Susan.«
    »Ach komm, Judy, ist Pip es denn nicht wert, dass du jetzt mal über deinen Schatten springst?«
    Judy seufzte und nickte widerstrebend.
    »Doch, natürlich – ich denk drüber nach ... und jetzt muss ich zur Arbeit.«
    »Aber Freitagabend arbeitest du doch gar nicht.«
    »Ab jetzt schon.« Mit zusammengepressten Lippen lächelte Judy entschuldigend. »Und morgen früh bin ich im Sand Martin, könntest du dich da um die Mädchen kümmern?«
    »Klar, mache ich, aber es hilft ihnen auch nicht, wenn du dich totschuftest, Judy. Du arbeitest zu viel.« Susan zog die Brauen zusammen, aber ihre Schwester schüttelte den Kopf.
    »Du irrst, Susan, ich arbeite noch längst nicht genug ... wenn man bedenkt, dass ich uns diese ganze Geschichte eingebrockt habe.«
    Später an diesem Abend schloss Pip die Tür zu Pops Cottage auf. Mit einem Gefühl, als würde sie unbefugt in ein fremdes Haus eindringen, wanderte sie von Zimmer zu Zimmer und suchte – sie wusste selbst nicht, nach was. Er hatte kaum Spuren hinterlassen. Oben legte sie sich auf das Bett, das sie noch vor zwei Nächten mit ihm geteilt hatte. Die Laken rochen noch nach ihm. Pip schloss die Augen und atmete tief ein.
    Viel später an diesem Abend wedelte Anthony Geddes unten im Fisherman’s Boot mit einem Bündel Geldscheine.
    »Die Runde geht auf mich!«
    Diesen Satz hatte er nicht mehr gerufen, seit er damals in einer angesagten Galerie in Südfrankreich eine gesamte Ausstellung verkauft hatte.
    »Champagner für alle!«, schob er nach, und sein Grinsen war so breit, dass es ihm fast die Mundwinkel zerriss.
    Es war eine extravagante Geste, aber Anthony feierte mehr als seine Siegerschleife. Soeben hatte er »Aphrodite« verkauft, für einen Preis, der sich durchaus sehen lassen konnte.
    Opal umarmte die erschöpfte Judy und drückte ihr ein Glas Champagner in die Hand.
    »Hier, meine Liebe, lass es dir schmecken, und dann ab nach Hause zu deinen Mädels.«
    »Aber die Abendschicht ist doch noch nicht vorbei.« Judy warf einen Blick auf die Wanduhr, die zehn nach zehn zeigte.
    »Für dich wohl, Judy.« Opal lächelte freundlich. »Los, fahr nach Hause, und schlaf mal tüchtig, wir kommen jetzt allein klar.«
    Als die dankbare Judy verschwunden war, griff Opal sich zwei weitere Champagnergläser. Eins reichte sie Dudley, aus dem anderen trank sie selbst ein Schlückchen.
    »Aber du trinkst doch eigentlich nichts«, bemerkte Dudley, als das Schlückchen zu einem ordentlichen Schluck wurde, mit dem

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