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Der Archipel in Flammen

Titel: Der Archipel in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Speronare in See gestochen, mit zwei Passagieren, auf die sie eine Zeitlang im Hafen gewartet habe, von denen sie unter der Hand gemietet worden sei. Aber das war bloß ein ganz unbestimmter Wink. Zudem sollte bald ein gewisses Zusammenfallen von Umständen und Tagen dem jungen Offizier Grund zu neuen Befürchtungen geben.
    Bei seiner Rückkunft nach Korfu erfuhr er nämlich, daß auch die Sakolewa den Hafen verlassen hätte. Was bei dieser Nachricht am schwersten wog, war, daß dies am selben Tage geschehen war, an welchem Hadschina Elisundo verschwunden war. War zwischen diesen beiden Vorfällen ein Zusammenhang zu erblicken? War das junge Mädchen zusammen mit Xaris in einen Hinterhalt gelockt und gewaltsam hinweggeführt worden? Befand sie sich jetzt in der Gewalt des Kapitäns der "Karysta"?
    Dieser Gedanke brach Henry d'Albaret das Herz. Aber was tun? an welchem Punkte der Erde Nikolas Starkos aufsuchen? was war denn eigentlich dieser Abenteurer? Die "Karysta", von der niemand wußte, woher sie gekommen, noch wohin sie gegangen war, durfte schließlich mit Fug und Recht als verdächtiges Schiff gelten! Indessen wies der junge Offizier, sobald er erst wieder Herr seiner Sinne war, solchen Gedanken weit von sich. Da sich Hadschina Elisundo seiner für unwürdig erklärte, da sie ihn nicht wiedersehen mochte, lag die Annahme doch bloß nahe, daß sie sich unter dem Schutze ihres getreuen Xaris freiwillig entfernt hatte.
    Und wenn dem so war, dann würde, dann müßte es schließlich Henry d'Albaret beschieden sein, sie wiederzufinden. Vielleicht hatte ihr Patriotismus sie in den Kampf getrieben, der um das Schicksal ihrer Heimat wütete? vielleicht trug sie sich mit dem Gedanken, jenes ungeheure Vermögen, über das sie jetzt freie Verfügung hatte, in den Dienst des Unabhängigkeitskrieges zu stellen? und warum hätte sie es den griechischen Heldinnen, einer Andronika und anderen, nicht gleichtun, warum ihnen nicht auf den Kriegsschauplatz folgen sollen, da sie ihnen doch schrankenlose Bewunderung zollte?! So kam es, daß Henry d'Albaret, fest überzeugt, daß Hadschina Elisundo nicht mehr in Korfu weile, auf den Entschluß geriet, wieder in das Philhellenen-Korps einzutreten. Oberst Fabvier stand in Scio mit seinen Regularen; dorthin zu eilen, beschloß Henry; er verließ die ionischen Inseln, passierte Nordgriechenland, die Meerbusen von Patras und Lepanto, schiffte sich im Meerbusen von Aegina ein, entrann, nicht immer ohne Mühe, Korsaren, die das Meer der Kykladen unsicher machten, und landete nach ziemlich schneller Ueberfahrt in Scio.
    Oberst Fabvier nahm den jungen Offizier aufs herzlichste bei sich auf: ein Beweis dafür, in welch hoher Achtung er bei ihm stand. Dem tapferen und kühnen Soldaten galt er nicht bloß als treuer Waffengefährte, sondern auch als sicherer, verläßlicher Freund, dem er sein Herz ausschütten, seinen Verdruß und Kummer beichten konnte, und an beidem litt er wahrlich keinen Mangel! Die Disziplinlosigkeit der Irregulären, die zu dem Expeditionskorps eine bedeutende Kopfzahl stellten, der geringe, zumeist überhaupt nicht bezahlte Sold, die von den Skioten selbst heraufbeschworenen Verdrießlichkeiten: dies alles behinderte ihn und verschleppte sein Vorgehen.
    Trotz alledem war mit der Belagerung der Citadelle begonnen worden. Aber Henry d'Albaret kam noch früh genug, um an der Eröffnung der Laufgräben teilzunehmen. Zweimal schon hatten die verbündeten Mächte an den Obersten die Aufforderung gerichtet, seine Zurüstungen einzustellen; der Oberst aber, der die offne Unterstützung der hellenischen Regierung hinter sich hatte, trug diesen Aufforderungen keine Rechnung, sondern fuhr in dem begonnenen Werk unerschütterlich fort.
    Bald wurde die bloße Belagerung zur Blockade, wenigstens in gewissem Maße, erweitert. Leider ließ sich dieselbe nicht vollständig durchführen, so daß die Belagerten noch immer Proviant und Munition erneuern konnten. Vielleicht wäre es aber schließlich Fabvier gelungen, die Citadelle zu Falle zu bringen, hätte sich nicht schließlich sein Korps, von Hungersnot täglich stärker mitgenommen, über die ganze Insel zerstreut, um zu plündern und Proviant herbeizuschaffen. Unter solchen Umständen war es schließlich kein Wunder, daß es den Türken mit fünf Schiffen gelang, die Einfahrt in den Hafen von Scio zu erzwingen und den Belagerten einen Sukkurs von 2500 Mann zuzuführen. Allerdings kam kurz nachher auch Miaulis mit seinem Geschwader

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