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Der Architekt

Der Architekt

Titel: Der Architekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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ihn schon am Telefon. Aber der Name sagt mir nichts.«
    »Nein?« Nicht verunsichern lassen! »Da haben Sie was verpasst. Ein Bär von einem Mann. Man spricht doch von Baulöwen? So einer ist Noack«, erfand Ben munter drauflos. »Er spekuliert, kauft Grundstücke in besten Lagen, entwickelt sie, baut darauf, alles aus eigener Tasche. Und dann verkauft er die Gebäude, manchmal Hunderte von Wohnungen. Es ist ein hochriskantes Geschäft, und er versteht es besser als jeder andere.« Das musste doch die Art von Klientel sein, die sie kannte.
    Sie sah ihn an, schien nachzudenken. Natürlich war unklar, wie er auf sie gekommen war, wenn sie Noack nicht kannte.
    »Ich dachte, er wäre Ihnen schon einmal persönlich begegnet«, fuhr Ben fort. »Aber es kann natürlich auch sein, dass er nur von Ihnen gehört hat.«
    »Was wollen Sie, Herr Jacoby?«
    Das war direkt. Ben lächelte. »Gleich, gleich, Frau Behringer. Entschuldigen Sie, dass ich mich so unklar ausdrücke.« Er hob die Hand, machte dem Kellner ein Zeichen. »Möchten Sie vielleicht einen Aperitif, ein Glas Champagner?«
    »Warum nicht.« Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch, verschränkte die Finger ineinander und legte das Kinn auf die so entstandene Fläche.
    »Es geht um ein Essen, nächste Woche«, sagte Ben, nachdem er zwei Gläser Champagner bestellt hatte. »Ein Geschäftsessen, hier in Berlin. Die Einzelheiten will ich Ihnen ersparen. Nichts Besonderes, es wird sicher sehr nett werden. Die beiden Herren, mit denen ich mich treffe, werden ihre Frauen mitbringen. Und ich habe keine Lust, als Einziger ohne Begleitung zu kommen. Würden Sie mir Gesellschaft leisten?«
    Einigermaßen zufrieden mit sich sah er sie an. In seinen Ohren hatte es überzeugend geklungen. Weiter hinten in seinem Kopf gab es zwar eine Stimme, die ihm zuraunte, dass er es sich nur immer schwerer machte, je länger er ihr etwas vorspielte. Aber er wollte auf diese Stimme nicht hören.
    »Wann wäre das?« Sie hatte das Kinn von den Händen gehoben, die Ellbogen aber auf dem Tisch gelassen.
    »Nächsten Mittwoch. Um acht. Der Fahrer würde Sie wieder abholen.«
    Sie griff nach ihrer Handtasche, holte ein kleines Handy hervor, tippte ein wenig darauf herum. »Ja, das ließe sich machen«, sagte sie vorsichtig und legte das Gerät neben sich auf den Tisch.
    »Großartig!« Ben lehnte sich zurück. »Wie handhaben Sie Ihr Honorar?«
    Sie lächelte, und ihre schönen Augen funkelten. »Haben Sie eine Mailadresse? Dann kann ich Ihnen die Kontoverbindung mailen. Oder auch nachher per SMS schicken.«
    »Das Gleiche gilt für heute, nehme ich an.«
    »Ja.«
    »Gut«, sagte Ben, dachte, dass er jetzt zum entscheidenden Schlag ausholen musste – und tat es. »Ich könnte Ihnen den Betrag für beide Aufträge natürlich auch bar aushändigen, das wäre mir fast lieber.«
    Sie schien fast ein wenig zusammenzuzucken. »Nicht hier am Tisch!«
    »Natürlich nicht«, beruhigte er sie. »Ich habe ein Zimmer hier im Hotel.« Er musste sie nicht ansehen, um zu wissen, wonach das klang. »Verstehen Sie mich nicht falsch«, beeilte Ben sich hinzuzufügen. »Es gibt noch ein paar Einzelheiten, die ich ganz gern besprechen würde.« Er sah sich um. »In einem ruhigeren Rahmen.«
    Der Kellner trat mit den Gläsern und der Flasche Champagner an ihren Tisch. Ben lehnte sich zurück, damit er die Gläser hinstellen konnte. Im gleichen Augenblick war ein Handyklingeln zu hören. Das kenne ich, dachte Ben, irgendeiner hat wieder vergessen, sein Handy auszuschalten.
    »Danke.«
    Er nickte dem Kellner zu, beobachtete, wie der Champagner in Lillians Glas floss, aufsprudelte, sich wieder setzte – während das Handy erneut klingelte.
    »Ach so!«
    Erschrocken griff Ben in die Tasche seines Jacketts. Als er endlich das Telefon in der Hand hielt, klingelte es zum dritten Mal. Diesmal war der Ton jedoch unvergleichlich viel durchdringender, es dröhnte geradezu in seinen Ohren.
    »Entschuldigen Sie.« Er warf Lillian einen Blick zu, spürte, wie der Kellner versuchte, ruhig die Gläser weiter vollzuschenken, sah aufs Display. Es war eine Nummer, die er erst vor ein paar Tagen eingetippt hatte. Sophie Voss.
    Es klingelte erneut. Der Kellner sah ihn an. Wenn ich sie wegdrücke, muss ich das erklären, schoss es Ben durch den Kopf. Er streckte dem Kellner die Handfläche entgegen, als wolle er Protest im Vorhinein beschwichtigen, und nahm den Anruf an.
    »Sophie? Entschuldige, ich bin gerade in einer Besprechung. Kann

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