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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Friedrichstraße in Richtung Norden. Als sie den Fluss überquerten, nahm Raseen seinen Rucksack vom Rücksitz, öffnete ihn und zog zwei Motorola-Funkgeräte heraus, die ebenfalls von dem Mann aus Dresden stammten. Nachdem sie den richtigen Kanal eingestellt hatte, stöpselte sie die Headsets ein.
    Er bog in eine enge Straße ab, die dem Verlauf des Flusses folgte, und versuchte, ihre Position einzuschätzen. Zu seiner Linken tat sich zwischen den Gebäuden eine Lücke auf, und er erhaschte einen kurzen Blick auf Rühmanns Haus am anderen Ufer der Spree. Er bremste. Da am Bordstein kein freier Parkplatz zu sehen war, hielt er auf der Straße und schaltete die Warnblinkleuchte ein. Glücklicherweise war hinter ihnen kein anderes Fahrzeug zu sehen.
    Raseen reichte ihm den Rucksack, in dem sich außer einem Funkgerät mehrere Flaschen Wasser, eine zusammengerollte Matte und ein Regencape befanden. Er stieg aus und warf den Rucksack über die Schulter. Auf der Rückbank lag noch einer, doch den brauchte er jetzt nicht. Stattdessen öffnete er den Kofferraum und nahm einen schwarzen Kunststoffkasten heraus.
    Unterdessen war Raseen auf den Fahrersitz gerutscht. »Glaubst du, es wird funktionieren?«, fragte sie, als er neben dem offenen Seitenfenster stand.
    »Ich denke schon.« Er trug einen schwarzen Anorak über einem dicken Pullover und setzte die Kapuze auf, während sein Blick dem Raseens folgte. »Ich muss nur einen guten Beobachtungsposten finden. Das sollte nicht lange dauern. Noch ein paar Stunden, dann werden unsere Freunde hier sein.«

    »Gut. Ich sage Bescheid, wenn sie eintreffen. Ich werde vor dem Haus stehen.«
    »Halte etwas Abstand. Sie rechnen nicht damit, dass wir hier sind, aber es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Okay. Bis später.« Sie legte den Gang ein, und als sie beschleunigte, spritzte Regenwasser auf. Er überquerte die Straße, mit dem schwarzen Kasten in der Hand, und verschwand in einer Seitengasse, die direkt am Fluss lag.

39
    Berlin
    Als Ryan Kealey und Naomi Kharmai das Terminal des Flughafens Berlin Tegel verließen, erwartete sie von Windböen gepeitschter Regen. Beigefarbene Mercedes-Taxis warteten auf Fahrgäste, dahinter standen ein paar Limousinen und Geländewagen. Die Lichter an der Fassade des Terminals wirkten durch den Regenschleier wie kleine Monde, und obwohl sie von Menschen umgeben waren, die sich angeregt unterhielten, wurden die Stimmen vom Prasseln der Tropfen auf dem Vordach fast verschluckt.
    Im Flugzeug hatte Kealey kaum etwas gesagt, doch Kharmai wusste, dass ein Mann namens Bennett auf sie wartete. Laut Harper war er ein in der amerikanischen Botschaft in Berlin untergebrachter CIA-Agent, der als Soldat der Airforce in Panama und am Golf im Einsatz gewesen war. Wichtiger war jedoch, dass er seit einiger Zeit direkt Harper unterstellt war, der ihn vor dem Start der Maschine in Upperville angerufen und sichergestellt hatte, dass Bennett ihnen bei ihrem spontanen Besuch in der deutschen Hauptstadt helfen würde. Trotz Harpers Beteuerungen war sich Kharmai nicht sicher, was sie erwartete. Vielleicht fand Bennett keinen Gefallen an der Idee, ohne die Zustimmung seiner direkten Vorgesetzten zu handeln. Gern hätte sie mit Kealey über dieses Problem diskutiert, doch da der alles andere als gesprächig zu sein schien, hatte sie es sich verkniffen.

    Zuerst hatte es ihr Mühe bereitet, während des langen Fluges die ganze Zeit den Mund zu halten. Es gab so viele Fragen. Was hoffte er von Rühmann zu erfahren? Glaubte er wirklich, der Österreicher würde sie auf Vanderveens Spur führen? Doch in erster Linie interessierte sie, warum er sie gebeten hatte, ihn zu begleiten. Vermutlich aus einem Schuldgefühl heraus, doch sie hoffte, dass dies nicht der Grund war. Schließlich war es ihre Entscheidung gewesen, ihn bei dem Einbruch in die deutsche Botschaft zu unterstützen. Er hatte es ihr erfolglos auszureden versucht, und es war nicht ihre Schuld, dass das Abenteuer ein schlechtes Ende genommen hatte. Ihr war der Gedanke lieber, dass sie es verdient hatte, jetzt dabei zu sein, dass sie ihren Nutzen unter Beweis gestellt hatte. Nun war sie glücklich, ihre Chance zu bekommen, und es half ihr, sich davon abzulenken, dass sie den einzigen Job verloren hatte, der ihr je wirklich wichtig gewesen war. Da sonst nichts zu tun war, hatte sie im Flugzeug stundenlang darüber nachgedacht, wie die Sache wiedergutzumachen war, doch wenn man eine direkte Anordnung des

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