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Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Titel: Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Klosterfront zu befragen, während die übrigen zum Jahrmarktsplatz vorausgingen. Dort herrschte bereits nächtliche Stille, aber da und dort brannten noch vereinzelte Fackeln, glühten Kohlenbecken in der Dunkelheit, murmelten gedämpfte Stimmen. Für diese drei Tage im Jahr war der Platz in eine geschlossene, geschäftige, dicht bevölkerte kleine Stadt verwandelt, die am vierten Tag wieder verschwand.
    Thomas von Bristol hatte einen großen Stand nahe dem Mittelpunkt des dreieckigen Platzes gemietet. Im Inneren der Hütte lagen seine Waren ordentlich aufgestapelt, und sein Knecht war wach und begrüßte erleichtert die Ankunft der weltlichen Behörde. Warin war ein wettergegerbter Mann mittleren Alters, der seinem Herrn seit vielen Jahren diente und innerhalb seiner Grenzen wahrscheinlich dessen vollkommenes Vertrauen genoß, aber nicht die Fähigkeiten besaß, zu der Stellung aufzusteigen, die Roger Dod innehatte.
    »Nein, Herr«, sagte er eifrig, »kein Wort habe ich seither von ihm gehört, und ich bin jeden Augenblick auf Wache gewesen. Eine gute Viertelstunde, bevor Roger ging, machte er sich auf den Weg zu seiner Barke. Wir hatten alles zu seiner Zufriedenheit verstaut, er war guter Dinge. Er hatte allerlei Aufregungen erlebt und war sogar bestürzt - wißt Ihr davon? - , und ich denke, er war froh, ins Bett zu kommen. Denn schließlich ist er nicht mehr der Jüngste, so wenig wie ich, und er wiegt mehr. «
    »Welche Richtung hat er von hier eingeschlagen?« »Nun, direkt zur Landstraße, die hier vorbeiführt. Ich nehme an, er wird die Klosterfront entlanggegangen sein.« Hinter Cadfaels Schulter meldete sich eine schon vertraute Stimme, volltönend und heiter, auf walisisch: »Siehe da, Bruder, so spät noch draußen? Und in Begleitung der Gesetzeshüter! Was mag der Grafschaftsbeamte zu dieser Stunde von Thomas' Knecht wollen? Sind sie den Gefolgsleuten Roberts von Gloucester auf der Fährte? Und ich behauptete, der Handel sei über alle Anarchie erhaben!« Schmale Äuglein blinzelten Cadfael im Schein der vereinzelten Fackeln und der fernen Sterne am vollkommenen Mittsommerhimmel zu. Rhodri ap Huw schmunzelte in behäbiger Selbstgefälligkeit angesichts seiner hänselnden Witze und seines scharfen Auffassungsvermögens.
    »Ihr werft ein freundlich-wachsames Auge auf Eure Nachbarn?« antwortete Cadfael in harmloser Zustimmung. »Wie ich sehen konnte, habt Ihr all Eure Waren unversehrt in Sicherheit gebracht.«
    »Ich habe eine Nase für Unannehmlichkeiten und genug Vernunft, um ihnen aus dem Weg zu gehen«, sagte Rhodri ap Huw voller Stolz.
    »Was ist Thomas von Bristol widerfahren? Seine Witterung war nicht so scharf, wie es scheint. Er hätte die Leinen loswerfen und das Boot in den Fluß hinausstaken lassen können, bis die Streitigkeiten beigelegt wurden, und wäre so sicher gewesen wie daheim im Westland.«
    »Habt Ihr gesehen, daß er niedergeschlagen wurde?« fragte Cadfael, um ihn zu täuschen, was ihm mißlang.
    »Ich sah ihn den jungen Dummkopf niederschlagen«, entgegnete Rhodri und lächelte breit. »Nun, kam er zu Schaden, nachdem ich ging? Und nach wem haltet Ihr Ausschau, nach Thomas oder dem Burschen?« Und er beobachtete mit wachem Interesse, wie die Männer des Grafschaftsbeamten hinter den Marktständen und unter den Schrägen herumstocherten. Als sie dann zur Straße zurückgingen, folgte er ihnen auf den Fersen. Offensichtlich hatte Rhodri ap Huw beschlossen, auf diesem Jahrmarkt dürfte nichts von Bedeutung geschehen, ohne daß er sich in der Nähe befinden oder zumindest rasch und gründlich davon unterrichtet würde. Und Cadfael überlegte, wie sie sich in dieser Sache den Scharfsinn des Händlers zunutze machen könnten.
    »Thomas' Nichte ist in großer Sorge, weil er nicht zu seiner Barke zurückgekehrt ist. Das mag etwas oder nichts bedeuten, doch inzwischen ist er so lange ausgeblieben, daß auch seine Leute unruhig werden. Habt Ihr ihn gesehen, als er seinen Stand verließ?«
    »Allerdings. Es mag vor etwa zwei Stunden gewesen sein. Und kurz nach ihm ging sein Knecht. Schwer zu glauben, daß ein großer, auffallender Mann wie Thomas zwischen dem Marktplatz und dem Fluß verlorengehen sollte. Und seitdem gibt es keine Nachricht von ihm?«
    »Wir haben nichts gefunden, werden auch nichts finden, ohne jeden Händler und jeden Müßiggänger in dieser Gegend zu befragen.
    Und die Klügeren haben sich schlafen gelegt, um den morgigen Markttag frisch und ausgeruht zu

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