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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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wieder bewusst, wo sie sich befand. Alles, was sie hier sah, hörte, ja sogar roch, war ihr fremd.
    Modul 2 fungierte als defensives Nervenzentrum und bediente sich verschlüsselter Funksignale, um mit Sensorstationen, die über den ganzen Planeten verstreut waren, in Verbindung zu bleiben. Durch die Mitte des Fahrzeugs verlief ein schmaler Gang, an dessen beiden Seiten computergesteuertes Gerät angebracht war, vor dem Techniker in Tarnuniformen saßen. Ihre Aufgabe bestand darin, Erkenntnisse aus ihrer Umgebung aufzunehmen, mithilfe hoch entwickelter Computerprogramme zu verarbeiten und die dabei entstehenden Zusammenfassungen an Modul 2 weiterzuleiten, wo St. James und sein Stab aufgrund dieser Informationen ihre Strategie erarbeiteten.
    Taktische Probleme, wie sie in Modul 3 bearbeitet wurden, erhielten ihre Daten ebenfalls von Sensorstationen, diese wurden aber dort von einer künstlichen Intelligenz verarbeitet, die unter dem Namen »Bob« bekannt war. Bob hatte die Aufgabe, anfliegende Lenkwaffen abzuwehren und Schiffe und Energiewaffen anzugreifen, die aus dem Weltraum operierten. Da die Legion über keine eigene Luftoder Raumwaffe verfügte, war Bobs Rolle von besonderer Wichtigkeit, weshalb der Großteil seines Verarbeitungspotenzials auf Flugabwehraktivitäten geschaltet war.
    Natasha wusste, dass eine zweite, mit der ersten identische MKS unter dem Kommando von St. James’ XO, Colonel Edwina »Ed« Jefferson, ebenfalls unterwegs war und totale Funkstille hielt, jedoch für den Fall bereitstand, dass die erste Einheit zerstört werden sollte.
    Das waren alles Fakten und Realitäten aus einer ganz anderen Welt als der, in der Natasha sich bisher bewegt hatte, einer Welt, die ihr ebenso fremd war wie die kräftig gestärkte Tarnuniform, die sie trug.
    »Hätten Sie gerne etwas Kaffee?«
    Die Frage kam von einem weiblichen Master Sergeant. Sie hatte große, ausdrucksvolle Augen, glatte, braune Haut und weiße blitzende Zähne. Das Modul schwankte leicht, aber ihre Hand war ruhig wie ein Fels. Die Tasse war mit einem Deckel versehen, damit ihr Inhalt nicht verschüttet werden konnte. Aus einem kleinen Schlitz drang aromatisch duftender Dampf.
    Natasha nahm die Tasse entgegen. »Ja, vielen Dank.«
    Die Legionärin nickte und lehnte sich an einen Gerätespind. Sie hielt ebenfalls einen Kaffeebecher in der Hand.
    Natasha schlürfte die kochend heiße Flüssigkeit und hielt den Becher dann mit beiden Händen. Wärme sickerte in ihre Hände. Das Modul kippte wieder seitlich ab, und ein paar Tropfen Kaffee drangen aus dem Deckel.
    Der Master Sergeant lächelte mitfühlend. »Keine Sorge, Ma’am. Das Terrain wird bald glatter und bleibt dann auch so, bis wir die Vorberge erreichen.«
    Natasha nahm einen weiteren Schluck. »Was dann?«
    Die Legionärin lächelte. »Dann rutschten wir in einen von vielen vorsorglich gebohrten Tunnels, verbinden die MKS mit vorbereiteten Kabeln und knallen die Tür hinter uns zu.«
    »Knallen die Tür hinter uns zu? Was heißt das?«
    »Ganz einfach«, antwortete die andere Frau. »Wir jagen die Hügelflanke in die Luft und nutzen ein paar hundert Tonnen Felsgestein als Schutz, damit keiner an uns ran kann.«
    Obwohl Natasha keinerlei militärische Ausbildung genossen hatte, fiel es ihr nicht schwer, die Logik hinter diesem Vorgehen zu begreifen. Es war nicht auszuschließen, dass der Feind über die mobilen Kommandostationen und die dafür vorbereiteten Tunnels informiert war, aber selbst dann würden sie nicht wissen, welches Versteck die Legion benutzt hatte. Und unter Tonnen von Felsgestein würde der Kommandostab gegen alles, außer einem direkten Treffer mit einer Baby-Atombombe, gefeit sein. Nicht nur das, sondern besonders geschützte Funk-und Kabeleinrichtungen würden darüber hinaus auch sicherstellen, dass ihre Kommunikationsfähigkeit nicht beeinträchtigt war. Ein Problem beschäftigte sie freilich.
    »Aber wie kommen wir wieder heraus?«
    Die Legionärin zuckte die Achseln. »Die Pioniere werden uns ausgraben, und wenn das nicht klappt, geben wir die Kommandostation einfach auf und benutzen vorbereitete Fluchttunnels.«
    Jemand rief ihren Namen, sodass der Master Sergeant Natasha zunickte und sich in einem gut gepolsterten Sessel niederließ. Ein Mikrofon schwenkte vor ihren Mund, während die Armlehnen des Sessels sich um sie schlossen. Der Tech, der rechts von der Frau saß, sagte etwas, worauf sie lachte.
    Natasha empfand einen Anflug von Neid über dieses Band der

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