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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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logisch zu diskutieren, und das mit deinem dazu passenden Ge'irn! Das Ding wird uns genausowenig zie'en lassen wie die Mimlianen.«
    »Aber er muß uns freilassen!« Die Duar ruhte bequem auf seinem Rücken. »Ich kann immer noch versuchen, uns der Weg freizusingen.«
    »Kann mir kaum vorstellen, daß das diesmal funktionieren würde, Chef. Weiß nicht, ob dieser Mist'aufen 'ier nich viel zu blöde ist, um bannbesungen zu werden. Im Augenblick ist er ja recht freundlich. Wir sollten wirklich nichts unternehmen, was den kleinen Liebling aus der Fassung bringen könnte. Er bewegt sich nicht sehr schnell, und er denk auch nicht sehr schnell. Da könnte er vielleicht gerade ärgerlich werden, noch bevor dein Bannsingen zu wirken anfängt.«
    »Euch glücklich machen und nähren und herzen«, fuhr der Brulumpus mit seiner väterlichen Tirade fort.
    »Was sollen wir denn sonst tun, Mudge?«
    »Guck mich doch nicht an, Kumpel! Ich rate dir nur zur Vorsicht, sonst nichts. Du bist doch 'ier der Möchtegern'exer. Ich dagegen, ich nehme die Dinge immer wie sie kommen. Gewöhnliche Dinge, alltägliche Dinge. Ich kämpf mich schon durch jeden Sumpf durch, egal wie dreckig und verseucht er ist. Aber verdammt will ich sein, wenn ich mich 'ier 'in'ocke und anfange, auch noch mit ihm zu diskutieren!«
    »Du bist mir wirklich eine Riesenhilfe, Mudge!«
    Der Otter lächelte dünn. »Mach ich doch alles aus reiner Dankbarkeit für die vielen aufregenden Erlebnisse, die du mir immer bietest.« Er legte die Pfoten auf die Ohren und versuchte, die endlose Liebesrezitation des Brulumpus auszuschalten.
    »Euch streicheln und an mich drücken und füttern...«
    »Wenn du irgendwas versuchen willst, Kumpel, dann tu's bald. Ich weiß nämlich nicht, wie lange ich das Geseire von diesem Schlamm'eini noch aus'alte.«
    »Was erwartest du denn von einem Schleimklumpen anderes als Geseire?« Er dachte über Mudges Mahnung nach und versuchte zu entscheiden, was er als nächstes unternehmen sollte, während Brulumpus mit seiner liebvollen Litanei fortfuhr.
    Er mochte sie, weil sie eine Abwechslung zu seiner monotonen Umgebung darstellten, weil sie anders waren. Das würde allerdings nicht ewig andauern. Irgendwann würden sie anfangen, ihn zu langweilen. Angesichts seines niedrigen Intelligenzpegels konnte das allerdings noch recht lange dauern. Wie lange? Das ließ sich nicht sagen. Möglicherweise würde der Brulumpus sie ein paar Jahrzehnte lang herzen und halten und streicheln. Oder sogar noch länger. Wenn der Brulumpus tatsächlich ein Teil des Wrounipai war, besaß er möglicherweise eine extrem lange Lebenserwartung. Dann würde er sich vielleicht erst dann mit ihnen langweilen, wenn sie zu zwei ausgetrockneten Leichnamen geworden waren, die man, wie jede andere Langeweile auch, beiseite schob.
    Was war denn seiner Meinung nach überhaupt so verschieden, so faszinierend an ihnen? Doch bestimmt nicht ihr Aussehen, denn an Mensch und Otter war nichts Ungewöhnliches. Ihre Intelligenz vielleicht? Genau, das mußte es sein! Der Wrounipai wünschte sich mehr als Kameradschaft und Gesellschaft. Er wünschte sich, neuartigen Gesprächen lauschen zu können, wünschte sich etwas, was Bäume, Felsen oder Fische ihm nicht bieten konnten.
    Es mußte einen Ausweg geben, einen, der es ihnen gestattete zu gehen, ohne ihren wohlhabenden Wärter zu beunruhigen.
    »Möchtest du was Interessantes hören?« Der Schlammberg beugte sich vor und überschwemmte ein Ende des Floßes dabei mit Matsch und Sumpfwasser. Hastig wichen Jon-Tom und Mudge ans gegenüberliegende Ende zurück. »Das ist nah genug. Wenn du mich nicht deutlich genug verstehen kannst, spreche ich eben lauter.« Die Nähe zu diesem klaffenden, bodenlosen Schlund war alles andere als beruhigend, trotz der erklärten guten Absichten des Brulumpus. Vielleicht würde er eines Tages aus reiner Langeweile auf den Gedanken kommen, sie nicht mehr zu herzen und zu streicheln sondern mal zu probieren, wie sie schmeckten.
    »Mach schon«, sagte er zu Jon-Tom. »Sag was Interessantes. Sag was anderes.«
    »Eigentlich sind wir gar nicht so fürchterlich interessant.« Jon-Tom versuchte so zu klingen, als sei er von sich selbst gelangweilt. »Wir sind in Wirklichkeit ganz normal, richtig langweilig sogar.«
    »Nein.« So dumm war der Brulumpus nun auch wieder nicht.
    »Ihr seid sehr interessant. Alles, was ihr sagt und tut, ist anders und interessant. Ich mag's anders und interessant.«
    »Natürlich magst du

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