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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nichts getan, außer zuzuschauen.
    »Aber warum?« fragte er Quorly. »Warum wollt ihr euer Leben aufs Spiel setzen, um uns zu helfen?«
    »Dafür gibt's 'ne Menge Gründe«, erwiderte Quorly. »Vor allem den, daß wir uns langweilen. Selbst das Fischen kann nämlich irgendwann öde werden, weißt du.«
    Jon-Tom versuchte eine ernste Miene aufzusetzen, als er an Bord trat. »Das hier ist kein Spiel. Wenn ich mich mit diesem Markus nicht arrangieren kann, wird es möglicherweise für uns alle sehr gefährlich.« Er erinnerte sich an den Angriff der gesichtslosen Dämonen, die Pandro beschrieben hatte und die mit Sicherheit von dem Magier hinterhergeschickt worden waren. »Ich weiß, daß er durchaus dazu fähig ist, mit Gewalt gegen Leute vorzugehen, die er für seine Gegner hält.«
    »'n zä'er Bursche.« Die zarte kleine Splitch spuckte über die Reling. »Wenn er dir Schwierigkeiten machen sollte, dann müssen wir ihm wohl zeigen, daß er auf dem 'olzweg ist, nicht? So 'n bißchen Gefahr macht unseren Besuch erst richtig interessant.«
    Jon-Tom konnte nur bewundernd zusehen, wie sie ablegten. Nicht einer in dem Haufen hatte einen bekümmerten Gesichtsausdruck. Im Gegenteil, sie handelten und klangen richtig aufgeregt, als freuten sie sich auf die kommende Konfrontation.
    »Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Dann spar dir deine Puste für diesen Markus den Unvermeidlichen auf«, riet ihm Knorckel, als er sich an ein Ruder setzte. Die Muskeln seiner kurzen Arme spannten sich.
    »Nach dem, was Frangel erzählt 'at, kannst du sie noch gebrauchen. Dieser Magier scheint 'ne ziemlich miese Type zu sein.« Seine Gefährten stimmten ihm murmelnd zu.
    Jon-Tom suchte mit den Augen das Mittelschiff ab. Es gab keinen Mast und auch keine Befestigungsmöglichkeit für einen solchen, nur die vier Ruderpaare. Er hielt nach einer unbesetzten Ruderbank Ausschau.
    »Was ‘ast du denn vor, junger Mann?« Memaw hatte neben dem Heckruder Stellung bezogen.
    »Ich möchte auch etwas beitragen.«
    »Nett von dir, aber ich fürchte, es sind schon alle Plätze besetzt. Von uns weiß jeder, was er zu tun 'at. Also mach's dir mal lieber schön gemütlich, bis wir in Quasequa sind.«
    »Na gut, aber gefallen tut mir das nicht.«
    »Es braucht dir auch nicht zu gefallen.« Sie lächelte ihn fröhlich an. »Und jetzt setz dich gefälligst, steh nicht im Weg rum, und benimm dich.«
    »Jawohl, gnädige Frau.« Er tat, wie ihm befohlen.
    Alle außer Splitch, die den Ausguck übernahm, saßen an den Rudern. Unter Memaws Steuerung nahm das Schiff Kurs gen Süden auf. Jon-Tom blieb so lange zappelnd sitzen, wie er es eben noch aushielt, doch dann sagte er zu der Steuerfrau: »Ich will ja nicht alles durch einander bringen, Memaw, aber ich kann einfach nicht stillsitzen und zusehen, wie ihr die ganze Arbeit macht. So bin ich nämlich nicht erzogen worden.«
    »Unsinn. Du kannst sowieso nichts tun. Es gibt nur acht Ruder.«
    Jon-Tom dachte nach, dann sagte er fröhlich: »Ich weiß was!« Er rückte seine Duar spielbereit vor den Bauch. »Ich kann euch ein paar Rudergesänge vorspielen.«
    »Ja!... großartig... prima Idee!... singen soll er...!« riefen die Ruderer begeistert im Chor.
    »Nein, nein, nein!« Mudge schoß herbei, um Jon-Toms Finger zu bremsen. »Möglicherweise zauberst du uns noch wieder ins 'eim der Gepanzerten zurück, Kumpel, oder noch Schlimmeres!«
    »Immer mit der Ruhe, Mudge. Ich will nur ein bißchen Musik machen, keine Magie.«
    »Das 'ab ich auch schon mal ge'ört, 'ab ich!« Er wandte sich mit seinem Einwand an seine Artgenossen. »Er ist wirklich 'n Bannsänger. Das Problem dabei ist nur dieser gewisse Streueffekt...«
    Jon-Tom ertränkte das Flehen des Otters, indem er fröhlich mit halber Maximallautstärkeneinstellung vor sich hin sang und spielte. Dagegen konnte Mudge beim besten Willen nicht anreden. Endlich gab der Otter es auf und zog sich so weit von dem Sänger zurück, wie es nur ging, ohne dabei das Schiff zu verlassen. Er kauerte sich am Bug nieder, den Blick unentwegt auf das Instrument seines Freundes geheftet, und harrte nervös der Katastrophe.
    Jon-Tom änderte einen alten Standardsong von Dionne Warwick ab und begann mit einem zwitschernden kleinen Liedchen, das nun den Titel »Do You Know the Way to Quasequa?« trug, um danach mit »Bis ich ins Quorum komme« fortzufahren. Als das Boot durch das Wasser fuhr, ohne dabei sofort ausgelöscht zu werden, entspannte Mudge sich endlich. Quorly war

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