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Der Augenblick: Reisen durch den unbekannten Alltag (German Edition)

Der Augenblick: Reisen durch den unbekannten Alltag (German Edition)

Titel: Der Augenblick: Reisen durch den unbekannten Alltag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Goettle
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Frankreich war super. Im Herbst 2007 hab’ ich was abgesagt, weil die Richtlinien nicht feststanden. Da kommen halt die Athleten, und die Richtlinien werden nachgereicht. Man bereitet sich ja vor. Was soll ich da?!«
    Nun möchten wir noch ein bißchen was zur Biographie wissen. Was ist mit Mama und Papa, haben die das noch erlebt? »Die sind tot. Mein Vater, der hat noch die Anfänge erlebt. Der war stolz. Er hat sich die Bilder ins Wohnzimmer gehängt von den Wettkämpfen. Da haben wir ihm so ein bißl eine Collage gemacht, in Riesenrahmen, mit allen möglichen Posing-Bildern, Wettkampfbildern, halt so gemischt. Er war ja Kfz-Mechaniker, meine Mutter war später beim Finanzamt. Ich hab’ noch eine Schwester, die ist ganz anders. Aufgewachsen bin ich ja in Bayreuth, aufgewachsen und in die Schule gegangen. Bin teilweise bei den Großeltern gewesen. Die Oma war Metzger, hat aber viel genäht, und der Opa war beim Kurier . Ich war schon als Kind mit ihm im Kurier  – noch heute gibt es die alte Holztreppe dort. Und ich hab’ dann ja den ganzen Leistungssport als Kind und Jugendliche, aber ich hab’ auch gern Musik gemacht, hab’ Gitarre gespielt, Trompete, Flöte und Mundharmonika, nur Schlagzeug durfte ich nicht. Ach, ich hab’ so viel gemacht, war als Schülerin bei den Bayreuther Festspielen, als Statist zum Geldverdienen. Ich wäre vielleicht gerne Sportlehrerin geworden, aber zur Sportlehrerausbildung, da brauchte man Mathe. Und Mathe, das wollte ich absolut nicht. Obwohl ich gute Noten sonst hatte, also nix schlechter als drei. Aber ich hab mich halt lieber bewegt, draußen, hab’ lieber mit Buben gespielt, bin auf die Bäume gestiegen, im Bach herum. Dann war ich viel bei den Pferden. Ich hab’ mir die Reitstunden selbst verdient – ich war immer sehr selbständig. Ich habe den Stall ausgemistet, Feldarbeit gemacht, die Strohballen auf den Hänger geworfen, das ist eine Heidenarbeit früher noch gewesen. Aber ich durfte reiten, die Pferde von den Geschäftsleuten, weil ich eine gute Reiterin war. Damals schon. Sieben Jahre war ich in dem Reitstall. Bin Turniere geritten, alles. Dann war ich in einem Privatstall, hab’ für den Besitzer Pferde eingeritten, die der gekauft hat. Dort hab’ ich auch alles gemacht, sogar Kutschen eingefahren. Das erste Mal, wie ich eingespannt hab’, als Zweiergespann, da sind die mir durchgegangen«, sie lacht, »ich hab’s aber hingekriegt. Mit Pferden muß man ruhig reden, ich hatte auch nie beim Einreiten eine Peitsche oder irgendwas, ich hab’ immer nur mit einer ruhigen Stimme gearbeitet. Ich hätte ja Jockey werden können. Ich hatte 52 Kilo, bis 55 darf man. Der Reitlehren hatte das vorgeschlagen. Die Ausbildung dazu war aber auswärts, und deshalb durfte ich leider nicht.
    Ich habe dann mal kurz im Auge gehabt, einen Friseurladen aufzumachen, zusammen mit meinen Kumpels, die auch Friseur gelernt hatten. Die waren in der gleichen Klasse wie ich und mit im Reitstall. Wir haben überlegt, aber wegen der Allergie bei mir und überhaupt haben wir dann doch mehr zum Sport tendiert. Ich hab’ ja viel ausprobiert, Schwimmen, Reiten, Rollschuh- und Eiskunstlauf, Boxen mal so nebenbei. Oder ich hab’ auch in einer Näherei gearbeitet für Sportklamotten, da habe ich ruckzuck Sachen genäht, und am Wochenende war ich als Model auf der Modenschau für Sportsachen. Aber ich mußte dann dort weg, weil’s böses Blut gab. Ich habe gekündigt. Ja, und dann bin ich in die Fitneßbranche als Trainerin – heute übernimmt so was ja das Arbeitsamt, damals noch nicht. Und seit 1987 mache ich eben Bodybuilding, so ist das alles gekommen. Auf meiner Internetseite kann man sich dazu auch noch was angucken.
    Ich hab’ mir meinen Tag jetzt so eingeteilt, daß ich trainiere, Trainingsstunden gebe und nebenbei eben schreibe, also, das sind Geschichten, die ich im Lauf der Zeit so beobachte, auch was mich betrifft. Ich habe ja schon ein Buch geschrieben über Ernährung, das ist aber nicht mehr lieferbar. Ich hab’ meine Hunde, meinen Haushalt, ich hab’ viele Interessen. Also ich hab’ mir vorgenommen, Wettkampfbodybuilding werde ich in dem Moment aufgeben, wo das mit der Plazierung nicht mehr stimmt, Trainieren kann ich ja, bis ich siebzig bin, mindestens. Das Schlimmste wäre, wenn ich nicht mehr trainieren könnte, aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen.«

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    UNENDLICHES NICHTWISSEN
    STÜTZLEHRERIN
    Marianne Rubach, Lehrerin f. benachteiligte Jugendliche in

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