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Der Außenseiter

Der Außenseiter

Titel: Der Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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wegwerfend.
    »Wenn ich George vertrete, bekommt niemand Zugang zu ihren Informationen, solange kein Vertrag besteht. Auf eine Fifty-fifty-Vereinbarung wird Crossley sich natürlich nicht einlassen, aber mit leeren Händen wird sie am Ende garantiert 306

    nicht dastehen, wenn ihr Material Hand und Fuß hat.« Er klopfte mit dem Zeigefinger auf den Schreibtisch. »Leider scheint mir genau das der springende Punkt zu sein. Wenn ich euch beide so höre, habe ich das starke Gefühl, dass eure Analysen schwerwiegende Mängel haben – damit wäre aber das ganze Projekt ein tot geborenes Kind.«
    »Ich stelle fest, du hast Crossleys Besprechung auswendig gelernt«, bemerkte Jonathan sarkastisch.
    »Ich habe kein Wort mehr davon im Kopf«, entgegnete Andrew gleichgültig.
    »Von wegen! Der Kerl hat doch in jedem zweiten Satz von ›mangelhafter Analyse‹ der vorhandenen Daten gesprochen. Dieser zweitklassige Wissenschaftler, der sich einbildet, schreiben zu können, wollte mich unbedingt niedermachen.«
    Abrupt wandte er sich George zu. »Lassen Sie sich auf keinen Fall von Andrew dazu verleiten.
    Schreiben Sie das Buch selbst … das können Sie leicht.«
    »Du weißt genau, dass das nicht stimmt«, widersprach Andrew entschieden. Er wies mit dem Kopf zu einem Stapel Manuskripte neben seinem Schreibtisch. »Das ist mein Makulaturhaufen«, erklärte er George. »Es würde mich wundern, wenn da nur ein einziges halbwegs vernünftiges Manuskript zu finden wäre. Schreiben ist ein 307

    Handwerk – kein Mensch kann erwarten, es gleich beim ersten Versuch zu meistern –, und das weiß Jon so gut wie ich.«
    »Es gibt andere Autoren«, sagte Jonathan. »Es muss nicht gerade Crossley sein.«
    »Stimmt. Wie steht’s mit diesem Kollegen von dir – der bei Hodder verlegt wird? Henry Carr.
    Vielleicht würde ihn die Sache interessieren. Ich habe neulich mit seiner Lektorin gesprochen, und die sagte, er sei grün vor Neid – dringend auf der Suche nach einer Idee, mit der sich Kranke Seelen in die zweite Reihe verweisen ließe.«
    Jonathan starrte ihn ungläubig an. »So weit würdest nicht einmal du dich herablassen!«
    »Wenn du dich da nur nicht täuschst«, warnte Andrew. »Mir geht es um einen guten Deal für George, und Carr wäre sicher zu einer anständigen Abmachung bereit, wenn er glaubt, dir damit eins überbraten zu können.«
    »Das ist ja lächerlich. Du hast genug gute junge Autoren auf deiner Liste, die diese Chance mit fliegenden Fahnen ergreifen würden. Warum willst du nicht mit einem von ihnen reden?«
    »Weil der Vorschuss bei einem eingeführten Namen natürlich höher ausfällt, und das wäre für George von Vorteil, besonders wenn sie kassieren kann, noch bevor ein Wort geschrieben worden ist.«
    Jonathan ließ sich das einen Moment durch den Kopf gehen, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder 308

    auf George richtete. »Wollen Sie das wirklich? Ich wäre gern bereit, Sie zu beraten, wenn Sie es erst einmal auf eigene Faust versuchen.«
    Sie öffnete den Mund zu einer Erwiderung.
    »Dafür ist Jon nun weiß Gott nicht der Richtige«, warnte Andrew sie. »Sie brauchen jemanden, der an Howards Unschuld glaubt.«
    »Dreh mir doch nicht das Wort im Mund herum«, sagte Jonathan empört. »Ich sagte, dass ich nicht
    ›felsenfest‹ von seiner Unschuld überzeugt bin. Es ist sehr wichtig, nach allen Seiten offen zu bleiben, wenn man solche Dinge untersucht. Man darf nicht Beweise, die gegen die eigene Theorie sprechen, ignorieren, nur weil sie einem nicht in den Kram passen. Im Gegenteil, man muss sie umso gründlicher prüfen.«
    »Das ist doch genau das Gegenteil von dem, was du vorhin gesagt hast. Jetzt rätst du zu gesunder Skepsis bei Georges Co-Autor. Es wäre nett, wenn du dich zu einer eindeutigen Meinung durchringen könntest.« Andrew schaute auf seine Uhr. »Ehrlich gesagt, ich sehe keinen Sinn in dem Ganzen … wir drehen uns nur im Kreis. Wenn du kein Interesse hast, dann geh doch einfach und gib George Gelegenheit, mich davon zu überzeugen, dass sie etwas Lohnendes anzubieten hat. Es ist völliger Blödsinn, über Co-Autoren zu streiten, wenn nicht genug Beweismaterial da ist, um ihnen den Mund wässrig zu machen.«
    309

    »Gibt es tatsächlich eine Verbindung zu Cill Trevelyan?«, fragte Jonathan.
    George antwortete, ehe Andrew es verhindern konnte. »Ich bin mir nicht sicher«, sagte sie. »Darum wollte ich mit Ihnen sprechen. Sie hatten Recht mit der Schulfreundin – sie hieß Louise Burton. Es

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