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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Ich habe ihn heute Morgen erfunden. Aber geben Sie ihm eine Woche. Ich würde Ihnen einen anbieten, Mack, aber na ja, Sie wissen …«
    »Ich weiß«, antwortete ich.
    »Es muss ein sehr merkwürdiges Leben sein.« Sie nahm einen ganz kleinen Schluck von ihrem Drink. »Andererseits nehme ich an, wir Wesen aus Fleisch und Blut müssen Ihnen auch sehr seltsam vorkommen.«
    »Ich versuche, nicht zu urteilen«, sagte ich ehrlich.
    »Bitte, Mr. Megaton, setzen Sie sich.« Sie gestikulierte in Richtung eines Sessels. Mein Mantel war immer noch nass, mein Gehäuse verschmiert, und wenn ich mich gesetzt hätte, hätte der weiße Bezug danach in die Reinigung geschickt werden müssen. Wahrscheinlicher war aber, dass Napier ihn in den Müll werfen und einen neuen bestellen würde. Vermutlich wechselte sie die Sofas wie ich die Plastik-Flugzeugmodelle.
    »Ich stehe lieber, danke.«
    »Wie Sie wünschen.« Sie nahm einen weiteren maßvollen Schluck, stand auf und kam näher. Ihre Bewegungen waren anmutig, selbstsicher. Dies war eine Frau, die es gewöhnt war, das Sagen zu haben. Sie streckte die Hand nach meiner Gesichtsplatte aus.
    »Darf ich, Mr. Megaton?«
    Mein Gefährdungstaxator stufte sie als physisch ungefährlich ein. Natürlich gab es in einer Nicht-Schlachtfeld-Situation gefährlichere Dinge als Strahlenkanonen und Plasmapfeile. Auf ihre Art war Lucia Napier jedoch gefährlicher als Grey und sein elektrokinetischer Kontakt. Zumindest dachte ich das. Ich hatte keinen wirklichen Beweis dafür. Nur einen Eindruck, den nervöse Subroutinen gesammelt hatten.
    »Klar«, sagte ich und ignorierte mein besseres Wissen.
    Sie legte je eine Hand an die Seiten meines Kopfes. »Hmmm. Interessant. Sie sind cooler, als ich erwartet hatte.«
    »Na, das will ich meinen, Alter«, antwortete ich.
    Ein unidentifizierbarer Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »War das ein Scherz?«
    »Sagen Sie's mir.«
    »Ein rudimentärer Sinn für Humor. Wie wunderbar!« Sie lächelte. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, Ihren Mantel auszuziehen?«
    »Miss Napier, ich bin nicht hier, um …«
    »O bitte, Mr. Megaton. Danach beantworte ich sehr gern all Ihre Fragen.«
    Sie klimperte mit den Wimpern, und obwohl der Blick wenig Eindruck auf mich machte, suchten sich meine Problemlösungsqualitäten normalerweise die direkteste Lösung heraus. Ich zog meinen Mantel aus. Der Butler-Auto glitt elegant neben mich und hielt die Hand auf.
    »Soll ich das für Sie halten, Mann?«
    Ich wollte ihm gerade sagen, er solle sich nicht bemühen, als er mir den Mantel aus der Hand riss und aus dem Raum glitt.
    Napier umkreiste mich dreimal, ohne ein Wort zu sagen. Sie lächelte ganz leicht, offenbar aber von etwas anderem amüsiert als meinem rudimentären Sinn für Humor.
    »Ausgezeichnet. Ihre Spezifikationen werden Ihnen nicht gerecht, Mr. Megaton.«
    »Spezifikationen? Wo haben Sie meine Spezifikationen gesehen? Sie sind …«
    »Geheim? Ja, nun, ich habe gewisse … Verbindungen zum Gelehrten Rat. Ich wurde als Beraterin zu Ihren Bewährungsanhörungen hinzugezogen.«
    »Wir sind uns nie begegnet.«
    »Nein, sind wir nicht. Aber das ist auch keine Überraschung.« Sie ging zurück zu ihrem Sofa und setzte sich. »Sie haben die meisten Ihrer Schöpfer nicht kennengelernt.«
    »Lady, ich weiß nicht, was Sie da zu wissen glauben, aber ich habe nur einen Schöpfer.«
    »Oh, ich weiß, dass Sie das glauben, aber leider hat Professor Megalith ein wenig geschummelt, was das angeht.« Sie lachte. »Dachten Sie wirklich, ein Mann, egal, wie genial er auch sein mag, sei fähig, mutterseelenallein solch einen hoch entwickelten Mechanismus wie Sie zu schaffen?«
    »Hab nie darüber nachgedacht«, sagte ich.
    »Nein, wohl nicht. Trotz dieses wunderbaren Freier-Wille-Glitches musste wohl ein Rest ergebenes Diktat gegenüber Megalith zurückbleiben. Versuchen Sie nicht, es zu leugnen. Oder haben sich Ihre riesigen Hände eben zu Fäusten geballt – bei der bloßen Schlussfolgerung, Ihr … Schöpfer könne unvollkommen sein?«
    Ich streckte meine Finger. Meine Beziehung mit Megalith war zwar kompliziert, aber auch wieder nicht so außergewöhnlich. Väter und Söhne kamen nicht immer miteinander aus, aber das hielt Söhne selten davon ab, die Anerkennung des guten alten Daddys zu suchen. Die Logik sagte mir, Paps sei ein größenwahnsinniger Verrückter und seine Liebe unerreichbar, solange ich an meinem »Produktiver Bürger«-Edikt festhielt. Doch das hielt mich nicht davon ab,

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