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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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abnehmen sollen, aber er ist ein fauler, gottverdammter Arsch.«
    »Auf dem Schild draußen steht: keine Gedecke vor neun.«
    »Das gilt für Bios«, antwortete sie noch frustrierter und kaute ihren Kaugummi für meine Sünden noch härter. »Robos müssen immer zahlen.«
    »Ist das nicht diskriminierend?«
    Die Verwahrloste lächelte, und ich war mir sicher, ihr Gesicht schmerzte von der Anstrengung. »Wir führen hier ein Geschäft, Kumpel. Robos kommen rein, trinken nix, essen nix, stehen nur rum und nehmen Platz weg.«
    »Ich zahle einen Drink«, bot ich an.
    »Und dann? Zwei Drinks sind das Minimum, aber kein Mensch zahlt zwei Drinks, wenn die Party mal losgeht. Außer Robos. Robos trinken nix, essen nix, stehen …«
    »Ja, ich hab's kapiert. Ich hab's kapiert. Zwanzig Steine scheint mir allerdings wirklich gepfeffert, oder nicht?«
    »Wenn es nach mir ginge, würden wir eure Sorte nicht mal reinlassen.« Sie lächelte wieder, und diesmal sah es aus, als meinte sie es ernst. »Aber es geht nicht nach mir. Zwanzig Steine her – jetzt. Oder muss ich die Cops rufen?«
    Ich berechnete das als einen Bluff. Schuppen wie dieser riefen nicht die Cops. Sie konnten ihre Sicherheitsfragen selbst klären, worin normalerweise Seitengassen-Knochenbrecher und überhitzte Elektropods involviert waren. Wenn auch keines von beiden eine besondere Gefahr für mich darstellte, wollte ich doch auch keinen Stunk machen. Ich kramte die zwanzig Steine heraus und reichte sie ihr.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte sie mit der ganzen Wärme eines Todesstrahls. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend, meine Herren!«
    Ich hielt sie an. »Was? Keine Gratiszigaretten?«
    Sie verdrehte die Augen und verschwand in der Düsternis.
    »Wie willst du es machen?«, fragte Jung.
    Die meisten Roboter hatten den Vorteil, serienmäßig zu sein. Sie mochten hier und da eine Modifikation haben, aber letztlich sahen sie alle gleich aus, bis auf verschiedene Seriennummern und Unterscheidungsmerkmale, die ihnen ihre Besitzer manchmal hinzufügten. Selbst die vielen Hundert automatischen Bürger waren alle Standardausführungen, bevor sie ihre Bürgerrechte erwarben, und bis auf die rote Farbe, die ihnen aufs Gehäuse geklatscht wurde, wirkten sie ziemlich unscheinbar.
    Doch ich war einzigartig, eine limitierte Auflage. Der Professor hatte ein paar andere Prototypen geschaffen, aber sie waren beschlagnahmt und demontiert worden, bevor sie je aktiviert wurden. Es gab nur mich. Da war es nicht gerade eine Hilfe, dass ich ein großer Robo war oder dass sich manche Leute immer noch aus der Zeit der kurzen Vernarrtheit der Presse in meine Läuterung an mich erinnerten. Es war schwer, in Empire aus einer Menge hervorzustechen, aber ich schaffte es besser als die meisten anderen. Falls Tony Ringo mich kommen sah, würde er sich wegteleportieren, und ich wäre wieder am Nullpunkt angelangt.
    Es würde Jungs Aufgabe sein, die Tür im Auge zu behalten, während ich still in einer dunklen Ecke in der Nähe saß, gerade so außer Sicht. Hoffentlich würde Ringo erscheinen, Jung würde mir ein Zeichen geben und ich konnte mich anschleichen und Ringo schnappen, bevor er etwas merkte. Es gab eine Menge Variablen in diesem Plan; die offenkundigste war, dass Tony Ringo ein Idiot sein musste, um in einem seiner normalen Lieblingsläden aufzutauchen, wenn Leute nach ihm suchten. Aber ich hatte eine der Vernunft widersprechende Hypothese, dass er nicht wegbleiben konnte. Das war eine biologische Sache. Sie waren Gewohnheitstiere. Wie Roboter ohne Instinkte.
    Ich fand einen guten Platz in der Nähe der Tür, der funktionieren konnte, und Jung setzte sich an die Bar. Er bestellte einen Drink, während er wartete. Es war kein Banana Daiquiri, aber mein rudimentärer Sinn für Humor fand Vergnügen daran, sich vorzustellen, es sei doch einer.
    Wir warteten.
    Mir macht Warten nichts aus. Warten ist einfach. Warten ist bequem. Warten befreit von all dem Druck, bis schließlich etwas passiert. Ich wollte, dass Ringo auftauchte, und ich wollte, dass er mich zu Julie und den Kindern führte, damit wieder alles normal wurde und ich ein Taxi fuhr und nichts Interessantes geschah. Nicht, weil ich diese Detektivsache nicht leiden konnte. Auf eine gewisse Art hatte ich sogar den Verdacht, dass ich dabei war, mich daran zu gewöhnen. Aber hier ging es nicht um mich. Es ging um die Bleakers, eine sehr nette Familie, die vielleicht meine Hilfe brauchte. Mit Betonung auf vielleicht.
    Die Goldene

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