Der Bann des Highlanders
selbstzerstörerisch in den Rachen werfen ... Der weiblichen Emanzipation sei Dank, verfügte jedoch wenigstens einer der Anwesenden über soviel Charakterstärke und Vernunft, sich über niedere Triebe zu erheben und den inneren Schweinehund zu domestizieren.
Also weiter im Text! So hochbrisant und aufregend dieser auch immer wäre. Ihr Herz klopfte ihr aus verschiedentlichen Gründen bis zum Hals, als sie Hellorin aufforderte, sie an den Schauplatz ihres geplanten Verbrechens zu teleportieren. Das würde der schwierigste Teil werden; sobald er in ihrem Hirn herumstöberte, wäre ihr Scheitern nur noch eine Frage von Millisekunden.
Doch der von seinem Erfolg absolut überwältigte, von sich völlig eingenommene Phaerie-Deckhengst sonnte sich in selbstherrlich gönnerhaftem Triumph ... - und das war`s dann auch schon.
Mit einem zischenden Zapper landeten sie im herunterge -kommenen Aufnahmestudio ihrer ehemaligen Band. Den verschlossenen Fensterläden und den leeren Räumen nach zu urteilen, war es mit dem Studio wohl nicht mehr weit her. Aufgeregt steuerte sie ins Hinterzimmer.
Gottseidank!
Der Dreh- und Angelpunkt ihres Plans war völlig intakt und so zog Rhyann den erwartungsvollen Elbenmann hinter sich her ... in die schalldichte Aufnahme-Kammer des Studios. Somit wurde dies zu einer Sache nur zwischen ihnen beiden!
Hm. Wie oft hatte sie schon hier gestanden und doch fühlte sie sich, als wäre es das erste Mal. Was es genau genommen ja auch wahr.
Kribbelnde Erregung erfasste sie, als sie sich noch einmal vor Augen hielt, was sie im Begriff war, zu tun. Nahm all ihren Mut zusammen und teilte ihre Instruktionen Hellorin mit, der mit begehrlich geblähten Nüstern und roher Begierde im Blick an ihren Lippen hing.
„Wenn du nicht genau tust, was ich dir sage, entgeht dir die Chance deines Lebens, Champ!“ Schwer atmend stellte sie sich breitbeinig vor ihm auf und forderte. „Gib mir meine Stimme wieder. Setz dich auf den Stuhl da im Eck. Beweg dich nicht einen Millimeter und gib keinen Mucks von dir, bis ich es dir wieder erlaube. Wenn ich nur die leiseste Bewegung von dir erkenne, höre ich sofort auf ... und verfluche dich bis in die Steinzeit!“
Verheißungsvoll grinsend hob sie sein unzüchtig auf ihr Dekollete gesenktes Haupt auf Augenhöhe an und zwinkerte verschwörerisch.
„Verstanden?“ Er nickte bereits, als sie belanglos hinzufügte: „Das ist mein ausdrücklicher Wunsch und unwiderruflicher Befehl!“
Staubtrocken räusperte sich der vor sexueller Tatkraft bersten -de Phaeriefürst und rang sich ein rauchiges, mentales „Sei gewährt, Süße!“ ab. Behielt sich dabei allerdings für die Zeit nach dem unmittelbaren Befehl seine eigenen Pläne vor ...
Nachdem sie damit in der Zwischendimensi on ausgiebig herum gespielt und diese überraschende Fertigkeit in der knappen Zeitspanne zu einer echten Kunst erhoben hatte, benötigte sie kein Mischpult oder dergleichen. Rhyann formte die unter-malende Musik aus sich selbst heraus. Ohne technische Hilfsmittel, einfach nur aus der eigenen, umfassenden Erinne-rung.
An Hellorins erstauntem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass sie sich die Fähigkeit nicht eingebildet hatte. Er hörte es auch!
„Was?“, begehrte er mit seinen Blicken auf.
Doch sie legte beschwörend einen zittrigen Finger an die Lippen – für das was nun kam, konnte sie keinen Aufschub, keine weitere Störung mehr gebrauchen. Zum Teil hatte ihr perfider Racheplan sie durch dessen erstaunliche Eigendyn a-mik mittlerweile ziemlich überrumpelt und mitgerissen.
So stand sie nun vor dem gnadenlosen Hochkönig der Finster -elben ... Einem Gottkönig der Phaerie, Jahrmillionen alt und sturmerprobt, unerschütterlich, unendlich lang durch die Ge-zeiten gewandelt ... befeuchtete ihre spröden Lippen und lud damit seine Sinne unterbewusst bereits in die richtigen Bah-nen.
Aufs Höchste erregt und dementsprechend aufgelöst, wagte sie das Gefährlichste, das sie je getan hatte. Und sie begann ihr berauschendes, sinnliches Spiel mit der gewaltigen Leiden-schaft ihres Bezwingers.
Rhyann sang.
Leitete ihn durch zweideutige, schlüpfrige Texte in die ange-strebte Richtung. Intonierte schamlos verführerische Liebes-lieder, bei denen so richtig antörnende, verruchte und anstößige Worte die wilde, dunkle Seite in ihm ansprachen. Heizte ihm ordentlich verbal ein, geilte ihn ordinär auf ... und wiegelte das über ihre schmelzende, kraftvolle Stimme immer wieder im entscheidenden
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